Full text: Die Fettwaaren und die Producte der trockenen Destillation (Heft 4)

     
     
   
   
  
   
   
    
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
    
    
   
    
   
DIE EETTWAAREN 
UND DIE 
PRODUCTE DER TROCKENEN DESTILLATION. 
(Gruppe III, Section.3 und 4.) 
Bericht von 
DR HEINRICH: SCHWARZ, 
Sl. 1. 0. ö. Profellor in Graz. 
ae Bettwaaren. 
Es ift eine allgemeine Beobachtung, dafs in der Entwicklung einzelner 
Induftriezweige Perioden der Stagnation oder vielmehr des ruhigen Fortarbeitens 
auf der einmal gewonnenen Bahn eintreten, die höchftens darin einen Fortfchritt 
bekunden, dafs die als gut erkannten Methoden fich in immer weitere Kreife aus- 
breiten. Die betreffende Induftrie erfcheint eben durch die Erfindungsthätigkeit 
bis zu einem gewiffen Grade der Vollkommenheit entwickelt. Wenn zumal die 
Weltausftellungen, diefe Paradefelder der Induftrie, in verhältnifsmäfsig kurzen 
Zeiträumen auf einander folgen, fo bleibt dem Berichterftatter oft nichts übrig, 
als mit Befriedigung zu conftatiren, dafs die vorhandenen Objecte die möglichtt 
vollkommene Ausführung von fchon Bekanntem zeigen. Es kehren dann von 
anderen Ausftellungen her fchon gut renommirte Fabriken wieder, deren reicher 
und reicher fich geftaltende Ausftellungsgegenftände nur beweifen, dafs die 
betreffenden Fabriken profperiren. In einem gewiffen Grade ift Obiges auch für 
die Fettwaaren-Induftrie giltig. 
Was die Natur in den verfchiedenften Gegenden der Erde an fetthaltigen 
Subftanzen aus dem Pflanzen- und Thierreiche liefert, war auf der Wiener Welt- 
ausftellung in feltener Vollftändigkeit vertreten. Der Norden und Süden Europas, 
der Orient, die verfchiedenen Colonialländer, Amerika und Auftralien brachten 
wetteifernd ihre Oelfamen und Oelfrüchte, ihre Thierfette zur Anfchauung. Diefs 
zeigt recht deutlich, dafs das Bedürfnifs der Induftrie nach Fettftoffen keineswegs 
gefättigt it. Wenn auch die Verwendung derfelben zu Beleuchtungszwecken ihr 
Gegengewicht in der immerfort fteigenden Benützung der Kohlenwafferftoffe, 
Petroleum, Photogen, Paraffın, Leuchtgas gefunden hat, fo hat fich dafür der 
Fettbedarf zur Seifenfabrication, zu Mafchinenfchmieren etc. in weit über- 
wiegendem Mafse ausgedehnt. Steigende Cultur, vermehrter Luxus äufsert fich 
gerade in dem Mehrverbrauch von Fetiftoffen am deutlichften. Vielleicht wird 
weniger Brennöl verbraucht, weil die Petroleumlampe jetzt das Feld beherrfcht, 
dafür aber wird gewifs ein gröfseres Quantum Stearinlichter confumirt. Bedenkt 
man allein die Maffen Schmieröl, Talg etc., die unfere Locomotiven und Eifenbahn- 
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