Full text: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Heft 45)

  
  
1 . en - . . 3 
Allgemeine Bewafinung und Artilleriewefen. 69 
mafsen zweifelhaft, ob das Gefchütz, wie es jetzt befchaffen ift, die Strapatzen 
eines Feldzuges aushalten dürfte, und wir glauben, dafs die Conftructeure fich 
wohl oder übel zu einiger Verftärkung desfelben werden entfchliefsen müffen. 
Norwegen. Von der Feldzeugmeifter-Expedition in Chriftia- 
nia wurden zwei 21% zöllige (Öpfündige) Gebirgsgefchütze, davon eines 
laffetirt, ein 21, zölliges (Spfündiges) und ein 3zölliges (13pfündiges) 
Feldgefchütz-Rohr, ferner ein I5zpfündiges bis zum Zerfpringen 
befchoffenes Rohr, welche alle aus den Werkftätten von Aall & Sön hervor- 
gegangen find, ausgeftellt. 
Die Rohrmaterie ift Stahl, und find die Gebirgs- und die 21%, zölligen Feld- 
rohre aus einem Blocke mit einer Schildzapfen-Frette hergeftellt, während die 
31%zölligen Rohre einen cylindroconifchen Kern befitzen, deffen cylindrifcher 
Theil durch drei aufgezogene Hülfen aus Schmiedeeifen verftärkt ift, deren mittlere 
die Schildzapfen trägt. Alle Rohre find für Vorderladung mit dem fchwedifchen 
Zugfyfteme eingerichtet. 
Zum Richten dienen je zwei meffingene Zollauffätze, von denen der eine 
in der Verticalebene der Seelenaxe, der zweite rechts feitwärts und parallel zum 
erfteren in am Bodenftücke aufgefchraubten Hülfen angebracht ift. Der Gebrauchs- 
methode zweier Auffätze entfprechend, hat jedes Rohr zwei Vifirkorne, eines ober 
der Mündung, das andere auf der Angufsfcheibe des rechten Schildzapfens. Das 
Zündloch ift in einen kupfernen Kern gebohrt. Das Bergrohr wiegt 338 Pfund, 
die leichtere Feldkanone 762, die fchwerere ı211 Pfund. 
Das eine Gebirgsgefchütz hatte eine eifenblecherne Wandlaffete 
von der gewöhnlichen Conftrudtion mit genieteten Wänden; diefelbe hat Achs- 
käften zur Aufnahme von Requifiten; die Richtmafchine befteht aus zwei inein- 
ander gehenden Schrauben. Die Traube des Rohres ift mit der Richtmafchine 
verbunden. Diefe wenigen Einzelnheiten kennzeichnen das Syftem hinlänglich, 
welches an und für fich nichts Neues bot. Bemerkenswerth war nur die Brems- 
vorrichtung, die von der öfterreichifchen infoferne abweicht, als das Hemmfeil, 
welches bei unferen Gebirgslaffeten um eine Felge gefchlungen wird, bei der 
norwegifchen Laffete mit einem auf dem Achsftängel aufgefteckten Ringe ver- 
bunden wird, was zweifellos einfacher ift. 
Die ausgeftellten Rohre wurden in Norwegen fo aufsergewöhnlichen 
Proben unterworfen, dafs wir glauben, geftützt auf authentifche Angaben, von 
denfelben hier Notiz nehmen zu follen 
Aus der 21, zölligen Bergkanone wurde zuerft zur Feftftellung der 
Schufstafeln folgender Verfuch ausgeführt: 
  
  
  
  
  
  
  
  
Bulweerag daueng 
Sn ges Ze 
L k Oo oO x SER 
x ; : = IRA EA 
Gattung des Projedtils ee ee 
= % = ins | wnuy | 
a N 5 [Schüffe! 
Ohr Oo oe are 
RS i Sich. 1:8 2 | 
Granaten von 5°6 Pfund | | | | 
re \ ; =, 4138| 360:1.»60:1%258 
(2:8 Kilogramm) | | | 
| | | 
I INS ASOH, \ SEE a 2 3 2 Kir Se 
Granatkartätfchen von 8 Pfund | | | 
(41:0 Kilogramm) 5 9 | 
40 Kılogra ) | | | 
Er 2 a, | | Ana ge er 
Büchfenkartätfchen von 6 Pfund | > | 
3 \ | 60 - 60 
(3:0 Kilogramm) | | 
| 
l l | 
    
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
  
    
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.