Der Gartenbau.
Die erfte vom ı. bis 15. Mai währende temporäre Ausftellung des
Gartenbaues.
Unter einer zwifchen + 2 und 4° R. fchwankenden Temparatur im Freien,
unter eifig kalten Regenfchauern und einem ebenfo kalten, von den Wien um-
gebenden nn der mit einer leichten Schneedecke feellenwWeife übertünch-
erabfallenden Winde inaugurirt, bot fie, die erffteundeinzige
am Eröffı nungstage v vollkommen fertig gewordene Ausftellung,
daslachende Bilde inesfüdeuropäifchen und fübtrapifchen n blüthenreichen F rüihlings,
aber eingepfercht in einem fp Br erleuchteten Raume, der halb als Breterbude,
halb aus Leinwandzelt ee t, fich als ganz unheizbar erwies. Die fubtro-
chen und noch weit ı hebt die.echt tropifchen Gewächfe, welche bereits auf dem
gelitten hakdn und in verglaften Schutzkäften verwahrt blieben, fror,
man fah es ihnen nur zu fehr an, bis ins Mark hinein. Mehrere derfelben
darunter Unica von hohem Werthe, mufsten defshalb fchon am zweiten Tage, um
ie zu retten, wenn Rettung ne noch möglich war, von der Ausftellung
zurück jezogen und anderweits, wie fie es erheifehten, untergebracht werden.
Selbft die im prachtvollften Blüthenfchmucke ftehenden Rhodoraceen, Eriken
und Neu-Holländer Pflanzen fühlten fich höchft unbehaglich in diefem
Raume und büfsten an Luftre ihrer Färbung ein. Dem ungeachtet geftaltete fich
diefe Ausftellung durch die Fülle blühender Gewächfe zu einer reizenden,
wenngleich nicht zu einer impofanten. Sie zu einer folchen gemacht zu haben,
var, ohne Anderen zu nahe zu treten, das ausfchliefsliche Verdienft des hiefigen
ärtners Rudolf Abel. Er lieferte das Hauptcontingent blühender
gröfserer Schaupflanzen, wie Cycaden und Palmen, von beiden
and unter diefen ihändhä ee neuefter Einführung, wie Zamia
eriana, Katokydozamia Makleyi, »Liviftonia Hog-
Ceroxylon niıveum, Phoenix leonensis und Oreo-
Transporte
Ron ı etc. Ausnehmend fchön cultivirt und reich an Sorten aus
efter a zumeift jede in mehrfacher Zahl vertreten (weit über
; fich deffenSortimentevonAzaleen, inallenFarbenprangend
trolle unter diefen fpielten die in Mode ftehenden mit gefüllten Blüthen.
vom Standpunkte der Vertreter der Wiffenfchaft, wie von dem des
über den on diefer Produdte der Maftcultur rechten, intereffant
bleiben felbe immerhin für den erfteren, gewinnreich aufser Frage für den Handels-
tner. Von vorzüglicher Schönheit erwiefen fich noch deffen Eriken (an 30
zumeift hybride Arten), welche an Blüthenfülle, kräftigen Wuchs und Form-
gen denin England gezogenen, nach dem Urtheile der Fachmänner kaum
Atihiden ; ein Ausfpruch, der um fo ehrenvoller für den Ausfteller klingt, als
kanntlich das Wiener Klima fich als das unvortheilhaftefte für die Cultur diefer
nzen erweift, wefshalb fie auch hier zu Lande von den meiften
Gärtnern, als und Mühe nicht lohnend, immer mehr aufgegeben wird. Ein
s Verdienft diefes ftrebfamen Gärtners bleibt die forgfame Pflege der ver-
fchi enNeu-Holländer Pflanzen, zumeift aus der Ordnung der Papi-
lionaceenundRutaceen, welche gegenwärtig durch die inMode gekommenen
Pflanzen mit grofsen buntgefärbten Blättern, und die vielen zur Zimmercultur fich
gnenden zı nPalmenundDracaenen immer mehr verdrängt werden.
tteifernd in allen diefen Culturzweigen, allein ihn nicht erreichend, thaten fich
>n beide Blutsverwandte, die Handelsgärtner Bouard una krıız Abel
Firma Ludwig Abel), auf diefer und den folgenden Ausftellungen rühmlichft
izenden Pl
fich in erfter Reine der herzoßlcch
bei Wien (HofgärtnerFriedrich Lefe-