29 K.D. Ritter v. Schroff.
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L ’All., Blätter und Blüthen von Borago officinalis (in Algier und Frankreich als
kühlendes Mittelfehr gefucht), Parietaria officinalis, Fumaria capreolata, Erythaa
centaurium, Rinde der Granatäpfel, Granatwurzel-Rinde (60 —2Francs per Kilo),
Rinde von Daphne Gnidium, Radix Liquiritie und Asparagi, Früchte von Cap-
sicum (Piment tr&s fort fehr lange, brennend fcharf fchmeckende, Piment doux
halbkuglige, fehr mild fchmeckende, Piment demidoux längliche Kapfelfrüchte),
Cannabis indica und verfchiedene daraus bereitete Hafchifchforten, Harz von
Pinus haleppensis, Terpentinöl, Schiffstheer, Galipot, Colophonium, Oleum Len-
tisci, Caroubes de Judee, maffenhaft an den Abhängen des Atlas, Früchte von
Ceratonia Siliqua und ein daraus bereiteter Syrup, Glandes von Quercus Ilex var.
Ballotta, fehr grofse, leichte, matte, bräunlichrothe Galläpfel, ähnlich den Bas-
sora-Galläpfeln.
Als neu heben wir hervor die Tindtur aus den Blättern der Dattelpalme,
Erfatzmittel der Arnicatindtur und die Tindtur aus dem Holze derfelben Palme.
Dafs Algier bei feinem Reichthum an Korkeichen-Wäldern ausgezeichnete Korke
in allen Formen und Gröfsen austtellt, ift felbftverftändlich. L ’Allemand hat
überdiefs faft alle Medicinalpflanzen Algiers als Drogen, fowie im Herbar aus-
geftellt, worin fowie auch als Droge noch Adiantum €. V., Scolopendrium, Lor-
beeren, Hollunderblüthen, Solanum nigrum (100 Kilo zu 70—80 Francs), Mar-
rubium vulgare, Conium maculatum, Folia Stramonii, Rinde der Früchte, Samen
von Citrus vulgaris, fleurs d’Orange Bigaradier paradiren. Thierifche Drogen:
aufser Cochenille, Kermes noch Melo& majalis, Leberthran vom Hai und
Fifchöl.
Das Mutterland Frankreich war im Vergleich mit der Parifer Ausftellung
{elbftverftändlich fchwach vertreten und bietet wenig Neues von Bedeutung. Wir
bedauern, dafs die ausgezeichnete Firma Menier unter den Ausftellern fich nicht.
befindet. Die Vorliebe der Franzofen für elegante Arzneiformen findet auch
diefsmal vielfachen Ausdruck. Wir laffen in Kürze die verfchiedenen Ausfteller
die Revue paffıren.
In einem Schrank mit der Ueberfchrift: Produits pharmaceutiques, in
welchem Societ& de prod.pharmac. Adrian, Delpech, Limousin exponiren,
bildete den Glanzpunkt das von Nativelle fchon 1866 entdeckte, jetzt aber in
vollkommen reinem Zuftande dargeftellte kryftallifirte, von der Academie de
Medecine mit dem Preife Orfila gekrönte Digitalin, welches in anfehnlicher
Menge, blendend weifs in einer eigenen Abtheilung des Schrankes auf blau-
fammtenem Poftamente prangt. Während das 1867 in Paris exponirte Digitalin
Nativelle’s noch mit der von ihm fogenannten substance inerte gemengt war,
repräfentirt das nun vorliegende Präparat, eine fchön weifse, feine, fehr leichte,
wollig ausfehende Maffe, die reine wirkfame Subftanz, von der als pharmaceutifche
Präparate ein Syrup (per Flafche 31/,—4 Francs) und Dragees de Digitaline
erystallisee (60 Stück, deren jedes 1/, Milligramme enthält, koften 3 Francs) vor
uns liegen. Delpech und Ardisson bringen eine grofse Reihe von Eucalyptus-
präparaten, über die wir fpäter berichten, ferner Capsules und Saccharure a
l’extrait alcoolique-e&ther€ de Cubtbe; Limousin Chloral 'perl&, Dragees de
Chloral (25 Centigramme in ı Stück) und Cachets medicamenteux, fehr weifse
Oblaten aus zwei an einander gefchweifsten Scheiben mit darin eingefchloffenen
medicamentöfen Stoffen: Rhabarber, Chinin, Schwefel etc., ferner Granules de
Codeine zu I Centigramm, de Strychnine zu ı Milligramm, verfchiedene Alkaloide,
äthylfchwefelfaure Salze (Sulfovinate wurden bekanntlich zuerft von Rabuteau
als leichte und angenehme Purgantia in die Praxis eingeführt). Von den ver-
fchiedenen pharmaceutifchen Geräthfchaften erwähnen wir zwei Tropfenzähler,
ein titrirter mit Kautfchukkugel und ein zweiter von Lebaigue. Mit Ueber-
gehung der Ausfteller’ von Chininfalzen find noch zu verzeichnen: Hottot,
welcher leider fein Aconitin nicht brachte (wir hätten gerne Verfuche damit ange-
ftellt), ftellt Pepsin und Präparate desfelben: Pepsinwein und Paftillen, Pepsine
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