Full text: Die Fettwaaren und die Producte der trockenen Destillation (Heft 4)

   
    
   
   
   
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
     
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Die Fettwaaren. 5 
vertheilt, mehralsı Tonne, genauer 23:6 Zollcentner oder 154 Atmofphären Druck 
ausmacht. Die Prefsplatten, welche den Samen aufnehmen, find von ftarkem, inner 
halb canellirtem Eifenblech gefertigt, mit einem Rande von Filz eingefafst, der als 
feitliche Begrenzung dient, mit Handgriffen auf der breiten Endfeite verfehen und 
auf der entgegengefetzten fchmäleren durch Lederftreifen charnierartig verbunden. 
Auf diefe Art erfpart man jedes leicht zerreifsende Einfchlagtuch, kann den 
Samen leicht einfüllen, den fertigen Kuchen leicht entfernen und das ausgeprefste 
Oel findet bequemen Abflufs. Die erhaltenen Oelkuchen find fehr feft und fcharf- 
kantig. Die gleichzeitig ausgeftellte Betriebspumpe kann fechs Preffen auf ein- 
mal bedienen; fie hat einen Kolben von 2" Durchmeffer und einen von Y’. Beide 
wirken anfangs, wo die Preffe fich rafch fchliefst, gemeinfam; fpäter aber wird, 
fobald das Ventil des grofsen Kolbens fich öffnet, die ganze Kraft auf den kleinen 
Kolben übertragen, bis auch deffen Ventil durch feine Hebung den erreichten 
zuläffigen Druck zu erkennen gibt. Die Arbeit warfauberund fehr folid ausgeführt. 
Wenn wir uns nunmehr zu den ausgeftellten Thierfetten, und zwar zuerft 
zum Talg wenden, fo fpielt hierin Rufsland auf der Ausftellung eine der erften 
Rollen, die feiner Bedeutung im Talghandel entfpricht. Die Länder auf der Ott- 
kiiftevon Südamerika, Uruguay und Montevideo mit Rindstalg, Auftralien mit Ham- 
melstalg, Nordamerika mit Schweinefett, waren nur fchwach oder gar nicht, jeden- 
falls nicht entfprechend der Bedeutung ihrer Talgproduction im Welthandel, ver- 
treten. Amerika zeigte uns wenigftens in fehr hübfch ausgeführten Cartons die 
Manipulation feiner grofsen Schweinefchlächtereien in Cincinnati, St. Louis etc. 
Nach Ablöfung der werthvollen Fleifchtheile, Schinken, Speckfeiten u. f.w., wird der 
ganze Reft zur Fettgewinnung mittelft Dampf ausgekocht. Diefelbe Manipulation 
wird bekanntlich jetzt in Auftralien an den Sitzen der Schafzucht, mit 3—400 
Schafen auf einmal in Anwendung gebracht. Von den ruffifchen grofsen Talg- 
producenten und Ausftellern erwähne ich Panoff, Schaguine & Comp. in 
Petersburg, die jährlich 150.000 Pud Talg, im Werthe von 700.000 Rubeln, 
Prockhoroff, der in drei Etabliffements zuBelev, Kozlof und Tambo f 
in Südrufsland 100.000 Pud, Litinguine zu Berdiansk und Bolfchov, der 
aus 50.000 Schafen und IO00 Ochfen für 400.000 Rubel Talg erzeugt. 
Auch Rumänien, Ungarn und die meiften Grofsftädte treten als grofse 
Talgproducenten auf, die letzteren befonders, wenn durch Einrichtung von 
Schlachthäufern eine rationelle Gewinnung des Talges durch Hochdruck-Dampf 
in gefchloffenen Gefäfsen möglich ift. Dann ift naturgemäfs auch die Gewin- 
nung von Blutalbumin damit verbunden, das wir in der That von mehreren Talg- 
producenten gleichzeitig ausgeftellt fanden. Auch ein öfterreichifcher Austteller, 
Uiblein & Sohn in Wien, brachte Rohtalg und gereinigtes Unfchlitt zur Ausftel- 
lung. Meift gelangt der Talg bei uns diret in die Hände der Seifenfieder und 
Stearinfabrikanten. Je frifcher der Talg zum Ausfchmelzen kommt, defto beffer ift fein 
Geruch, defto weniger werden die Nachbarn beläftigt. Mit Dampfbetrieb erfcheint 
er weniger gefärbt als beim Ausfchmelzen über freiem Feuer. Wenn er durch 
Lagern weilser und härter wird, fo mag diefs theilweife in einem freiwilligen 
Zerfallen der Glycerinverbindung und in der Abfcheidung freier Stearinfäure 
feinen Grund haben. Diefer Vorgang wird befonders beim Lagern des unaus- 
gefchmolzenen Rohtalges eintreten, wo die beigemifchten Fleifchtheile in Fäul- 
nifs übergehen und dadurch das Zerfallen einleiten. Solcher Talg ift dann 
leichter zu verfeifen, und bei der Stearinfabrication erfordert er weniger Kalk. 
Von deramerikanifchen Produdion fand ReferentnurfogenanntesLadoril-, Specköl, 
ausgeftellt, das aus dem gefchmolzenen Schweinefett nur dadurch gewonnen wird, 
dafs man diefes in grofsen Baffıns fehr langfam abkühlen läfst. Es fcheidet fich 
dann unreines Margarin in Kryftallen aus, von denen das Specköl abläuft, 
refpective durch Preffen getrennt wird. 
Die zweite Gruppe der thierifchen Fettftoffe bilden die aus Seethieren, Wall- 
fifchen, Robben, den verfchiedenen Gadusarten, aus Haififchen, Häringenu. {. w. 
  
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