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)ie Zündwaaren und Explofivftoffe.
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ftände ein. Die Zündhölzchen verbreiteten während der Aufbewahrung
genehm riechende und überdiefs nicht unfchädliche Dämpfe, und was der Trans-
portfähigkeit derfelben wefentlich abträglich war: fie neigten durch allmäl
Bildung von hygrofkopifchen Oxydationsproducten des Phosphors zum Feucht-
werden und wurden unbrauchbar.
Diefen letzteren Uebelftand behob Dr. Moldenhauer, indem er, dem {
1809 von Derepas 1
gegebenen Beifpiele folgend, zunächft einen Zufatz von
gebrannter Magnefia (die er fpäter durch die billigere Kreide erfetzte) zur Zünd-
maffe machte, während Prefchel zum gleichen Zwecke, fowie zur Milderung des
üblen Geruches fchon im Jahre 1840 die Köpfchen feiner Zundhölzer mit einem
Harzfirniffe überzog, eine Praxis, die fpäter durch Pollak in Wien (18406) verbeffert
fich bis heute erhalten hat.
Hatte man fo erft Sicherheit in der Erzeugung haltbarer und verläfslicher
Phosphor-Zündwaaren gewonnen, fo fing man bal Id: auch an, demLuxus Rechnung
zu tragen. Zuerft er te man den als Veberträger der nd von der rafch
abbrennenden Zündmaffe auf das Holz, urfprünglich allein angewandten Schwefel
durch geruchlos verbrennende Körper, wie Fichtenharz, Wachs, Stearin oder wie
R.M. Lechtford im Jahre 1862 empfahl, durch Paraffin. Später folgten allerhand
Künfte, um das Auge zu befriedigen. So lehrte 1854 St. Krakowitzer in Pottenftein
(Oefterreich) das Metallifiren der Zündholz- Köpfchen durch Herftellung eines
Ueberzuges von Schwefelblei auf der Oberfläche der Köpfchen und gab hiefür
eine Vorfel „Zündhölz-
chen mit Metallköpfchen“ in Verw endung fteht und die durch eine 1867 von
ırift, die heute noch ziemlich allgemein zur Erzeugung der
Schindler zum gleichen Zwecke vorgefch lagene Methode nur eine zweifelhafte
Verbefferung erfuhr. Die Farben der Zündholz-Köpfel ıen geftalteten fich immer
bunter und durch Application farbiger a auf metallifirte Köpfchen brach
endlich Pojatzi (Landsberg, es feine in allen Farbnuancen mit metalli
fchem Reflexe fchimmernden „Phantafie-I che Salonhölzchen* (Zündhöl ey
Brillantkö pfchen) zu Stande, die der raffinirte Gefchmack zum Ueb erflluffe noch
mit re chenden Zuthaten auszuftatten gewufst hat. Endlich begann man auch
damit, die Hölzer durch dünne en zu erfetzen, die man der Art herftellte,
dafs man Strähnchen aus Baumwoll-Faden mit einem gefchmolzenen Gemeng
Stearin und Wachs, das fpäter nuch dem billigeren Paraffin weichen mufste,
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gnirte und nach der Abkühlung behufs des Formens und Glättens durc
warmes Zieheifen hindurchzog.
Allein trotz aller Verbefferungen, welche die Phosphor-Zündhölzchen im
Laufe der Zeit erfuhren, hatten fie fich von einem Vorwurfe nicht frei a mach
der, wenn auch nicht von dem gefammten, fo doch von dem bedächtiger Theile
des Publicums, und zwar nicht mit Unrecht erhoben wurde. Es ift nie a Vor-
wurf der Giftigkeit des Phosphors, die fowohl in Hinficht auf die Nachtheile,
welche fie für die in den Zündhölzchen-Fabriken befchäftigten Arbeiter mit fich
ringt, als auch im Hinblicke auf die Möglichkeit einer zufälligen oder abficht
lie! hen Vergiftung oder gefährlichen Verw Yundung Bei Gebrauche derfelben, iı
Bet t kommen mufste.
Derlei humanitäre Rückfichten, unterftützt von dem nicht unbegründeten
Bedenken gegen die mit der immerhin noch leichten Entzündlichkeit verbundene
Feuersgefahr, welche folche Feuerzeuge in der Hand Unberufener bilden konnten,
hatten fchon frühzeitig den Impuls zu Beftrebungen gegeben, die fich das Ziel
fteckten, den Ebosbhors yehalt der Zündmaffen durch nicht giftige oder doch weniger
fchädliche Subftanzen zu erfetzen und ihre Feuergefährlichkeit durch Erfchwer
der Entzündbarkeit zu verringern.
Zunächft war es Böttger, der fchon im Jahre 1848, kurz nachdem in Schr öt-
ter’s Laboratorium die nicht giftige und fchwer entzündliche rothe Modifica
des Phosphors entdeckt worden war, mit der Erfindung der fogenannten Sicher-
hei
s-Zündhölzchen (auch Gefundheits- oder Antiphosphor-Hölzchen)
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