rpulver,
ı Mangel
n wegen
it nicht
ı Pulver
Art find
fer und
‚en dem
le theil-
Spreng-
ı Pulver
reinzelt
derglei-
ht und
5 fchon
fuchten,
lver an
vers zu
in Vor-
vie des
ifragin“
l Craig
ums zur
or dem
.e.
und der
rrogate
, durch
lver zu
‚Fehl-
Theilen
m her-
ung zu
en Wir-
iefs vor
m von
), dann
ver von
zu und
uck zu
[iddley-
d durch
re Sor-
chwefel
uch die
e oder
Theilen
Die Zündwaaren und Explofivftoffe. >41
pikrinfauren (trinitrophenilfauren) Salzen mit Nitraten, Kohle und dergl. find,
dann aber auch die durch Einwirkung von Salpeterfäure auf Holz, Stärke u. f. w.
erhaltenen Pulver von Schultze, Uchatius, Pelouze u. A. Ein Pikratpulver wurde
zuerft von Berlinetto in Padua (1867) dargeftellt. Seine Mifchung beftand aus
ıo Theilen Pikrinfäure, 10 Theilen Natriumnitrat und 8°5 Theilen Kaliumchromat,
während Defignolle in Paris (1869) ein Sprengpulver durch Mifchung von pikrin-
faurem Kalium mit Kaliumnitrat herftellte, deffen brifante Wirkung er für Zwecke
der Bereitung eines Schiefspulvers durch Zufatz von Kohle abzufchwächen fuchte.
Später wurde durch Brugtre (18069) auch pikrinfaures Ammonium in Mifchung
mit Salpeter (54 Theile Amonpikrat, 40 Theile Salpeter) zur Pulverbereitung ver-
wendet und auch Abel hat in feinem neueften „picric powder“ eine ähnliche
Mifchung angewendet. Derartige Pikratpulver, deren Anwendung in der Praxis
namentlich durch die von Cafthelaz eingeführten Verbefferungen in der Fabri-
cation der früher ziemlich koftfpieligen pikrinfauren Salze ermöglicht wurde,
haben namentlich in Frankreich (als Boboeufpulver, Defignollespulver, Fontaine-
pulver),* dann aber auch in England und Nordamerika, vorzüglich zur Füllung von
Sprenggefchoffen Verwendung gefunden, zu welchem Zwecke fie fich ihrer äufserft
kräftigen Wirkung wegen fehr gut eignen, dürften fich jedoch wegen der nachweis-
lichen Gefahr einer explofiven Selbftentmifchung der pikrinfauren Salze kaum allge-
meiner einbürgern. Ebenfowenig dürfte, wenn auch aus anderen Gründen, der in der
neueften Zeit (1871) von H. Violette entdeckten explofiven Mifchung von gefchmol-
zenem Salpeter mit wafferfreiem Natriumacetat eine günftige Prognofe als Spreng-
mittel geftellt werden können, da abgefehen von der Gefährlichkeit der Darttel-
lung folcher Mifchungen im Grofsen die Anwendung des effigfauren Salzes manche
Uebelftände mit fich führen dürfte.
Auf der Ausftellung war von folchen neueren und neueften Pulverforten,
denen durch die immer mehr in Aufnahme kommenden Nitroglycerin-Präparate
eine gefährliche Concurrenz erwachfen ift, nur ein einziges zu fehen.
Es war diefs die von Ph. Maffip in Genf ausgeftellte Compofition miniere.
Ein lockeres Pulver von lichtbrauner Farbe mit deutlich wahrnehmbaren, gelben
Partikelchen untermengt fcheint diefes Pulver eine Mifchung zu fein, welche
Schwefel und Holzmehl enthält, das im Originalpräparate ohne Zweifel falpetrifirt
oder vielleicht nitrirt it. Diefes Minenpulver, von welchem bemerkt wird, dafs
es frei entzündet, völlig unexplofiv fei, foll fich als ein fehr ficher wirkendes und
ökonomifches Sprengmittel für Bergbau-Zwecke erweifen, während es für Feuer-
waffen völlig unbrauchbar ift.
Bine Reihe von Zeugniffen franzöfifcher und fchweizer Fachmänner beftäti-
gen die Brauchbarkeit diefes Sprengftoffes.
Aus Oefterreich, wo doch, wenigftens bis vor Kurzem, die Erzeugung des
Haloxylins in mehreren Fabriken (Steiermark und Böhmen) der Firma Anders
und Fehleifen betrieben wurde, war nichts Einfchlägiges zur Ausftellung gebracht
worden und fcheint auch das Haloxylin, das feiner Zeit vielfach und mit gün-
ftigem Erfolge in Verwendung ftand, der Concurrenz des Dynamits gewichen
zu fein.
Schiefs-Baumwolle. Das intereffante Produdt der Einwirkung von
Salpeter-Schwefelfäure auf Baumwolle, dem fein erfter Entdecker** in der fan-
guinifchen Hoffnung, das neue Präparat werde ein völliges Erfatzmittel des
Schiefspulvers werden, den Namen „Schiefs-Baumwolle“ beigelegt hat, entfprach
den von demfelben gehegten Erwartungen bis auf die neuere Zeit bekannt-
lich nicht.
* Nach dem Befitzer derim Jahre 1868 explodirten Fabrik von Pikratpulver am Place
de la Sorbonne zu Paris fo genannt.
»* Bekanntlich ift die im März des Jahres 1846 von Schönbein zuerft dargeftellte Schiefs-
Baumwolle, deren Bereitungsweife er indefs geheim hielt, im Auguft desfelben Jahres auch von
Böttger und endlich im October von Otto dargeftellt worden.
BR een Be BB > >> 53,200 Nu