Full text: Zuckerbäckerei, Canditen und Chocolade (Heft 11)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Tabak- und Tabakfabricate. 1: 
vorzüglichen Eigenfchaften eine befondere Beachtung verdienen. Und zwar find 
die in Südtirol, fowie die im Often von Galizien gezogenen Tabakblätter hervor- 
zuheben, welche zur Erzeugung fehr beliebter, durch ihr eigenthümliches Aroma 
fich auszeichnender Schnupftabak-Sorten dienen, während anderfeits in Galizien 
auf leichtem und fandigem Boden auch Blätter producirt werden, welche vermöge 
ihrer negativen Eigenfchaften in Mifchung mit anderen Tabaken fehr geeignete 
und zweckmäfsige Verwendung bei der Erzeugung von Cigarren und Rauchtabaken 
finden. 
Die Jahresprodudion in Südtirol beträgt circa 6000 Centner, in Galizien 
circa 80—90.000 Centner Rohtabak. 
Nach den von der k. k. Tabakregie veröffentlichten ftatiftifchen Daten 
werden dermalen in 26 Fabriken 26.315 Arbeiter befchäftigt und wurden im 
Jahre 1872 
Zollcentner diverfe Ausländer Tabakblätter und 
ed im Inlande gebaute Tabakblätter verarbeitet, 
aus welchen 
1.033,770.150 Stück Cigarren 
25,000.500 „ Cigarretten 
436.255 Zollcentner diverfe Rauchtabake 
36.235 5 Tabakgefpunfte und 
47.001 “ Schnupftabake erzeugt wurden. 
Ungarn. 
Die Expofition der königlichen ungarifchen Tabakregie umfafste in Folge 
des zwifchen beiden Reichshälften beftehenden vertragsmäfsigen Verhältnifles 
faft diefelben Erzeugniffe, wie die der k. k. öfterreichifchen Regie, und find die- 
felben fowohl rückfichtlich ihrer Qualität als auch Präcifion der Fabrication faft 
übereinftimmend. Umfo bemerkbarer machte fich die von der königlichen ungarifchen 
Regie veranftaltete Ausftellung von Blättern, welche nicht nur einen fehr grofsen 
Reichthum in qualitativer Beziehung enthielt, fondern auch vermöge der grofsen 
Produdtionsfähigkeit des Landes eine befondere Beachtung fich errang. Diefer 
Expofition reihte fich eine von 31 Pflanzern und Händlern veranftaltete Colledtiv- 
Ausftellung an, welche gleichfalls ein fehr fchönes Bild der ganzen ungarifchen 
Tabakcultur gaben. Es waren dafelbft die von ungarifchen Originalfamen gebauten 
Blätter (Theifs, Debreziner, Szegediner, Siebenbürger, Czerbel und Gartenblätter), 
fowie auch die aus Havanna, Cuba, Ohio, Virginier, Latakia und türkifchen Samen- 
gattungen gezogenen Blättern vertreten, welch’ letztere Sorten aber rückfichtlich 
ihrer Qualität von den Originalblättern bedeutend abfallen und den eigentlichen 
Charakter nicht erkennen laffen. 
Die fowohl von der königlichen ungarifchen Regie, als auch von den Privaten 
ausgeftellten Blätter zeigten von einer fehr forgfältigen und rationellen Behandlung; 
doch wurde bei den von den Pflanzern und Händlern exponirten Tabaken die 
Angabe der Preife vermifst. 
Die Gefammtproduction Ungarns, fowohl für die beiden Regien, als auch 
für den Export, beträgt jährlich 800.000 Zollcentner. 
Bezüglich der von der königlich ungarifchen Regie verwendeten Roh- 
produdte und erzeugten Fabricate liegen keine neueren Daten vor. Im Jahre 1870 
wurden in 9 Fabriken, in welchen über I0.000 Arbeiter befchäftiget waren, 40.700 
Zollcentner Ausländer Rohtabake, 253.726 Zollcentner im Inlande gebaute 
Tabakblätter verarbeitet, aus welchen 2217 Zollcentner Schnupftabake, 253.720 
Zollcentner diverfe Rauchtabake und 309,501.000 Stück Cigarren erzeugt wordeu 
find, wobei jedoch bemerkt werden mufs, dafs feither eine bedeutende Steigerungim 
Verbrauche des Tabakes eingetreten ift.
	        
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