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6 Franz Leibenfroft.
Algier ausgeftellt waren. Die Menge und Verfchiedenheit zeigte, dafs wohl ein
reiches Material vorhanden ift, aber las weder die Cultur Boch die Behandlung
des Weines auf einer befonders hohen Stufe ftehe. Die vielen fehlerhaften und
trüb gewordenen Weine erdrückten einzelne aus anderen Diftridten eingefandte
wie auch deren vorzügliche Qualität zeigte, dafs man V orzügliches und Aus-
gezeichnetes leiften Ko Woran es da mangelt, wird Be in der Tha
am beften felbft wiffen, wir können nur V ermuthungen aufftellen. Möglich, dafs
der rafche Wechfel der Temperatur zumeift in der Zeit der Reife ein Haupthin-
lernifs für die Entwicklung der Qualität ift. Dennoch ift das rafche Wachfen der
Weincultur befonders bemerkenswerth. Im Jahre 1864 betrug das Weinland 9715
Hektaren, im Jahre 1870 dagegen fchon 2 22.055 Hektaren. Die Production ift von
64.000 Hektoliter im Jahre 1864 auf mehr als 100.000 im Jahre 1870 geftiegen.
Faffen wir daher unfer Gefammturtheil über Frankreich zufamme en, fo nahen
wir anerkennen, dafs das Mutterland wie feine Colonien feit dem Hrlötchen der
Traubenkrankheit, Oidium, wieder dauernd in fortfchrittlicher Entwicklung
begriffen ift. Wollte Jemand nach den ausgeftellten Weinen diefe unfere Anficht
dennoc -h bezweifeln, fo bitten wir wohl zu beachten, dafs fämmliche franzöfifche
Weine vom Beginne der Ausftellung an in keinem Keller lagerten und auch bei
grofser Hitze im franzöfifchen Pen gekoftet werden ae n. Und dennoch
haben fowohl die kleinen als die nocheeine en Weine die hohe Te emperatur ng
wie die fchlechte Lagerung vollkommen gut ausgehalten, ein Vorzug, den wir bei
Weinen aller ee r - vergeblich fuchen würden. Dazu könne noch, dafs
alle franzöfifchen Weine eine vorzügliche Ausftattung, gute Wahi der F läfcheh und
vortreffliche Verkorkung auszeichnet; es ift daher kein Wund er, dafs Export und
Handel fich von Jahr zu Jahr vergröfßsern, dafs Frankreichs Weine auf allen Märk-
ten der Welt Abfatz finden und nur iehr felten Vorräthe von altem Weine fich
anfammeln, die, wenn fie vorhanden find, natürlich mit fehr hohen Preifen bezahlt
werden.
Griechenland hatte eine nicht bedeutende Zahl feiner Weine zur
Beurtheilung ausgettellt. Kar felbft unter den wenigen waren noch mehrere
krank und an -cht geworden. Eigenthümlich und dem Fremden widerwärtig ift
der fcharfe Harzer '(chmack nn griechifchen Weines. Der Grieche verwendet
Harz, um die Haltb arkeit des Weines zu erhöhen, und wie er daran gewöhnt ift,
mundet ihm auch das fo mifsgeftaltete Produd. Uel brigens werden auch diefe
Weine und einige andere Erruparioe nur im Lande felbft confumirt. In den Han-
del nach Aufsen kommen nur die guten Weine der jonifchen Infel, die Korfu
und Korinth Weine. Der Handel it mit diefen Weinen auch im An kliche,
Steigen begriffen und entwickelt fich feit dem Jahre 1867 mit der von der ie
rung fehr gepflegten Production. Junge Griechen werden nach Spanien und
Frankreich zu ihrer Ausbildung gefchickt. Vereine und önologifche Gefellfchaften
find gegründet worden und ee anerkennenswerthe Re tee geliefert. Diefe
ee icklung ift um fo mehr zu wünfchen, als eben das Land allenthalben ein
vorzügliches Material liefert. Der Abfatz 4er griechifchen Weine aller Art ift
auf den Märkten der Türkei, Rufslands, Englands und auch Triefts für weiteren
Export.
Italien bot eine fehr grofse Anzahl verfchiedener Weinforten und eine
bedeutende Menge von Sicilianer, I Piemontefifchen und Lombarder Weinen waren
ausgeftellt. Die gewöhnlichen Rothweine Italiens, dünne, leichte und w enig herbe
Dr bilden einen guten Handelsartikel und Höhen den franzöfifchen Leinen
Weinen wenig nach. In guten Jahren können fie auch hinfichtlich der Preife mit
diefen concurriren.
Die dickeren, vollen, ftarken, gedeckten und auch ziemlich herben Weine
bilden gleichfalls ein vorzügliches Produdt Italiens und werden auf allen Wein-
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