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Appreturmittel und Harzproducte. 45
Erzeugniffe, welche durch Tropfen und übermäfsiges Erweichen uns verrathen,
dafs bei ihrer Herftellung mit Schellack forgfältig gefpart worden fei.
Ohne auf eine Befprechung einzelner Vorfchrifien für Siegellack-Fabri-
kation, deren Zahl Legion ift (da faft jeder Siegellack Fabrikant eigene, wo-
möglich forgfältig geheim gehaltene Recepte für fein unübertreffliches Fabrikat
hat), eingehen zu wollen, fei uns geftattet kurz zu erwähnen, dafs faft durchwegs
das Colophonium, dann das weiche Fichtenharz, der Terpentin, weiters aber als
härtende Zufätze Maftix und Copal, neben Schellack, endlich als Parfüm, Benzoe,
Perubalfam, Storax u.f. w. in Verwendung ftehen, wobei jedoch gegenwärtig
Siegellacke, die mehr als 30 Percent Schellack enthalten, nur felten mehr ange-
troffen werden.*
Als körpergebende und für fchellackarme Siegellacke behufs der Ver-
meidung des Tropfens durchaus nothwendige Zufätze, werden Magnefia, Kreide,
Gyps, Kaolin, dann aber auch fchwefelfaueres Baryum (Permanentweifs) und
fchwefelfaures Blei verwendet, und ift neuerlich nach einem Vorfchlage von
C. Pufcher Kiefelguhr verwendet worden. Infoferne dem Fabrikanten, der fein
Fabrikat nach dem Gewichte verkauft, die Frage nach dem Gewinne wie begreif-
lich zunächft nahe geht, wird das fpecififch fchwere Permanentweifs und der
Kaolin, der leichten und fchon in geringer Menge fehr ausgiebigen Magnelia in
der Regel vorgezogen, wiewohl keineswegs zum Vortheile des Productes. Schwe
felfaures Blei ift als körpergebender Zufatz entichieden zu verwerfen. Gyps,
wenn nicht gebrannt, und Kreide geben beim Schmelzen des Siegellackes fchäu-
mende Maffen und werden nur in geringer Menge oder nur für ordinäre Sorten
mit Vortheil verwendet.
In Bezug auf Farbe ift durchwegs die rothe Farbe die herrfchende, und
es hat die fonfl Alles beeinfluffende Mode die Vorliebe für rothe Siegellacke
unberührt gelaffen. Andere Farben, mit Ausnahme der Trauerfarbe find wenig
begehrt und meift nur in feinen Sorten zu finden. Als Farbftoffe finden Zinnober
dann Englifchroth und Bolus für feine und ordinäre Rothlacke, daneben Flamm-
rufs, Spodiummehl und Schwarzpech oder Afphalt für fchwarze Siegellacke die bei
weitem überwiegende Verwendung und die Verfuche, namentlich für Roth auch
organifche Farblacke heranzuziehen, haben fich bisher refultatlos erwiefen.
Für Grün wird als das geeignetfte Farbmaterial Chromgrün und Zinkgrün (Rin-
man’fches Grün) für Blau, Smalte, Kobaltblau, feltener Berliner Blau und Ultramarin
empfohlen, während für Weifs, am häufigften das Permanentweifs und Zinkweifs
für Gelb, das übrigens nicht ganz empfehlenswerthe Bleichromat, dann auch
Zinkgelb fowie Ocker in Verwendung flehen.
Die eine Zeit lang fehr beliebten Flitter-Siegellacke, die bekannt-
lich durch Zumifchung von gefchnittenem meift unechtem Blattgold oder Blatt-
filber zur Schmelze hergeftellt wurden, find ebenfo, wie die mit Bronzepulver
verfetzten Lacke ziemlich aufser Mode gekommen.
Was Flafchenlacke anbelangt, fo haben diefe, die faft durchwegs nur aus
Colophonium und Terpentin oft unter Zufatz von etwas Wachs, Parrafin oder
neueftens auch Harzöl hergeftellt werden, in den letzten Jahren fich allgemein
eingebürgert und werden von einzelnen Fabrikanten ziemliche Maffen davon
producirt.
Dagegen hat die Verwendung der Harze zur Herftellung von Kitten für
Glas, Thonwaaren, Metalle, Holz u. dgl. erheblich abgenommen, und nur ver-
einzelt werden dergleichen, für welche es bekanntlich an Vorfchriften oft der
barockften Art nicht mangelt, zumal für wafferdichte Kittungen noch gebraucht
3ei dem Umftande, als wirin den Leim-, Cafein-, Guttapercha- und Kautfchuk,
* Die Anwendungvon Carnaubawachs als Zufatz zu Siegellacken ift trotz der Vorzüge,
die ein mäfsiger Zufatz davon dem Siegellacke ertheilt, von vielen Fabrikanten gar nicht
gekannt.