Full text: Der Gartenbau (Heft 77)

   
   
Der Gartenbau. 
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remsmünfter, fowie der Handelsgärtner Aug. Keindlaus Braunau fehr 
verdienftliche Sortimente von Kern- und Steinobft aus. Erfterer hatte aufser einer 
Partie fchön gezogener, mit Früchten beladener Topf-Obftbäumchen, 19 Birnen-, 
102 Aepfel- und 6 Pflaumenforten, noch Pfirfiche, Trauben und Melonen in tadel.- 
lofen und zahlreichen Exemplaren ausgeftellt; der zweite 113 Aepfel-, 5ı Birnen-, 
19 Pflaumen- und 13 Pfirfichforten. Letztere Sammlung zeichnete fich noch ganz 
befonders durch correct wiffenfchaftliche Bezeichnung der Sorten und die den 
einzelnen beigegebenen belehrenden Bemerkungen über deren Cultur fel 
Ir vor- 
heilhaft aus. 
  
Nachftehend diefen beiden fchönen Sammlungen nur der Quantität, nicht 
ler Qualität der Früchte nach, erwies fich die des Herrn Keindl, welche 
40 Aepfel-, 20 Birnen- und ebenfo viele Pflaumenforten aufwies. 
Eine nicht unanfehnliche Sammlung von Aepfeln, Birnen, Granatäpfeln und 
Melonen hatte Herr Fr. Maron in Trieft ausgeftellt. 
Aus Niederöfterreich ftellten Herr Bachr aty fruchtbeladene, :n 
Töpfen verpflanzte Reben und Herr Hooibrenk einen nach feiner Methode 
behandelten- riefigen, mit mehr als 100 fchönen Trauben befetzten Rebenftock 
der Chaffelas Fontainebleau aus, der vielfach bewundert wurde; Herr 
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Julius Kellermann Stiftsgärtner imKlofter Zwettl, endlich reichlich Früchte 
ragende Zwergbäumchen von Citrus Limoniu m, welche er durch gelunge- 
nes Auffetzen von Fruchtzweigen auf paffende Mutterftämme erzielte. 
Aus Ungarn lieferte der gräflich Emerich Hunyady’fche Gärtner Herr 
Pesca in Keszthely ein Sortiment Obft, unter welchem fich mehrere neue, aus 
Samen gezogene Aepfelforten befanden. Aus demfelben Kronlande ftellten noch 
Herren Janaufchek in Banat-Komlos ‚ Jofef Czokas in Pufsta 
Balloszeg, Novatarskiund Heldin Fünfkirche n, fowie Herr Ober- 
A -E. HejkalinP apa [ehr preisv 
  
  
irdige Sortimente von Tafeltrauben aus. 
Aus Deutfchland befchickte Herr A. Galle aus Ober glauche bei 
ebnitzinSchlefien die Ausftellung mit einem von Sachverftändigen fehr 
le 
nftig beurtheilten Sortiment von 115 Aepfel- und 89 Birnenforten; Herr 
Demouillesaus Touloufein Frankreich diefelbe mit einer der vorzüg- 
ichften un« 
    
ewundertften Sammlung von feinen Obftforten. Sie dürfte wohl das 
Meifte und Vorzüglichtte, was in diefem Theile Frankreichs an Obftforten erzeugt 
wird, enthalten haben. Sie zählte nicht weniger als 169 Sorten der vorzüglichften 
irnen, 66 von Aepfeln, 136 Trauben- und 28 Pfirfichforten, aufserdem enthielt 
:ine grofse Menge von Pflaumen, Quitten- und Granatäpfeln, Wall- und 
felnüffen, Mandeln und Feigen. Sie überbot an Mannigfaltigkeit von Obtt- 
‘orten jedenfalls noch die des Herrn Frank aus Trient und bildete mit diefer 
len Glanzpunkt der Ausftellung für den Fachmann. 
Ein fehr hübfches, aber hinter den Ausftellern von Obf aus Südtirol 
leibendes Sortiment fendeten die Herren Cavaliere Dr. Scj pione Zorziund 
Francesco Moftarda aus Verona ein: aus Rufsland endlich Herr 
1 rtiner H. GöggingerinRi gain Weingeift aufbewahrte Johannıs- 
-eren mit birnenförmigen Früchten, welche demfelben aus Samen gefallen 
‚aren und noch gar nicht in Handel gefetzt wurden. 
   
  
  
Die fünfte und letzte vom 3. bis ı5. October 1873 währende 
Ausftellung. 
Den Beftimmungen des von der Generaldiredion der Weltausftellung aus- 
:gebenen Programmes nach follte fie eine vom Gartenbau im engeren Sinne 
unabhängige, eigene, nur für Obft und Trauben beftimmte landwirthfchaftliche 
Ausftellung bilden. Viel fpäter, nachdem die Gartenbau-Gefellfchaft ihr Programm 
  
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