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Bürette läfst man nun vorfichtig fo lange fogenannte Zehntel-Normal-Jodlöfung zu
dem Waffer zufliefsen, bis die Farbe der Mifchung möglichft mit derjenigen des
Bieres übereinftimmt. Die in folcher Weife auf die hundert Cubikcentimeter
Waffer verbrauchten Cubikcentimeter Jodlöfung bezeichnen die Farbentiefe des
betreffenden Bieres mit einer grofsen Genauigkeit. Die Vorrichtung hat daher
bereits auch an vielen Orten ihren Weg in die Praxis gefunden. Das zum Fixiren
der Bürette dienende Stativ charakterifirt fich durch eine befondere Solidität,
fördert die Auslöfung und Reinigung der Bürette wefentlich und fetzt diefelbe
keiner Gefahr leichten Zerbrechens aus.
Viscofimeter für Bier. (Vollmundigkeitsmeffer). Ebenfalls ein höchtt ein-
faches Inftrumentchen, über das bis jetzt noch keine ausführlichere Publication
vorliegt und das fich gleichwohl einer befonderen Theilnahme der Praktiker
erfreut, wie es denn auch fchon vielfach in Bierbrauereien als Hilfswerkzeug
benutzt wird.
Dasfelbe ift dafür beftimmt, die Vollmundigkeit des Bieres zu meffen und
befteht aus einer befonders conftruirten Pipette mit enger Ausflufsmündung, die
auf einem entfprechenden Stativ mit Porcellanfufs befeftigt ift. Das Saugrohr
diefer Pipette ragt nach Innen bis nahe auf den Grund des Bauches derfelben.
Durch diefe Anordnung‘ ift die beim Austropfen der Pipette faugende Flüffig-
keitsfäule während der ganzen Dauer desfelben immer die gleiche; es fliefst dem-
nach am Anfange wie am Ende gleich viel Flüfigkeit in derfelben Zeitaus, was bei
einer gewöhnlichen Pipette nicht der Fall ift. Um die Zeit, die für das Austropfen
eines beftimmten Volumens aus dem Viscofimeter erfordert wird, anzugeben,
bedient man fich der Secundenuhr und ift dem Inftrumente hiefür ein markirtes
Kölbchen beigefügt. Man füllt das Viscofimeter mit Bier oder Würze nahezu
vollftändig, bringt es oben mit dem Finger gefchloffen auf fein Stativ über das
leere eben genannte Kölbchen und zieht nun den Finger zurück, während man in
demfelben Augenblicke den Stand des Secundenzeigers der Uhr beobachtet. Die
Pipette tropft'nun aus und man notirt fich die Zeit, die von der geprüften Flüfig-
keit für ihren Ausflufs, refpective des Volumens im Kölbchen bis zur Marke, in
Anfpruch genommen wird. Vergleicht maır hienach verfchiedene Biere und Wür-
zen mit einander, fo finden fehr wefentliche und regelmäfsige Unterfchiede ftatt.
Das eine Bier fliefst fchneller aus, das andere langfamer, je nachdem es weniger
oder mehr Vollmundigkeit befitzt.
Ein vollftändiger Apparat zur Ermittlung der Extradtausbeute aus dem
Malze, beftehend aus einem kupfernen Wafferbade mit Thermoftat und Thermo-
meter. Diefes Bad nimmt einen kleinen kupfernen Maifchkeffel für etwa 50 Gramm
Malzfchrot auf, welche für die Probe mit 200 Cubikcentimeter Waffer ein-
gemaifcht werden und wobei ein zweites Thermometer als Maifchfcheit dient.
Für die Beftimmung der Extractausbeute aus dem Malze, eine Frage, die
in neuerer Zeit um fo wichtiger geworden ift, als man bereits vielfach den Preis
des Malzes nach der Extradtausbeute beftimmt, wie man das Malz nach dem
Extractgehalte kauft, find gegenwärtig namentlich die zwei nachfolgenden Metho-
den in Gebrauch:
1. Nach der Proportionalität zwifchen Waffer und Extradt in der Maifch-
würze ;
2. Extradtbeftimmung aus dem Abfchwächungsgrade, welchen die Würze
beim Verdünnen mit einer beftimmten Menge Waffer erleidet oder fogenannte
Methode aus zwei Filtraten.
Apparat zur Zuckerbeftimmung in.der Würze und dem Biere. Die Zucker-
beftimmung in dem Biere und namentlich in der Würze wird in neuerer Zeit
immer häufiger in den Brauereien angewendet; auch fie ift kein hie und da einmal
ausgeführter, rein wiffenfchaftlicher Laboratoriumsverfuch mehr, vielmehr fucht
man fchon vielorts an der Hand derfelben fein Sudverfahren u. f. w. zu über-
wachen und zu leiten. Die Wichtigkeit derfelben für die Praxis leuchtet auch
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