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Die chemifche Grofsinduftrie.
der neuerdings fallenden Mutterlauge das Doppelfalz von Chlormagnefium und
Chlorkalium und aus diefem das een erhalten wurde. Diefe Methode, die
„methode des eaux & 28 degres“ genannt, gab grofse Ausbeute, brauchte aber viel
Steinkohle und viel Arl beitslräfte, lieferte fomit theueres kun konnte
daher der Concurrrenz der aufkeimenden Stafsfurter Induftrie nicht widerftehen
und es wurde daher obiges Verfahren wefentlich und fo erfolgreich modificirt,
dafs man gegenwärtig in Giraud jährlich 40.000 Tonnen Sulfat und 1000 Tonnen
Chlorkalium producirt.
Nach diefer Methode läfst man die Mutterlaugen ve ‚rdampfen, 1 fammelt das,
i der von 32 bis 35 Grad Baume& fich re le Salz (sel mixte), ein
Er nge aus Chlornatrium und Bitterfalz, und lagert diefesin ein V orrathsmagazin,
um es dem Bedarf entfprechend weiter zu verarbeiten, was mit dem Wiederauflöfen
desfelben beginnt.
Die Löfung kommt nun in den Eisapparat und wird auf 3 bis 4 Grad Celfius
unter Null al bgekühlt, wodurch Glauberfalz entfteht.
Die nach Ausfcheidung des obgenannten Salzgemenges (sel mixte) fallende
Mutterlauge wird bis zur Beendigung der Campagne in Cement-Refervoirs von
28.000 Kubikmeter Inhalt eingelagert, um zu geeigneter Zeit auf Chlorkalium
verarbeitet zu werden. Würde man diefe Lauge fofort verarbeiten, fo hätte man
mit Verluft bringenden Salzausfcheidungen zu kämpfen, durch das Lagernlaffen
jedoch, fcheidet fich bei der Winterkälte auf dem Boden des Cementbaffins ri
Magnefiumfulfat aus und die fo gereinigte Lauge kann mit Vortheil auf Chlor-
kalium verarbeitet werden. (Siehe auch: Wagner’s Handbuch der chemifchen
Technologie, Leipzig 1873.)
Die Anwendung diefer Metl hode, begleitet von der Einführung vollkom-
menerer Abdamp fvorrichtung und aa aten, durch welche die Handarbeit
möglichft verdrängt wurde, hat in den letzten zwei Jahren in Giraud befriedigende
elntaıe gegeben, allein der fteigende Kohlenpreis und der Umftand, dafs trotz
der genannten Vorfichten ein Verluft an Kalifalzen durch Mitausfcheidung beim
Abdampfen ftattfand und endlich der Zeitverluft beim Stehenlaffen der Lauge in
den Cementbottichen haben zu ee Modificationen geführt.
Diefe beftehen darin, dafs man die obgenannte : auf 35 Grad Baume ein-
gedampften Mutterlauge vor fowie nach der Auichdeng des Bitterfalzes mit
ee in heifsem Zuftande mifcht, welche in den allerletzten
Mutterlaugen der Fabrication immer zu Gebote fteht. Diefer Zufatz erfolgt in
eigenthümlichen Gefäfsen und bewirkt die fofortige Ausfcheidung von Bitterfalz
und Kochfalz während eine Mutterlauge entfteht, die in die Kıyttallifirgefäfse
gelangt, wo durch Abkühlung das Doppelchlorid des Kaliums und Magnefiums
(Carnallit) ausgefchieden und auf die bekannte Weife weiter verarbeitet wird.
Auf diefe Weife erfpart man fowohl das Einl agern und Warten fo wie das
Concentriren durch Abdampfen und kann die Mutterlauge verarbeiten, ohne
auf ihren Gehalt an ar Rückficht nehmen zu müffen.
Die chemifche Fabrik zu Salindres wurde feit 1867 bedeutend erweitert
und man erzeugt dafelbft gegenwärtig täglich an 1000 Kilogramme chlorfaueres
Kali, regenerirt den Schwefel aus Jodrückfländen nach Mond und erzeugt
endlich gefällten phosphorfaueren Kalk. Zu dem Ende werden rohe Kalkphos-
phate einer methodifchen Anflöfung durch Salzfäure unterworfen, die Löfung mit
Kalkmilch gefällt, und das mit Chlorcalicum gemengte Phosphat geprefst und im
Carr (chen. Apparat zerkleinert.
Die tägliche Produdtion an diefen Phosphaten beläuft fich auf 3000 Kilo-
gramm und ift im Steigen begriffen. Aufserdem erzeugt man in Salindres, Aluminium
und verarbeitet den Bauxit durch Auffchliefsen mit Soda.
in grofses Intereffe erregtedie CollectivausftellungdesVereines
derfranzöfifchen Jodfabrikanten, welchem 9 Firmen angehören und die
alle Producte zur Anfchauung brachten, die fich aus der Afche der Seepflanzen