Full text: Zuckerbäckerei, Canditen und Chocolade (Heft 11)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
Zuckerbäckerei, Canditen und Chocolade. 
und Confedte im jährlichen Betrage von 700.000 Rubel und befchäftigen bei 400 
Arbeiter. 
Rufsland hatte auch in der öftlichen Agriculturhalle verfchiedene Fabricate 
untergebracht, worunter von der landwirthfchaftlichen Schule von Kühinew in 
Befsarabien in Zucker eingemachte trockene Früchte, von N. Nikütine in Smo- 
lensk und Balaboukha in Kiew ebenfalls Früchte, welche in Berückfichtigung 
des dortigen rauhen Klima’s alle Anerkennung verdienen. 
AusRumänien hatte Capfa in Bukareftfehr fchöne eingemachte Früchte 
in Gläfern, fowie gut fortirte Bonbons gefandt, welche ganz gut mit den beften 
Parifer Waaren concurriren können. 
Griechenland war im Induftriepalaft durch drei Ausfteller gleichfalls 
ganz gut vertreten. 
S. Pavlides aus Athen hatte Chocolade und Confedte, Solon diverfe gut 
fortirteBonbons und Stamatelakis inSyra die bekannten Loukoums (türkifches 
Zuckerwerk mit Reismehl) in guter Qualität ausgeftellt. 
Japan, Egypten und die Türkei fandten Proben von Confituren und 
Confecten, welche wohl jedem Betrachter ziemlich primitiv erfchienen. 
Auch Tunis hatte einigeProben von Süfsigkeiten ausgeftellt, die ebenfalls 
wenig verlockend ausfahen. 
Das deutfcheReich hatte fich fehr lebhaft betheiligt. Als hervorragend 
find zu nennen: die Ausftellungen von Fr. Stollwerk und Stollwerk’s Söhne 
aus Köln, welche mit neueren Mafchinen gute Chocoladen und Confecte aller Art 
erzeugen und felbe nach vielen Orten Deutfchlands verfenden. Nach Angabe des 
deutfchen Kataloges haben die Fabriken Stollwerk’s bei 5 bis 600 Arbeiter, 
2 Dampfmafchinen von 58 und 3 Mafchinen mit 87 Pferdekraft, undüber 500.000 
Thaler Umfatz. Georg Hof in München, welcher die erfte Chocoladefabrik 
Baierns befitzt und mittelft Dampfmafchine fehr gute Chocoladen und eingemachte 
‘rüchte erzeugt. Reefe & Wichmann aus Hamburg brachten Chocoladen und 
Confedte. Die Fabrik befchäftigt 122 Arbeiter und hat gegen 200.000 Mark 
Umfatz, hauptfächlich in Deutfchland. 
Starker & Pobuda in Stuttgart erzeugen fehr mannigfaltige Chocolad- 
confedte und gute Kochchocoladen und verfenden viel nach Deutfchland, nach den 
Donaufürftenthümern etc. 
DieRheinifche Früchtenhandlung in Deidesheim ift befonders 
hervorzuheben mit fchönen, fehr klaren und haltbar eingemachten Compots 
und trockenen Früchten, welche die franzöfifche Concurrenz ganz gut aushalten 
und in Deutfchland viel Abfatz finden. Aus Strafsburg ift noch die Ausftellung 
der Compagnie frangaise des Chocolats zu nennen, welche fehr gute 
und billige Chocoladen erzeugt. Es ift diefs ein Zweiggefchäft derlange beftehenden 
Parifer Gefellfchaft gleichen Namens. 
Weife, Conditor aus Strafsburg, fandte ebenfalls mannigfaltige, gut 
gearbeiteteBonbons, Alexandre aus Mühlheim gute Chocoladen. Leider wurden 
die Ausftellungen diefer letzten drei Ausfteller im elfafs-lothringifchen Bauernhaus 
ein Raub der Flammen. 
Ungarn hatte wenig ausgeftellt. Aus Peft find H. Kugler’s Fabricate 
der Conditorei lobenswerth. Diefe Firma richtete mit gutem Erfolg eine Gas- 
mafchine als bewegende Kraft zur Erzeugung ihrer Artikel ein. Aus Prefsburg ift 
J- Maier mit guten Confedten zu nennen, aus Orfova E. Bellanovits mit guten 
ind billigen Compots. 
Oefterreich war durch mehrals vierzig Ausiteller fehr gut vertreten; be- 
fonders zeichneten fich die Wiener Conditors durch eine fehr fchöne und reichhaltige 
Ausftellung vortheilhaft aus. So haben Ch. Demel’s Söhne fehr fchön gearbeitete 
Tragantauffätze und fchöne Früchte und Confedte ausgeftellt; A. Ehrlich und 
Schelle ebenfalls. G. Bärlin’s kleine Tragantftatuetten find als Wiener Specia- 
lität beachtenswerth und wurden allgemein anerkannt. 
Fri ber
	        
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