Full text: Conserven, Extracte und Fleischwaaren (Heft 23)

  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
     
  
  
  
  
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Conferven, Extracte und Fleifchwaaren. : 
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Neben den Sardinen werden mit Vortheil Thunfifche, Seemakrelen und 
Hummer in Blechdofen confervirt; alle anderen, Fifchgattungen, welche zur Aus- 
ftellung gelangten, haben den Beifall der Jury nicht gefunden. 
Neben den in Blechdofen confervirten Fifchen find die aus Norwegen 
kommenden getrockneten und gefalzenen Fifche von der gröfsten Wichtigkeit; 
für den Handel in erfter Linie verdient der Dorfchfang eine befondere 
Beachtung. 
Der Dorfch, unter dem Namen Stock- oder Flachfifch bekannt, befchäftigt 
5000 Barken mit 16.000 Fifchern und werden jährlich davon ı5 bis 20 Millionen 
Stück gefangen. — Derfelbe wird einfach an der Luft in Heften getrocknet und 
fodann als Flach- oder Rundfifch in den Handel gebracht; aufserdem wird der 
gewonnene Rogen bei der Sardinenfifcherei als Köder verwendet; einen Artikel 
von ziemlicher Bedeutung liefert noch fein Thran, deffen feinere Qualität als 
Leberthran genugfam bekannt ift. 
Sehr bedeutend ’ift auch die Häringfifcherei, deren befte Sorten in den 
Winter-, Nord- und Sommerhäring eingetheilt werden. 
Nicht weniger wie 1,300.000 Tonnen werden hievon jährlich eingefalzen. 
Der Sommerhäring ift der befte, da der Fifch im Sommer die befte Nahrung 
bekommt; feine Gröfse ift aufserordentlich verfchieden und werden zu der Berei- 
tung von ruffiffchen Sardinen, ein in kleinen Fäfschen marinirter Fifch,. der fich 
grofser Beliebtheit erfreut, die Sommerhäringe fortirt und der kleinfte Fifch hiezu 
verwendet. 
Norwegenhat, um den Umfangfeiner Fifcherei zur allgemeinen Anfchauung 
zu bringen, einen eigenen Pavillon errichtet und hierin alle Gattungen Netze 
fowohl wie alle Sorten Fifche ausgettellt. 
Ueberrafchend find die Refultate und wohl unübertroffen, denn bei einer 
Bevölkerung von 1,800.000 Menfchen werden für fechs Millionen Gulden Fifche 
aller Gattungen jähflich theils im Lande confumirt, theils nach dem Auslande 
exportirt. 
Man fieht aus dem Ergebniffe, dafs für Norwegen die Fifcherei eine 
Exiftenzfrage ift; nahezu fechs Percent der Bevölkerung 'befchäftigen fich damit, 
wenn man die Unzahl Menfchen hiezu rechnet, die fich mit dem Anfertigen der 
Tonnen und mit der Einfalzung des Fifches befchäftiget. 
Der Fifchfang ift frei, doch wird er von der Regierung überwacht, da 
an allen Landungsplätzen Beamte find, um zu fehen, ob Alles correct vorgeht; 
befonders hervorzuheben ift die allgemeine Rückficht, die man auf die 
Schonzeit der Fifche nimmt, um folche in ihrer phyfifchen Entwicklung nicht zu 
ftören. 
Ein grofses Intereffe nahm der von Rufsland ausgeftellte geprefste 
Kaviar in Anfpruch, der trotz der heifsen Jahreszeit gut erhalten und geniefs 
bar war. 
Diefes Product der Fifcherei im azow’fchen und kaspifchen Meere und 
an der Küfte von Befsarabien hat wegen feiner vorzüglichen Qualität ein grofses 
Intereffe für den Handel erlangt, indem diefer Fifchrogen von Natur aus grofs- 
körnig und gefchmackvoll ift und noch mehr durch die Art feiner Zubereitung 
alle übrige Concurrenzwaare überragt. 
Rufsland exportirt beinahe für zwei Millionen Rubel Kaviar, wovon die 
Hälfte in geprefstem Zuftande nach dem Orient, die andere Hälfte flüffig, das ift 
in Körnern, nach Deutschland und Oefterreich während der Wintermonate ver- 
fendet wird. 
Neben Rufsland concurriren in ‘diefem Artikel Amerika, Holland, 
Deutfchland (Hamburger Kaviar) und felbft der Donaukaviar von Orfova und 
Galatz. 
Alle diefe Sorten find minder fein und werden nur begehrt, wenn der 
ruffffche Kaviar nicht zu haben itt. 
  
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