Steinwaaren. as
der Firma M. Chiodellie Do nadoniin Nembro war eine grofse Collection
Nembrofchleiffteine, in je 24 Nummern nach den verfchiedenen Gröfsen geordnet,
zu fehen. Nach der vorgelegenen Preislifte liefert diefe Firma die mit Choix
rayex bezeichneten Steine von Nr.ı, erfte Qualität 240 Stück, zu 475 Francs,
Nr. 24 700 Stück zu 130 Fr.; die Pierre tenders Nr. ı, erfte Qualität,
240 Stück zu 125 Fr., Nr. 24 700 Stück zu 65 Fr. Den zwifchenliegenden Num-
mern 2—23 entfprechen Preife, welche ebenfalls zwifchen den angegebenen
Grenzwerthen inneliegen. Diefer Firma wurde ein Anerkennungsdiplom
zuerkannt.
Belgien
war nur durch eine Firma Daffonville de Saint-Hubert aus der Provinz
Namur vertreten.
Es waren acht Mahlfteine aus La Fert& Carreaux gefertigt, wovon die
Bodenfteine auf runden Herzftücken aufgefetzt waren. Für die fonft fehr gut gear-
beiteten Stücke und für die fehr zweckmäfsigen Cementmahlfteine aus dem dunk-
len belgifchen Süfswafferquarz ward Herırn Daffonville von der Jury der
Gruppe IX zuerkannt die Verdienftmedaille, welche fchliefslich vom Präfidenten-
Rathe in eine Fortfchrittsmedaille umgewandelt wurde, wozu wohl nur die effect-
volle Aufftellung diefer Firma, in einer der Gallerien des Hauptgebäudes, den
Anftofs gegeben haben mag.
Deutfches Reich.
Das Deutfche Reich hatte fehr viele Mühlfteine nicht nur aus den heimi-
{chen Gefteinen, von denen namentlich die unteren Quaderfandfteine, dann die
Lavengefteine des Rheines zu nennen find, fondern auch eine bedeutende Menge
Kunftmühlfteine aus franzöfifchen La Fert&-Steinen zur Ausftellung gebracht.
Auch ein Verfuch, aus heimifchem Quarz nach franzöfifcher Methode Mahl-
fteine künftlich zufammenzufügen, war zu fehen.
Es ward hier jener Feuerftein verwendet, der hie und da an den Geftaden
der Oftffee aus den Schichten der oberen Kreide ausgefpült und am Rande des
Strandes von den Wellen zufammengehäuft wird. Die Geftalt diefer Steine ift ftets
eine unregelmäfsig runde, linfen-, kugel- und walzenförmige. In diefen Formen
find die einzelnen Steine unter einander nicht gut bindungsfähig, fie müffen defs-
halb erst in eckige Stücke zerfchlagen werden. Dann find fie aber niemals mehr
fo grofs, um aus wenigen Stücken einen Mahlftein zufammenfetzen zu können; fer-
ner ift der Feuerftein zu derb, niemals porös und ftets von dunklen Farben. Man
wird daher wohl mit Mühe und Aufmerkfamkeit brauchbare Mahlfteine aus den
Feuerfteinen herftellen können, ein bevorzugtes Material kann derfelbe jedoch
niemals für die Mühlfteinfabrication liefern.
Von den Ausftellern des Deutfchen Reiches ift zunächft Lueders und
Kubon in Dresden zu nennen, welche vorzügliche franzöfifche Mühlfteine brach-
ten. Diefe hatten Herzftücke aus Quaderfandftein und der Läufer hatte ftatt der
Cementdecke eine Eifendecke, an welche der Oberring angegoffen und die Näpfe
für das verftellbare Balancirgewicht eingelaffen waren. Für diefe Neuerung, welche
durch Zeichnungsvorlagen erläutert war, ward die Fortfchrittsmedaille
zuerkannt. Es war aber auffallend, mit welch’ kleinen Carreaux diefe Mahlfteine
erzeugt wurden. Beieinem Durchmeffer von 1:26 Meter nahm das Herzftück 0.73
Meter und die übrigens fehr fchönen Carreaux nur 0°53 Meter vom Durchmeffer in
Anfpruch, und innerhalb diefer 0°53 Meter waren zwei bis drei allerdings mit
Schmatzen ineinandergreifende Reihen von La Ferte-Steinen eingefügt. Bei den
in Oefterreich gefertigten Steinen gibt es nur eine Carreauxfchichte, die bis an
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