54 Dr. Wilh. Fried. Gintl.
gleichfalls durchgehends fehr befriedigende Lackproben, darunter namentlich
bemerkenswerthe Mutter fehr fchöner Brillantlacke ausgeftellt hatte.
rühmenswerth waren die Mufter von gebleichtem Schellack, we
fteller aufzuweifen hatte, Fabrikate, wel
Befonders
Iche diefer Aus-
che jenen Mellinger’s vollkommen gleich-
kamen. L. Pofelt in Wien, der gleichfalls gebleichten Schellack zur Ausftellung
brachte, könnte fich diefes Erzeugnifs füglich zum Mufter nehmen.
C. Britfch& Comp. in Wien hatten recht befriedigende Mufter von
Kutfchenlacken, darunter namentlich helle und klare Copal- und Damarlacke und
einen tadellofen Leinölfirnifs ausgeftellt. Auch die Lackproben von A. Keil in
Wien erfchienen meift recht befriedigend, doch war aus den aparten Krämer-
namen, mit welchen diefer Induftrielle feine Fabrikate zu bezeichnen beliebt.
nicht zu entnehmen, um welche Art von Producten es fich hier handle. Weniger
vorwurfsfrei waren die Proben eines auf kaltem Wege erzeugten Firniffes , wel-
chen St. Mayerin Ebelsberg bei Linz ausgeftellt hatte. Derfelbe erfchien zwar
fehr hellfarbig, fetzte aber maffenhaft Flocken ab und fchien auch in der Conf-
ftenz nicht völlig entfprechend zu fein. Den gleichen Mangel trafen wir bei einem
Leinölfirnifs, den J: Klein in Prag unter Anderem ausgeftellt hatte. Auch
die Copal- und Damarlackproben diefes Austtellers liefsen an Klarheit viel
zu wünfchen übrig. Klein hatte übrigens auch Siegell
wiewohl relatiy beffer, als feine Lackmufter, doch
Verbefferung, namentlich in Bezug auf Farbe, fähig wäre.
haftigkeit waren aber die Lack- und Firnifsproben, welche Vincenz Wagner in
Auffig zur Ausftellung gebracht hatte. Seine Lacke, die durchwegs dunkel und
bis zur Undurchfichtigkeit trübe waren, fein Leinölfirnifs, welcher von fat
braunfchwarzer Farbe war, hätten kaum mehr mangelhafter g
können.
ack ausgeftellt, das,
immerhin noch einiger
Ein Unicum an Mangel-
edacht werden
Wefentlich beffer, zum Theile fogar völlig befriedigend,
die Ausftellungsobjedte von Jofef Krani
fteinlacke zwar noch nicht den
waren dagegen
ch in Auffig, deffen Copal- und Bern-
höchften Grad von Vollendung zeigten, aber docl
als ganz gute Produdte bezeichnet werden konnten, wäl
völlig befriedigend erfchien.
Vorwurfsfreie Proben von Brillantlacken fanden wir in der Ausftellung
von F. Paudler, Dobern bei Benfen, und auch E. Weinzierl in Feldkirch
hatte namentlich von Brillantlacken fchöne Proben aufzuweifen.
Der Letztere hatte auch recht fchön ausfehende Waggon- und Kutfel
lacke, fowie einen nicht minder befriedigenden gebleichten Oelfirnifs ausgeftellt,
und fcheint die Harzlackfabrikation auch infoferne rationell zu betreiben, als er,
wie die ausgeftellten Proben von Bernfteinöl und Copalöl zeigten, die Neben-
producte der Bernftein- und Copalfchmelzerei nicht unbenützt entweichen läfst.
Einer befonderen Beachtung werth waren ferner die vonC. Kö nig in
Wien zur Ausftellung gebrachten Afphaltlackein Farben, die, wie die Anftrich-
proben zeigten, fowohl in Hinficht auf Färbung, als auch auf Härte und Glanz
fehr befriedigende Refultate erzielen laffen. Diefe Anftrichfarben haben, wenn
auch nicht gerade allein Afphalt der Träger des Charakters derfelben ift,
vor gewöhnlichen Firnifsfarben unbedingt den Vortheil der gröfseren Billig-
keit voraus (20—28 Gulden öfterreichifcher Währung per Centner) und find
namentlich für dem Wetter preiszugebende Anftriche auf Hol
werk völlig geeignet
2
ı
ırend fein Doppelfirmifs
IEeN-
z, Blech und Mauer-
:, da fie ebenfogut haften und gleich ausgiebig find, wie die
theueren Firnifsfarben. Den Harzölfarben , vor welchen fie unbeftritten den Vor-
zug des gröfseren Glanzes haben, kommen fie an Billigkeit zwar nicht gleich, über-
treffen diefelben aber auch in manchen Stücken bezüglich des Feuers der Färbung.
Ohne Zweifelkönnen wirauch in diefen Anftrichfarben einen fehr fchätzenswerthen
Erfatz für die gewöhnlichen Firnifsfarben begrüfsen.
Steindruckfarben und Buchdruckerfirnifs waren von F. W üdbesin Piaff,
ftädten bei Baden, jener bekannten und mit Recht
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fes fich
des beften Ru
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