Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

6 Dr. Leander Ditfcheiner. 
dafs die einen die Form der bekannten Smee’fchen Elemente haben, indem zwifchen 
zwei verticalen Kohlenplatten eine amalgamirte Zinkplatte fich befindet, welche 
in mit verdünnter Schwefelfäure gefüllte parallelopipedifche Glasgefäfse tauchen, 
während die anderen cylindrifche Gefäfse befitzen, in-denen je eine kreisförmige 
Zink- und Kohlenfcheibe horizontal übereinander liegen. Die Poldrähte, welche 
die Platten tragen, gehen durch einen Pfropf des Halfes hindurch und find, foweit 
fie durch die Flüffigkeit gehen, mit einer fchlechtleitenden Subftanz überzogen. 
Das Chlorfilber-Element von Dr. Pinkus in Königsberg enthält in dem unteren 
Theile eines Reagensgläschens ein fingerhutartiges Gefäfs von etwa ı Quadrat- 
zoll Oberfläche, an welchem ein ifolirter Leitungsdraht angebracht ift. Das 
Gläschen enthält ferner ein nahezu ebenfo grofses Stück amalgamirtes Zink von 
beliebiger Form, an das ebenfalls ein ifolirter Kupferdraht angelöthet ift. Beide 
Drähte gehen durch einen das Glas verfchliefsenden Kork. Zum Gebrauche wird das 
Silbergefäfs mit Chlorfilber gefüllt nnd verdünnte Schwefelfäure oder Kochfalzlöfung 
darauf gegoffen. Mehrere folche Gefäfse auf einem paffenden Holzgeftelle liefern 
eine ziemlich kräftige, leicht transportable und compendiöfe Batterie. Nach der 
Königsberger Zeitung vom 2. März 1873 (fiehe Pogg. Ann. 149, 430) wurden auf 
der Königsberger Telegraphenftation der königlichen Oftbahn Verfuche von viel: 
verfprechendemErfolge mit diefer Batterie ausgeführt. Zwanzig folcher ı Zoll im 
Durchmeffer und 21/ Zoll in der Höhe faffenden Elemente gaben bei der einfachen. 
Schliefsung einen Strom fo kräftig, dafs die Galvanometernadel 75° Ausfchlag 
zeigte, während unter gleichen Umftänden 40 Meidinger-Elemente eine Ablenkung 
von nur 49° hervorbrachten.. Man telegraphirte mit diefen 20 Elementen von 
Königsberg mit gröfster Leichtigkeit diredt bis Berlin, und es genügten ıo Ele: 
mente zur Verfländigung nach Berlin, 4 folche zur Verftändigung bis Bromberg. 
Es wurde damit der Beweis geliefert, dafs 6, refpective 12 Elemente im Ganzen 
genügen, um die Widerflände von etwa 60 Meilen Telegraphenleitung bis Brom- 
berg und 134 Meilen bis Berlin (inclufive Galvanometer-, Relaiswiderftände 
u.f. w.) zu befiegen. 
Chromelemente in der bekannten Form lieferte unter Anderen Chutaux 
& Cie. in Paris, 147 rue du faubourg Poiffoniere, und in etwas neuerer Form 
Voifin& Dronier in Paris, 41 rue de Saint Fargeau, als Piles dites a cloches. 
Bei diefen letzteren wird nicht, wie gewöhnlich bei Aufsergebrauchfetzung des 
Elementes die Zinkplatte mittelft eines Stäbchens aus der Flüffigkeit gezogen, 
fondern diefelbe bleibt in der Flüffigkeit, es wird aber über diefelbe ein gut 
anfchliefsender Cylindermantel von Gummi oder Hartkautfchuk von aufsen ge- 
fchoben, der gleichfam alsScheidewand zwifchen die Kohlen und Zinkplatten tritt. 
Gu&rotin Paris, rue Daguerre 71, ftellte das Element Delaurier aus, welches 
ebenfalls aus Zink und Kohle befteht. Erfteres befindet fich in Waffer, letztere 
aber in einem poröfen Thoncylinder, in welchen fie von einerMifchung von feftem 
doppeltchromfaueren Kali, fchwefelfauerem Natron und Eifenvitriol umgeben ift. 
Durch den poröfen Thoncylinder tritt das Waffer zu diefer Mifchung und gibt ihr 
die nöthige Feuchtigkeit. 
Von fogenannten Polarifationselementen finden wir die Batterie fecondaire 
von Gafton Plant& in Paris, 56 rue de Tournelles, befchrieben in Du Moncel. 
„Appl. de l’Electricite“, T. V.; von Thermo-Elementen die bekannten Marcus’fchen 
und die neuerer Zeit von Waltenhofen befchriebenen No&l’fchen Elemente (Pogg 
Ann. 143, 113 und 144, 617). Endlich wäre noch die von Dr. CarlFrommhold 
in Peft ausgeftellte Batterie zu erwähnen, bei welcher die conftanten Elemente 
durch eine einfache Vorrichtung fo verbunden find, dafs es leicht möglich if, 
fämmtliche Elemente hintereinander, alfo nach Intenfität, oder nebeneinander, 
nach Quantität zu reihen. 
In Betreff der eigentlichen Leitung finden wir eine Expofition von Trag- 
fäulen mit Ifolatoren für Luftleitungen, ifolirende Porcellan- und Steinguthütchen 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
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