Full text: Die Fettwaaren und die Producte der trockenen Destillation (Heft 4)

   
    
  
   
     
  
   
   
   
  
   
   
   
  
   
   
    
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
   
   
    
   
  
   
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wollen. In der englifchen Abtheilung ift nur die Ausftellung des bekannten tech- 
nifchen Chemikers Crace Calvert in Manchefter zu erwähnen, deffen farblofe 
kryftallifirte Carbolfäure zu medicinifchem Gebrauche in Englard und auf dem 
Continente fehr beliebt ift. Gleichzeitig ftellte er mit Carb lfäure gefüllte Seife, 
{owie Pikrinfäure, ihre Salze, Corallin und damit gefärbte Stoffe aus. 
Von Frankreich ift hier die grofse Parifer Gasgefellfchaft mit ihren aus 
den Nebenprodudten, Theer und Ammoniak, gewonnenen Präparaten, ferner 
H. Vedles, Pont d’Asnitres, Clichy, zu erwähnen, der neben dem aus Benzol 
dargeftellten Anilin, auch folches diredt aus dem Theer erzeugt hat. Im All- 
vemeinen find bei den Grundmaterialien für die Theerfarben in neuerer Zeit 
keine wefentlichen Verbefferungen zu verzeichnen. Nur das Anthracen hat befon- 
dere Bedeutung gewonnen, das in den letzten fchweren Oelen enthalten ift, 
und zu deffen Darftellung jetzt vielfältig der Theer bis zur Coaksbildung 
abdeftillirt wird, um diefes für die Darftellung des künftlichen Alizarins fo 
wichtig gewordene Produet in möglichft grofser Menge zu gewinnen. Dasfelbe 
rereinigter Form bei den meiften der erwähnten 
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kommt in mehr oder weniger 
Austfteller vor. 
Es bleibt noch die Deftillation des Holzes und analoger Subftanzen zu 
Holztheer und Holzefig übrig. Auf diefem Gebiete hat Oefterreich zahlreiche 
Ausfteller aufzuweifen. Die alte Tradition der Ilolzdeftillation in Blansko, wo 
Reichenbach feine berühmten Unterfuchungen anftellte, die in verfchiedenen 
Richtungen das Fundament unferer Kenntniffe der trockenen Deftillation geworden 
find, wirkt noch heutzutage fort. Von diefen unferen Ausftellern will ich Gebrüder 
Dollfufs in Strefowitz bei Prag, die rohen und gereinigten Holzeffiig und aus 
Kohlenftaub gefertigte Briquettes darftellen, und Johann Ramach in Namieft in 
Mähren erwähnen, der Holzeffig, holzeffigfaure Salze und Holztheer vorführte. In 
Deutfchland it Dr. Oppler in Fürther Kreuzung bei Nürnberg zu nennen, der 
wahrfcheinlich aus den Abfallprodudten von Holzgas-Anftalten Holzeffig, Eifen- 
beize etc. neben Ammoniakfalzen und Zinnpräparaten producirte, fowie der 
chemifche Verein zu Mainz, deffen Erzeugniffe eine nähere Befprechung ver- 
dienen. Es wird bekanntlich im Grofsherzogthum Heffen fehr viel Eichen-Schäl- 
wald cultivirt, deffen vorzügliche Spiegelrinde wefentlich den Ruf des rheinifchen, 
fpeciell des Mainzer Leders begründet hat. Nach dem Abfchälen der Rinde bleibt 
das Holz in etwa zolldicken, kurzen Knüppeln zurück. Diefes Holz wird nun, 
wie man uns mittheilt, als Deftillationsmaterial benützt; durch forgfältige 
Regelung der Temperatur erhält man eine hohe Ausbeute von fehr guter 
Rothkohle und daneben werthvollen Holzefig, der in der bekannten Art gerei- 
nigt wird, an Holzgeift und Theer. Im Ganzen befitzt der Verein 7 Fabriken, die 
im Jahre 1871 für 380.000 Thaler Waaren producirten. Etwa 500 Arbeiter und 
20 Beamte find dabei befchäftigt. Aufser diverfen effigfauren Salzen (darunter 
fchöner Grünfpan) und der aus Holzkohlen-Abfall erzeugten Prefskohle find 
intereffante Proben von Butter-, Valerian- und Capronfäure vorgeführt, die aus den 
Mutterlaugen des holzeffigfauren Natrons dargeftellt worden find. Das Vorkommen 
diefer Säuren darin ift erft in neuerer Zeit nachgewiefen worden. Die Deftillation 
des Holzes in Finfpong (Schweden) habe ich fchon früher erwähnt. 
Zum Schlusfe foll noch der Brittish Seaweed Company zu Dalmuir bei Glasgow 
Erwähnung gethan werden, welche nach Stanfords Patent das Seegras oder den 
Tang, ftatt ihn zu Afche zu verbrennen, nach dem Trocknen und Comprimiren in 
Retorten bei mäfsiger Temperatur deftillirt. So erhält man Theer und eine, Effig- 
fäure und Ammoniak haltende wäfferige Flüffigkeit. Die rückftändige Kohle gibt 
durch fyftematifches Auslaugen einen bedeutend höheren Ertrag an Jod- und Kali- 
falzen als die alte Me:hode der Einäfcherung. Die ausgelaugte Kohle könnte ftatt 
Knochenkohle zur Entfärbung benützt werden. Man zieht es vor, fie zur Des- 
infedtion vonFäcalien anzuwenden, dann das Gemifch zu trocknen und aufs Neue 
zu deftilliren, wodurch man reichlich Ammoniak erhält. Die hier rückftändige 
  
  
  
 
	        
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