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einfalz wird aus Wieliczka bezogen. Es werden ferner producirt jährlich 48.000
/entner calcinirte Soda, 12.000 Centner Aetznatron, 13.000 Centner Kryftal!-
oda, 1200 Centner Natriumbicarbonat, ferner in 40 Chlorkalk-Kammern 20- bis
24.000 Wiener Centner a Schwefel aus den Soda-Rückftänden, wird
nach Schaffner’s Verfahren regenerirt. Ein Theil des ne Glauberfalzes
wird auch als folches, theils calcinirt, theils kryftallifirt, in den Handel gebracht.
Die altberühmte Firma Johann Davi dStarckin Böhmen hatte ihre
Pruducte in einem eigenen Pavillon rechts vor dem Induftriepalafte zur .Ausftellung
gebracht, und in einer von A. Pro chask a, zufammengeftellten Brochure (Druck
von Carl Maafch in Pilfen. Selbftverlag 1873.) eine eingehende Schilderung aller
auf ihre Leiftungen bezüglichen Daten veröffentlicht
Die Gefchichte diefer Firma ift bekannt und hängt innig mit der urfpüng-
ich auf die a von Schwefel, Eifenvitriol und Oleum gegründeten
chemifchen Induftrie Böhmens zufammen. J. D.Starck hatte im Jahre 1792 das
Meffingwerk zu Silberbach gepachtet, brachte dasfelbe nach Ueberwindung
bft auch die
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grofser Hindernifse in er Gang, und errichtete dafel
erfte Oleumhütte in Oefterreich. Von jener Zeit, bis auf unfere Tage entwickelte
fich die Firma Starck, anfangs die Bemühung ihrers Gründers undnnach feinem,
im Jahre 1841 erfolgten Tale durch deffen Erben und namentlich durch deffen
Sohn, Johann Anton v. Starck, zu immer gröfserer Bedeutung, und umiafst
gegenwärtig eine ganze Reihe von Fabriken, die theils im Egerer, theils im
Prlsner Kreue sen und zumeift auf die Verwendung der Kohlen der Fal-
kenauer und Pilsner Becken geftützt ind. deren Anwendung in der chemifchen und
Glas-Induftrie durchgeführt zu haben feinerzeit ein her :vorragendes Verdienft
diefer Firma war.
Neben dem Oleum (rauchende Schwefelfäure), von we lchem im Jahre 1831:
15.000 Centner und im Jahre 1872: 34.410 Centner erzeugt wurden) erzeugt die
Firma J..D.Starck alle zu ihrer Fabrication nöthigen Thonwaaren, darunter jähr
lich über 700.000 Stück Oleumkolben und 3000 Stück Schwefel-Detftillations-
röhren, und ftellt aus den Rü a der Oleumfabrication a feit
einigen Jahren, bedeutende Mengen von fogenanntemCaputmortuum dar. Diefe
Menge betrug im Jahre a 20.000 Centner und das Product wurde in
19 Nuancen und 41 Sorten in den Handel gebracht. Der Sitz diefer Fabrication
ift zu Bias bei Pilfen und es wurde hiezu im Jahre 1871 ein eigenes Etabliffement
errichtet und mit Dampfkraft verfehen.
Der zur Oleumbereitung nöthige Vitriolftein wurde früher aus Alaun und
Eifenvitriol-Mutterlaugen gewonnen und diefs gefchieht jetzt noch dort, wo i
kleinem Mafsftabe ge
arbeitet wird, wie in Littmitz, allein das Haupt-Rohmateri
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ift jetzt der fogenannte Yo fchiefer, ein bituminöfer Thonfchiefer, in dem mehr
oder weniger Es efelkie eing gefchichtet ift. Diefes Mineral kommt in groiser
Menge in der Begrenzung der Pilsner Steinkohlen-Mulde vor. Diefe Schiefer
werden auf einem Thonbett auf Halden aufgeftürzt, hier der Verwitterung über-
laffen, dann mit Waffer ausgelaugt und erft auf gemauerten Pfannen und endlich
auf Eifenkeffeln bis zu fogenanntem Stein (hauptfächlich Ei ‚ifenoxy dfulfat) verfotten
welcher noch weiter in Flammöfen gänzlich entwäffert wird. Diefer Vitriol lftein
gibt beim Dettilliren, je nach feiner Zufammenfetzung 40 bis 48, ja der jetzt in
/erwendung ftehende Stein der Hromitzer Werke, fogar 52 Percent Vitriolöl
Die Erzeugung von Schwefel durch Deftillation hat in diefem Berichte fchon
Erwähnung Kefinden und wir nennen nunmehr die Vitriolerzeugung, welche
früher innig mit der Schwe felerzeugu ng verknüpft war. Durch das Zurückgehen
der Schwefelerzeugung wurde natürl ı auch diefe Fabrication betrofien, alleın
da der Bedarf an Eifenvitriol en den grofsen Verbrauch zu Desinf fedtions
zwecken eine fteigende Produdtion nothwendig erfcheinen liefs, fo fchritt man
zur Abänderung der urfprünglichen Methoden und Be zur Anwendung
rwitterten Vitriolfchiefern refultirenden Eifen-
oxyd-
vıtrıo
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und