Full text: Die chemische Grossindustrie (Heft 52)

  
  
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Methoden, um Chlor ganz ohne B 
V an gebracht; fo eine, nach welcher, wenn man Kochfälz oder Chlormetalle 
üb erhaupt, mitfchwefelfaurem Eifenoxyd erhitzenfoll, eine andere, nach welcher das 
Kochfalz mit Eifenoxyd, Waffer und Sep ulverten Pyriten zu Ziegeln geformt und 
geröftet wird. Es nich fich Chlor und entfteht Sulfat nebft Eifenoxyd. 
W. Weldon empfiehlt Salzfäuregas mit 1 uft gemengt über mit Platinfchwamm 
belegten, Asbeft zu leiten, Aubertin ftellt Chlorgas dar, indem er über roth- 
glühendes Kaliumbichromat ein Gemifch von Luft und falzfaurem Gafe leitet und 
Henderfon, indem er Salzfäuregas mit Luft gemengt über Zie gel leitet, die aus 
viel Eifenoxyd und wenig Thon beftehen. en und Materialien werden bis 
200 Grad Celfius erhitzt. 
Die gröfste Beachtung unter diefen Vorfchlägen v erdientjedoch die bereits 
in der Praxis ausgeführte Methode Deacon’s. 
Diefe Methode ftützt fich auf die Vorfchläge von Oxland, nach welchen 
man aus chlorwafferftofffaurem Gas Chlor erhält, indem man ı Volumen des 
trockenen Gafes mit 2 Volumen Luft gemifcht en ein glühendes Rohr ftreichen 
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läfst, wo fich Chlor und Waffer bil den. und auf die Methoden von A. Vog Sn 
Laurens und Mallet, welche darauf beruhen, dafs fich das Kupferchlorid in de 
Hitze in Chlor und Kupferchlorür zerfetzt, diefes bei Gegenwart von Luft a 
Sauerftoff aufnimmt und fich in Oxychlorid end. welches neuerdings in 
Chlorid verwandelt und wieder zu Chlorür reducirt werden kann u. f. w. 
Deacon leitet nun ein Gemenge von Salzfäuregas und Luft über erhitzte 
grobkörnige Thonftücke, welche no mit Kupferfulfat-Löfung getränkt und 
geglüht wurden, wobei Chlor und Waffer gebildet werden. Bei der Ausführung 
im Grofsen wird das Salzfäuregas mit Luft ann durch ein Röhrenfyftem 
geleitet, hier erwärmt und tritt in ein zweites R öhrenfyftem, in welchem die mit 
Kupfervitriol imprägnirten poröfen TI oe (Kugeln) fich befinden, die auf 370 
bis 400 Grad Celfius erhitzt find. Hier geht die Zerlegung vor fich, und die Gafe, 
yunmehr aus Chlor, Wafferdampf, Stickftoff, überfchüffiger Luft und etwas Salzfäure 
beftehend, gehen weiter durch einen Wafchaj pparat ech en durch mehrere mit 
Schwe a (oder Chlorcalcium) gefüllte Trockenapparate und treten endlich 
in die grofsen Abforbirkammern. DerZug des Gasftromes wird durch, am anderen 
Ende der Kammern befindliche Exhauftoren unterftützt und unterhalten. 
Die Schwierigkeiten, welche mit der Durchführung diefes Verfahrens im 
Grofsen verbunden find, find jedenfalls nicht unbedeutend und erfordern die 
Beauffichtigung und Leitung durch intelligente Arbeiter. Zunächft handelt es fich 
um möglichft genaue Einhaltung einer beftimmten Temperatur von nahezu 
3846 Grad Celfius, ferner um möglichft vollkommene Trocknung des Chlores, da, 
wenn diefes feucht in Verwendung tritt, nur ein wenig hochgradiger Chlorkalk 
refultirt. Da übrigens das Chlor immer mit viel Stickftoff gemengt, alfo fehr ver- 
dünnt erhalten wird, fo erfolgt die Abforption in den Kalkkammern überhaupt 
langfam und diefe müffen daher vonviel gröfseren Dimenfionen angewendet w 
als bei dem gewöhnlichen Verfahren. Die Anlage der Vorrichtungen felbft ift 
ziemlich koftfpielig, allein die Vortheile, welche in der gänzlichen Um hung des 
Braunfteines und der vollftändigen Verwendung des dur en die Sulfatöfen gelierrten 
Salzfäuregafes liegen, find fo bedenlende, dafs diefer Procefs alle Beachtung ver- 
dient, zumal er in E ngland bereits in grofsem Mafsftabe durchgeführt ift. 
Gegen Weldon’s Regenerationsverfahren liegt Deacon’s Vortheil darin, 
dafs er die ganze Menge des in der Salzfäure enthaltenen Chlors nutzbar macht, 
während Weldon nur einen B ruchtheil desfelben erhält. Allein Weldon’s Vor- 
fchlag, Magnefia anftatt des Kalkes anzuwenden, verfpricht in diefem Falle das 
Gle eichge wicht herzuftellen, namlich ‚durch Bildung und Zerfetzung von Chlor- 
magnefium, auch alles Chlor als folches in den Kreislauf der ron ete zu ziehen. 
Gelingt diels vollkommen und Yiefert der Magnefiumprocefs Weldon’s das Chlor 
in einer Form, in welcher es in gewöhnlichen Kammern angewendet werden 
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raunftein zu bereiten, wurden mehrere in 
    
  
   
  
   
   
    
     
    
  
  
  
  
    
     
   
      
    
  
  
    
   
   
  
    
  
   
    
    
     
      
   
   
   
  
     
  
    
      
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
     
   
   
    
    
   
     
     
   
   
   
   
    
    
    
    
  
   
	        
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