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dann in Mähren, Böhmen, Galizien und Schlefien ihren Standort haben, die
übrigen 47.478 befinden fich mehr in den Alpenländern.
Die verfteuerten Quantitäten beliefen fich im Jahre 1871—72 auf 1,5065.000
Hektoliter, umgerechnet auf 8o Percent Tr., wovon ein Theil nach der Schweiz
und über Trieft nach der Levante exportirt wird. — Leider ift feit dem Jahre
1870 unfer beftes Abfatzgebiet „Italien“ durch den dort neu eingeführten Steuer-
modus auf Spirituofen für uns verloren gegangen.
Von Rohfubftanzen werden in Oefterreich circa 70 Percent mehlige Stoffe
(Getreide, Kartoffeln und Mais), dann 25 Percent Rübenmelaffen und 5 Percent
Weinrückftände und diverfe Obftforten auf Branntwein verarbeitet.
Die Qualität unferer Kornbranntweine, fowie unferer redtificirten Sprits
kann als eine hochfeine bezeichnet werden. Geradezu epochemachend waren in
diefer Beziehung die ausgeftellten Detftillate Oefterreichs, welche eine Concurrenz
mit dem Auslande nicht mehr zu fcheuen haben. Bemerkenswerth ift noch, dafs
wir in unferen bedeutenden Getreidebrennereien eine fehr vorzügliche Prefs-
oder Kunfthefe erzeugen, welche einen wichtigen Handelsartikel ausmacht und
in allen Ländern Europas Abfatz findet.
Die feinere Liqueurfabrication hat in den letzten Jahren einen erheblichen
Fortfchritt in Folge der Verwendung von reinem fufelfreien Spiritus und gewähl-
teren aromatifchen Subftanzen gemacht, und bildet heute fchon einen namhaften
Exportartikel nach Ungarn, dann den Donaufürftenthümern, Rufsland etc.
In gröfseren Mengen werden feinere Liqueure in Wien, Graz dann in
Dalmatien, Böhmen, Mähren und Schlefien erzeugt.
Effige werden allenthalben in Oefterreich durch Kleingewerbe mitunter
in ganz guter Qualität aus Wein und Obftmoft, in den Fabriken aber vorzüglich
aus Branntwein durch die Schnelleffig-Fabrication erzeugt.
Oefterreich war in der Sedion C der Gruppe IV unter allen Län-
dern am ftärkften vertreten. 195 Ausfteller hatten fich auf dem friedlichen Kampf-
platze eingefunden, und einen eclatanten Sieg davongetragen.
Der Raum geftattet uns nur, jene Namen hier zu verzeichnen, welche von
der Jury mit Medaillen ausgezeichnet wurden. An der Spitze jedoch müffen wir
den Erften und Beften unter Allen anführen, der fich aufser Concurs erklärte,
nämlich:
Se, k. k. Hoheit Erzherzog Albrecht, welcher von feinen Domänen in
Schlefien und Galizien hochfeine Roh- und redifieirte Sprits und eine grofse Aus-
wahl vorzüglicher Liqueure einfandte.
Die Fortfchrittsmedaillen erhielten die FirmenRiemerfchmidtAntonvon
Wienfürredificirten Kartoffel- und Melaffen-Spiritus — dieCollectivausftellung der
Spiritusraffinerien und Liqueurfabrikanten von Troppau (Schlefien) für Sprits,
Liqueure und Effige — Weifsberger Jofef von Kolin in Böhmen für redifi-
ceirten Spiritus — die Colledtivausftellung der Wiener- Spirituofenfabrikanten
[2
Luxardo Girolamo von Zara für feinfte Maraschino-Liqueure.
Die Verdienft-Medaille erhielten die Firmen J. Cafali’s Neffe von Wien
für feine Liqueure Bauer Cafimir von Wien für feine Liqueure — Eppinger
Wolf A. bei Wien für redificirten Getreide- und Melaffen-Spiritus — FünkHein-
rich von Graz für vorzügliche Liqueure und Effige — D aldello A. von Spalato
für feine Maraschino-Liqueure —Bäck Wilhelm von Grofs-Meferitfch für Liqueure
und Spirituofen — Tomafi Alois von Gaya in Mähren für Liqueure und Bffiige —
MautnerAd. undIg. und Sohn von Wien für Spiritus und Prefshefe — Springer
Max bei Wien für Spiritus und Prefshefe — Haack A. von Graz für Liqueure
GrofsJacob von Biala in Galizien für Spirituofen —Baczevski’s Wtw. und Söhne
von Lemberg für Liqueure und andere Spirituofen — Cosmacendi Anton
von Zara für vorzügliche Liqueure — Fick von Wien (F. M.) für Liqueure —
Lord J. & Comp. von Wien für Liqueure und Spirituofen — Fraenkel Adolf
und zwar fämmtliche 26 Ausfteller für feine Liqueure, Aquavite und Eflige —