Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

As ich - 
Steinwaaren. » 
dann gefchnittene und gefchliffene Marmorplatten; die Provinzial-Com- 
miffion von Lugo fandte Granite und Schiefer. 
Das Inftituto Balear de segunda Ensefanza in Palma auf den 
Balearen fandte eine Anzahl Marmorarten, wofür es mit der Verdienftmedaille 
ausgezeichnet wurde. 
Frankreich 
hatte aus feinen Mittelmeer Provinzen Algier, Conftantine und Oran, 
unter Mitwirkung der dortigen Bergbehörden, eine ziemlich ausgedehnte Collec- 
tion von nahe 100 Mufterftücken, bestehend aus Marmoren, Dolomit für Weifs- 
cement, hydraulifchem Kalke, Puzzolanerde, Gips, Sandftein, Trachyt, Porphyr, 
Granit. Serpentin etc. etc. als Materiaux de Conftrudtion in rohem Zuftande 
gefandt. 
Diefe Colle&tion unterfchied fich von den vorher angeführten diefer Art 
dadurch, dafs fie gute Fundzetteln mit Angabe der Formationen, aus welchen diefe 
Stücke entnommen waren, hatte, und dafs aufserdem für die in der Provinz 
Oran vorkommenden Materialien in einer Tabelle deren Widerftandsfähigkeit 
gegen das Zerdrücken (rückwirkende Feftigkeit) überfichtlich zufammengeftellt 
war (Verdienftmedaille). 
Italien 
nahm wohl in der Vorführung feiner Steinfchätze unter allen Ländern den erften 
Rang ein. Die rege Theilnahme von Privaten, Corporationen und der Regierung 
in der Einfendung und umfichtigen Zufammenftellung der zahlreichen und ver- 
fchiedenartigften Mufterftücke zeigt wohl, welch hohen Werth man in diefem 
Lande der Steininduftrie, namentlich im decorativen Theil, zuwendet. 
Bedauerlich war nur der kärglich zugemeffene Raum, welcher für die 
Schauftellung diefer Objecdte zur Verfügung ftand. 
Italien hätte für feinen Theil den 2—3fachen Raum, den ‚es thatfächlich 
occupirte, bedurft, um Alles zur richtigen und genufsreichen Anfchauung zu 
bringen. Es mufsten die Objecte über, unter und dicht neben einander, ohne 
irgend dem Auge einen Ruhepunkt zu geftatten, aufgeftapelt werden. Ebenfo 
wirkte das ungleiche Format ftörend. 
Die reine und nette Ausführung der einzelnen Mufterftücke in Schnitt, 
Schliff und Politur, namentlich bei ‘den Decorationsmaterialien aus Marmor, 
zeigt, dafs Italien den hiftorifch hohen Rang, welchen es in Bezug auf derlei 
Steinarbeiten gegenüber anderen [ändern einnimmt, noch immer feit behauptet. 
Unter den Ausftellern, welche den Reichthum des Landes an verfchieden- 
artigem Steinmaterial vorwiefen, ragte vor Allem das königliche Mini- 
fferium für Ackerbau, Induftrie und Handel hervor. 
In mehr als 1000 Nummern waren die Stein-, Erd- und Thonarten, je 
nach dem Zweck, dem fie dienftbar find, in zwei Hauptgruppen getheilt, und 
zwar in die der Baumaterialien und in die der Decorationsmaterialien. 
Unter den Baumaterialien fanden wir Fettkalk, hydräulifchen Kalk, Gips, 
Puzzolane, Sand, Ziegelthone, feuerfefte Thone, Asphalt und Baufteine in Wür- 
feln von 10 und 20 Centimeter Kantenlänge aus Kalken, Kalktuffen. Travertin, 
vulkanifchem Tuff, Peperin, Sandfteine, Trachyte, Laven, Gramitz /Gneilstete; 
daran fchlofsen fich Fabricate wie: Ziegel, Terracotten, Thon- und Steinröhren. 
Unter letzteren heben wir befonders die gebohrten Wafferleitungsröhren aus 
Serpentin der Brüder Zaccheo in Nonio (Kreis Novara) hervor. 
In der zweiten Gruppe der Decorationsmaterialien waren alle jene Steine 
vereinigt, welche feinen Schnitt, Schliff und Politur annehmen , wie Syenit. 
Granit, Porphyr, auch Serpentin, Cipollin etc. 
 
	        
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