Full text: Die Zündwaaren und Explosivstoffe (Heft 34)

   
  
     
      
    
  
   
   
   
     
  
    
      
    
   
  
     
   
  
      
   
    
    
     
    
  
   
     
   
    
   
    
    
   
    
       
  
  
   
      
  
   
    
    
   
    
  
Dr. Wilhelm Friedrich Gint!. 
  
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eren fabriksmäfsige Erzeugung wenige Jahre fpäter (1858) von Fürth® in 
Schüttenhofen (Böhmen), dann auch von Coignet in Paris, Villiers und Dalemagne 
in Paris, fowie fpäter von Landftröm zu Jönköping aufgenommen wurde. 
Diefe neuen Zündhölzchen, um deren He srftellung fich auch (1856) Canouil, 
deffen Recept fpäter durch Voudeaux und Paignon nn, wurde, bemüht hat, 
charakterifirten fich dadurch, dafs fie phosphorfreie : Zündmaffen befa sen, welche 
durch Friction nur an einer beftimmten, mit einer rothen P hosphor enthal- 
tenden Maffe präparirten Reibfläche zur Entzündung gebracht werden konnten 
und hiemit den Vortheil geringerer Feuergefährlichkeit neben jenem der Unfchäd- 
lichkeit boten. 
Nachdem diefe gut gemeinte Neuerung beim Publicum, das in der 
a auf eine beftimmte Reibfläche eine Unbequemlichkeit er] ee 
keinen Anklang zu finden vermochte und auch die 1857 von Lutz und Hochttette 
ingeführten, des Phosphors gänzlich entbehrenden Zündhölzchen, welche 
ke ine ne präparirten nn ibfläche zur Zündung bedurften, als etwas fchwer 
entzündlich, fich die Gunft des Publicums nicht zu erwerben vermochten. ver- 
fuchte fich noch Camaille, a in fehr eingehender Weife Wiederhold (186 1), 
C. Liebig und Andere, fowohl in der Einführung des rothen Phosphors an Stelle 
des gew öhnlichen, wie auch in der Herftellung ine phosphorfreier Zündmaffen, 
ohne dafs es indefs auch ihrem 3emühen an wäre, die gewöhnlichen 
Phosphorhölzchen zu verdrängen oder ihnen überhaupt nur eine wirkfame Con- 
currenz zu machen. 
Erft zu Ende der fechziger Jahre fchwang fich die Erzeugung von Sicher- 
heits-Zündhölzchen, in Frankreich namentlich durch Coignet & Comp., der feine 
Bemühungen, phosphorfreie Zündmaffen einzuführen, eifrig fortgefetzt a 
gepflegt und die energifche Propaganda die in der franzöf fchen Armee hiefi 
gemacht wurde intertre zu einer eigentlichen Induftrie empor, in welche 
auch one ı in Havre, dann die Firma Forfter und Wawra in Wien, welche 
Zündmaffen mit amorphem Phosphor nach eigenem Patente fabricirte, er 
L. Achleitner in Se und endlich unter a fchwedifchen Fabrikante 
F. Körner in Gothenburg, der das John Bagge’fche Patent zu verwerthen ich 
bemühte, mit mehr oder weniger Glück eingetreten waren. 
Hatte die Chemie fo redlich das Ihrige gethan zur Feftigung und zum 
Aufblühen der Zündhölzchen-Induftrie, fo war auch die Mechanik nicht zurück- 
geblieben. Während man fich anfänglich damit begnügen konnte, die Herftellung 
der Hölzchen durch Spalten von mit Sägen zugefchnittenen Holzfcheiben, ledig- 
lich aus freier Hand beforgen zu in und mit der plumpen, unregelmäfsigen 
m diefer unter dem Namen „Bauernhölzer“ noch heute bekannten ne 
er Hausinduftrie vorlieb nahm, führte der wachfende Bedarf, dem die primit 
nd: eit mit Säge und Meffer nicht mehr zu genügen vermochte, bald zur 
Benützung mechanifcher Hilfsmittel, deren erftes im jahre 1822 von dem Wiener 
Cabinetsdiener H. Weilhöfer in Geftalt eines für die Herftellung runden Holz- 
drahtes beftimmten Röhrchenhobels erfunden worden war. 
Diefem, in der Fabrication von Holzdraht noch heute eine Rolle fpielen- 
den Handhobel, der namentlich von Stefan Römer, wiewohl in etwas veränderter 
Form’ in die Pr 'axis eingeführt war, ee bald eine von Anton in Darmftadt 
erfundene Hölzchen-Spaltmafchine, welche vierec -kige Hölzchen lieferte und 1838 
von demfelben Erfinder:auch ein dem onen fchen fehr ähnlicher Handhobel 
zur Erzeugung runder Hölzchen. 
  
  
  
  
Fürth mufste indefs die Fabrication diefer Zündhölzcher. bald wieder auf fgeben, da 
um fich nicht daran gewöhnen wollte, die neue Waare zu kaufen. 
Ws wurden über Anordnung des Kr iegsminifteriums den Mannfchaften folche phosphor- 
ndhölzche n gegen einen fehr mäfsigen Soldabzug von der Mi 
  
  
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