Die Fabriken des Vereines fürchemifche und metallurgifche
Productionin AuffigundKralu p. Der öfterreichifche Verein für chemifche
und metallurgifche Production wurde im Jahre ı 1857 als Acdtiengefellfchaft gegrün-
det und errichtete zunächft die auf die \ Verarbeitung von Kochfalz aus der Saline
an bafırte Fabrik in Auffig an der Elbe. Seit 1867 befitzt der Verein
auch « lie Fabrik zu Kralu p an der Moldau, und hat diefelbe wefentlich erweitert
und die innere Einrichtung total umgeändert.
Die Fabrik in Kralu p befchäftigt fich namentlich mit der E rzeugung von
Schwefe »fäure, (von der ein grofser Theil in zwei vorhandenen Plasipretcaten auf
concentrirte Säure abgedampft wird); ferner mit der Fabrication von calcinirtem
Glauberfalz für Glasfabriken, kryftallifirtem Glauberfalz, Natriumbicarbonat, kryftal-
lifirter Soda, welche aus Auffi figer calcinirter Soda gewonnen wird; Salzfäure und
insbefondere fchwefelfäurefreier Salzfäure für die Zinscke der Zuckerfabrication,
dann Salpeterfäure, namentlich folcher zu 48% Baume für Dynamitfabrication.
Die Production der Filiale in Kralup beträgt beiläufig 1/, von der, der
Auffiger Fabrik. Im Laufe der letzten Jahre haben mehrere wefäntliche Verbefferun-
gen Platz gegriffen, fo die Anlage einiger Kiesöfen, das a der Säure mit
ler erden Wärme der Kies-Röftöfen und die Anwenduı ng des Glover’fchen
Thurmes. In Kralup wurde auch die Concentration der Schwefelfäure mit gefpann-
tem Wafferdampf durchgeführt, was in deı Weife gefchieht, dafs der aus einem Dampf-
keffel kommende Damp f durch ein auf dem Boden der Abdampfpfanne liegendes
bleiernes Schlangenrohr circulirt und das hiebei condenfirte Waffer reden ir
den Dampfkeffel zurückfliefst. Die Säure kann auf diefe Weife nicht überhitzt
werden und man kann von einem Dampfkeffel aus viele Abdampffchalen
yedienen.
Bei der Säurezuführung am G ay Luffac’fchen Thurme wurde die auf das
’rincip des Segner’fchen Rades bafirte Vertheil ungsvorrichtung allgemein einge-
führt und bei den Condenfatoren für Salzfäure die alten Sandftein- Apparate durch
(olche aus Thon a die fich ausgezeichnet bewährt haben
Man hat ferner in Auffi fig das Schmelzen der Rohfoda mit Gasfeuerung und
die Entfchwefelung 1 cauftifchen Soda mittelft Luft, fo wie die Fabrikalıon von
chlorfaurem Kali eingeführt, und auch die Darftellung der Superphosphate wird
in fehr ausgedehntem Mafsftabe betrieben.
Eine grofse Aufmerkfamkeit widmet man der Verwerthung der Rückftände
und Abfälle. Die entfchwefelten Sodarückftände werden beim Eifenbahn-Bau
zur Confervirung der Eifenbahn-Schwellen benützt, wo fie durch ihren Gehalt an
fchwefligfaurem Kalk und Gyps wirkfam find. Die Kiesabbrände wurden a
dem Auslaugen mit gutem Erfolg in Kladno aufEifen verhüttet, diefelben dienter
ferner auch zur Erzeugung von Zinkv itriol, welches wieder mit Chlorcalcium (do
ausgefällten Schwefellaugen) auf gefällten Gyps (für Papierfabriken) und Chlor-
zink verarbeitet wurde.
Aus der a der Chlorbereitung wird Manganoxydul gefällt und
beim Hochofenbetrieb als Zufchl ag verwendet. Endlich wird Chlorbarium durch
Schmelzen von Mansanch ort mit Kalk, Kohle und fchwefelfaurem Baryt gewon-
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nen, welch’ letzterer ein Abfallprodundt der Salzfäure R xeinigung ift.
Die nl rgewinnung desSchwefels nach der Methode des gegenwärtigen
"abrı ne redtor > Ma Sc ha s ner und dieRe einigung des en Prod uctes
Allgemeinen 1 Theile diefes Berichtes ausführlich bef en
ur "htes Auffehen erregte die a Menge von Thallium, welches von
der Auffig
" Fabrik ausgeftellt war. Als Rohm ateriale zu deffen Gewinnung dient
der aeauk der Kiefe von Meggen, welche man in Auffig zum Zwecke der
Schwefelfäure- Fabrication abröftet. Diefer Flugftaub ift roth gefärbt, enthält
2 a Säuere, fchwefelfaures Eifenoxyd, kleine Me
3leioxyd, Spuren von Antimon, Silber und v f:
von Zinkoxyd,
] iumoxyd. Derfelbe