36 K.D. Ritter v. Schroff,
Hyphzna, Mangifera ındica, Syagrus botryophora, Heritiera,
nette Opiumfammlung, zwei anfehnliche Beutel eines böhmifchen
canadense, grofses Exemplar von Simaruba,
Copalchirinde von Croton Pseudochina nebft anderen Gegenftänden befinden; die
letztere Rinde wurde vor einigen Jahren als befonders fchöne Cascarillrinde in
Wien angeboten, mit der fie keine Aehnlichkeit hat, da, wie bek
Cascarillrinde nur in kleinen Exemplaren vorkommt, ein bed
das fich fowohl dem Geruchs- als dem Gefchmacksorgan zu erkennen gibt, was
bei jener Rinde nicht der Fallift. Die Bahamainfeln, auf denen der baumartige
drei bis fünf Fufs hohe Strauch, von welchem die echte Cascarillrinde abftammt,
wächft, haben echte Cascarillrinde ausgettellt.
DesSchwarzenbergifchenPavillons und einesin feiner Umgebung
befindlichen Baffins, in welchem fich zwei nette Bib er aus der bekannten Biber-
colonie des Fürften luftig herumtummelten, müffen wir infoferne gedenken, als fich
in demfelben auf den Schwarzenbergifchen Herrfch
aften aus anatolifchem (weifsem
und blauem) Mohnfamen erhaltene Mohnpflanzen befinden, aus deren Kapfelfrüchten
Opium gewonnen worden ift,
das unter der Bezeichnung Opiumextradt in bedeu-
tender Menge in einem grofsen Glafe vorliegt; dasfelbe hat ein fchönes Ausfehen,
einen intenfiven Opiumgeruch, befteht aus dunkelbraun-röthlichen Stücken mit
zahlreichen Thränen und enthält nach der Analyfe des Schwarzenbergifchen
Agriculturchemikers Hannamann 13 % Morphin. In dem den Pavillon
umgebenden Garten werden Mohnpflanzen gezogen, aus deren Kapfelfrüchten der
fürftliche Beamte Herr Kroh durch Anfchneiden der
Opium gewonnen hat, das einen guten Opiumgeruch hat.
Aus der Agriculturhalle erwähnen wir aufse
ten Saffran von Schwinner noch Speik von
Bibers, Castoreum
feltene Meerfchwamm-Exemplare,
annt, die echte
eutendes Arom befitzt,
unreifen Kapfeln foeben
r dem oben citirten ausgezeichne-
Trattnerin Tamsweg, Lerchenterpen-
tin von Flora in Mals, Folia uv& ursi von demfelben, Iriswurzel von Petzin
Botzen, Kürbiskerne und Mohnfamen aus Steiermark , Feuerfchwämme, rohe und
verarbeitete, vonKentner inKrain, Equisetum vonPi ppal, Malven aus Galizien,
Mandeln, Piniolen, Feigen, fchöne Exemplare der Rinde von Quercus pedunculata,
Leinfamen, eine Sammlung einheimifcher Drogen in porcellanenen Standgefäfsen
von der Ackerbau-Gefellfchaft in Görz, Süfsholz-Wurzel von B enda in Aufpitz,
eingedickter Süfsholz-Saftin StangenvonMartucciin Trieft, Cichorienwurzeln von
Mähren und anderen Ländern, Berberitzenrinde aus Tirol, Angelica, Alkermes
von Mayhuber, fehr viel Sumach aus Tirol und Dalmatien, Malz, Malzextradt,
Malzpulver, Malzbonbons, Chocolate von der Wilhelmsdorfer Malzproducten-
Fabrik des Küfferle; Malzpräparate vonFraenkelin Wien, Malzprodudte, con-
denfirte Tiroler Alpenmilch, condenfirter Kaffee von Gfall in Innsbruck,
Rosmarineffenz von Zarich in Dalmatien, Kirfchengeift vom Grafen Enzen-
berg in Tirol, Kirfchenwaffer und Enzianliqueur vom Vorarlberger land-
wirthfchaftlichen Verein, getrocknete Medicinalpflanzen von Bertoli in Tirol,
dettovon der landwirthfchaftlichen Gefellfchaft in Linz, ausgeftellt von Huber,
Badefchwämme von Oppenheim, Blutegel-Sumpf im Zimmervon Nachtmann
in Tannwald.
In der additionellen Ausftellung befand fich in einem Glaskaften ein
ausgezeichnetes Exemplar eines männlichen böhmifchen Bibers, den ich durch
die Güte des Herrn Fürften Schwarze nberg in einem fo frifchen Zuftande
erhielt, dafs es möglich war, alle den Arzt intereffirenden Theile demfelben zu
entnehmen und als inftrudtive Präparate aufzubewahren, welche zum Theil in dem-
felben Kaften fich befinden und in den beiden getrockneten Bibergeil-Beuteln,
von denen der eine der Länge nach geöffnet ift, und in einem leeren Fettfack,
deffen Inhalt in einem Glafe aufbewahrt wird ‚ indefs der andere unverfehrte,
gefüllte Fettfack in einem zweiten Glafe fich befindet, das Ganze in feiner
natürlichen Verbindung, beftehen; ein letztes Präparat enthält den Penis in feiner
natürlichen geknickten Lage, die beiden Hoden mit ihren langen Samenleitern,
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