Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

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18 Heinrich Wolt. 
Die Firma De Jaiffe-Devroye aus Mazy-Golzines in der Provinz Namur 
zeigte die verfchiedene Bearbeitung eines Rohblockes vom Bruche bis zur feinften 
Politur. 
Die Ausftellung diefer Firma in der Hauptgallerie, eine Vafe auf einem 
1:5 Meter hohen Piedeftal aus Noir fin mit Goldverzierung, zeigt unübertroffene 
Reinheit der Arbeit (Verdienftmedaille). 
Ebenfo find zu erwähnen die Firmen: Vincent fils (Verdienftmedaille), 
A. Lintello in Brüfsel (Anerkennungsdiplom), F. Tainfy, successeur de 
A. J. Leclercq (Verdienftmedaille). 
Deutfches Reich. 
Das Deutfche Reich war fehr vorzüglich vertreten und auf dem Austtel- 
lungsplatze gut fituirt, und zeichnete fich nicht fo durch Zerfplitterung feiner 
Gegenftände, die in ein und diefelbe Gruppe gehörten, aus. Es zeigte eine grofse 
Anzahl von bearbeiteten Steinen, die auch in anderen Induftrieen, als im Bau- 
fache, Anwendung finden. 
Es verdienen hervorgehoben zu werden: Maximilian Pougnet zu Lan- 
droff in Lothringen, mit riefigen Sanrdfteinblöcken (Kohlenfandftein) von 3 Kubik- 
meter Inhalt, grofsem Brunnentrog und Sandfteinplatten. 
Franz Ritterrath in Trier, mit feinen Säulen aus Sandftein, 4 Meter 
hoch, 0:7 Meter Querfchnitt und mit Platte von 3'50 Meter Länge, 2'0 Meter 
Breite und o'25 Meter Dicke. 
E. Rothfchild in Stadtoldendorf (Braunfchweig), mit feinen Tifch- 
) platten, Gefimsftücken und Stiegenftufen aus Rothfandftein (Dyas). 
C. A. Merkel zu Halle an der Saale, für feine Quaderfandftein-Produdte, 
deren Hauptabfatzgebiet Berlin itt. 
Die Steingewerkfchaft Haidhof und Granitgewerkfchaft Nabburg 
in Bayern, mit Pflafter-, Rand- und Rinnfteinen aus Granit. 
C. Kulmiz in Saarau, Schlefien, wegen feines gleichmäfsig feinkörnigen 
Granits, wovon Platten 4:80 Meter lang, 2:70 Meter breit und nur o'18 Meter 
dick, ferner Säulenfchäfte von 5°6 Meter Höhe und von 0'8o und 0:00 Meter 
Querfchnitt vorlagen. 
Der Solenhofer Actienverein, welcher die Pflafter- und Malz: 
tennenplatten aus den oberjuraffifchen Kalkmergeln und Lithographiefteine,, von 
2:0 MeterLänge, 140 MeterBreite geätzt, exponirte (Fortfchrittsmedaille). 
Ehrhardt Ackermann iin Weifsenftadt (Fichtelgebirg), zeichnete fich 
durch Reinheit in der Bearbeitung harter Steine, wie Syenit, Granit und Porphyr, 
aus. Er ftellte einen Obelisk und zwei Fontainefchalen aus rothem und 
fchwarzem Granit, Säulenfchäfte, Taufbecken, Grabpyramiden etc. und eine Suite 
Mufterftücke von den auf feinen Werken bearbeiteten Gefteinen aus. 
Für die vorzügliche Bearbeitung, Reinheit desMateriales, Billigkeit der Pro- 
dudteund ausgedehnten Betrieberhielt AckermanndieFortfchrittsmedaille. 
L. W. Grimm in Schwarzenbach am See (Fichtelgebirge), welcher den 
rothen Granit zum Schubert-Denkmal in Wien lieferte, fandte ebenfalls Säulen 
und Tifchplatten mit eingelegter Arbeit. 
Die weftphälifche Marmorwerks-Actiengefellfchaft zu Allagen 
bei Soeft lieferte aus ihren Brüchen in den devonifchen und den Kohlenkalken 
des Rheins die 34 grofsen Säulen, am Ausgange der Rotunde zu dem Pavillon, 
welcher dieCollectiv-Ausftellung der rheinifchen Seidenfabrikanten umfchlofs. Eine 
kleine Collection gefchliffener Handftücke von den verfchiedenen Brüchen 
ergänzte diefe Expofition. 
Für ausgedehnten Betrieb, und für zweckmäfsige Einrichtung des mafchi- 
nellen Betriebes in Schleif-, Schneid- und Polirarbeit ward diefer Firma die 
Verdienftmedaille zugefprochen. 
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