une
De nen a
12 Gufiav Noback.
producirenden Ländern Europas vom Brauen dunkler Biere auf die Bereitung
lichterer ftufenweife übergegangen wird.
Zur Unterflützung der gemachten Bemerkung, dafs in Böhmen hauptfäch-
lich fchwächere Biere aus 10-, II- und I2gradigen Würzen bereitet und confumirt
werden, wird auf die nebenftehenden Daten hingewiefen. (Tabelle Seite 13)
Die dort angeführten Zahlen machen es am fchlagendften erfichtlich, dafs Iogrädige
Biere (refpective Würzen) in weit gröfserem Mafsftabe in böhmifchen Brauereien
erzeugt werden, als andere Qualitäten. Es find unter 5,772.941 Eimer 3,461.264
Eimer aus Iogradigen Würzen bereitet worden, was dem bedeutenden Satz von
60 Percent gleichkommt.
Das Verhältnifs, mit welchem die ı- und I2gradigen Biere an der
Erzeugung participiren, ift folgendes:
von II Grad wurden 1,268.073 Eimer,
128, , > 304.018 „ Sebraut.
Auffallend erfcheint es, dafs die Gefammtmenge von Bieren 13-, I4-, I5-
und ıÖgradiger Würze in ganz Böhmen nur 119.955 Eimer betrug; gerade diefe
Bierqualitäter find es, welche z. B. in den Wiener und Pefter Brauereien im
umgekehrten Verhältniffe, nämlich hauptfächlich gebraut werden.
Diejenigen Brauereien, welche mehr als 70.000 Eimer Bier brauten (1872)
find folgende:
Standort Bierprodudtion 1872 in Eimern.
Fillen(Bürzeufenatt) 241.856
» (Aclieneeiellichatt) : . ... 160.240
Turn Besen 000
Pollolbers 0.200.000. de
Wittineausı er we 73.820
Bodenbach ea 8 708000
Die bedeutendfte Steigerung der Biererzeugung weift das bürgerliche
Brauhaus zu Pilfen auf. Dasfelbe wurde im Jahre 1842 gegründet, und hat fich
durch die feit jener Zeit fich ftets gleichbleibende Qualität feines Produdtes einen
Weltruf erworben.
Die hervorragenden Eigenfchaften des Pilsner Bieres aus dem bürger-
lichen Brauhaufe, wie: Kohlenfäure-Reichthum, Reinheit und Feinheit des
Gefchmackes und fehr lichte Farbe des Ausfehens, haben die Veranlaffung
gegeben, dafs eine grofse Zahl der Bierbrauereien Oefterreichs fowie des Aus-
landes fich neuerer Zeit beftrebt, ein ähnliches Produd zu erzeugen.
Mähren undSchlefien. Der Bierbrauerei-Betrieb hat auch in diefen
beiden Ländern einen grofsen Fortfchritt aufzuweifen. Es ift mit Befriedigung zu
conftatiren, dafs während der letzten Jahre dafelbft durch die Zunahme des Bier-
confums bei der ländlichen, fowie bei der Arbeiterbevölkerung der Genufs von
Branntwein theilweife eingedämpft wurde. Mähren hat in einer Richtung den
günftigften Boden für die Bierinduftrie, da nämlich die vortrefflichfte Braugerfte
in dem fruchtbaren Landftriche (genannt die „Hanna“), der fich um Olmütz,
Profsnitz und Kremfier ausdehnt, in bedeutenden Quantitäten producirt wird.
Im Rayon diefes Diftrictes wurden zur Verarbeitung der Gerfte für Braumalz
während der letzten Jahre mehrere grofse Malzfabriken in Profsnitz, Olmütz,
Kremfier, Kojetein etc. angelegt, welche hauptfächlich für den Export nach dem
Auslande arbeiten.
Die vier bedeutendften Brauereien Mährens find nach dem Ausweife der
Bierprodudtion im Jahre 1872 folgende:
Olmütz mit 05.248 öfterreichifchen Eimern,
iefchetitz , 47.520
” „
Napajedl 4.431200 . n
Nennovitz „ 42.860 = a