Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

Steinwaaren. 39 
C.M.K. Ankenbrand zu Eltmann in Bayern erhielt für drei Schleif- 
fteine aus Flyfchfandfteinen mit 2°4— 2:6 Meter Durchmeffer, welche gut gearbei- 
tet waren, das Anerkennungsdiplom 
Die gleiche Anerkenrung errang die Steinhauergewerkfchaft in 
Büdingen für drei Schleiffteine. 
In Smirgel und Smirgelpräparate zeichneten fich aus die Firmen: 
Julius Pfungft in Frankfurt a. M., welcher fich von der Naxos-Union 
den alleinigen Bezug des Rohfmirgeis für Deutfchland, Oefterreich und Frank- 
reich gefichert hat. Derfelbe beträgt mindeftens 30.000 Centner, !/, der ganzen 
Production auf Naxos. 
Pfungft erzeugt 22 Sorten gekörnte Prima und 6 Sorten gefchlämmte 
Waare und verwendet für die verfchiedenen Wetz- und Abziehfteine keine Thon- 
und Kautfchukbindemittel. Die Verdienftmedaille ward ihm zuerkannt. 
Defsgleichen errangen Merkelbach, Stadelmann & Comp. in Grenz- 
haufen bei Coblenz, dann H.H. Rischmeyer & Comp. in Hamburg für ihre aus- 
gezeichneten Smirgelpräparate, beftehend in Wetz- und Schleiffteinen und Polir- 
ftäben, letzterer hauptfächlich für feine vielfeitigen Fabricate und Schärfemittei 
für Uhrmacher und Graveure, aus Arkanfas, Levantiner und oftindifchen Oel- 
fteinen, womit er grofsen Export erzielt, die Verdienftmedaille. 
Das Anerkennungsdiplom für verfchiedenartige Schärfepräparate aus 
Smirgel, Glas und Bimsftein erhielten S. Oppenh eim & Comp. zu Hainholz 
in Hannover. Schumacher’fche Fabrik zu Bietigheim in Württemberg, Schle- 
finger & Comp. zu Harburg, und Georg Vofs& Comp. zu Deuben in Sachfen. 
Oefterreich. 
In Oefterreich einer der Erften, welche die Mühlfteinfabrication überhaupt 
förderten, ift Jofef Ofer in Krems, welcher zugleich zuerft beftrebt war, inlän- 
difches Material für franzöfifche Mahlfteine zu verwenden- 
Schon vor mehr als 15 Jahren fahen wir ihn, den Gangquarz in den kryftal- 
linifchen Schiefern der Umgebung von Zwettl zu feinen Steinen verwenden. Jedoch 
konnte diefes Material, welches feiner kryftallinifchen Ausbildung wegen fpröde 
und nicht fo zähe und hart ift, als wie die durch Quellen ap der Oberfläche 
der Erde abgefetzte und ausgebreitete Kiefelerde, und welches beim Schärfen 
des Steines die Kanten der Luftfurchen leicht abfpringen läfst, keine allgemeine 
Verwendung finden. 
Ofer felbft ging von der Benützung diefes Quarzes ab, und benützt nun 
wieder La Ferte-Steine. Selbft praktifcher Müller, kennt er viel befler die Bedürf- 
niffe der Müllerei, und ift ftets bedacht, Verbefferungen zu erfinden, ohne dabei 
den materiellen Nutzen für fich in erfter Linie zu ftellen. Wir fahen an einigen 
feiner Steine für den Balancier ftatt 4, 10 Einfätze, welche durch den ganzen 
Stein durchgriffen. Wir fahen an feinen Bodenfteinen die Mittel- oder Herzftücke 
verfenkt, fo dafs diefe gar nicht zur Abnützung kommen und fohin nicht zur Ver- 
unreinigung der Mehle beitragen können. Eine weitere neue Einführung waren 
die konifchen Auflagefteine. Da über deren Werth noch keine praktifche Erpro- 
bung Auskunft gab, ftiefs die Zweckmäfsigkeit diefer Neuerung auf Bedenken. 
Ofer hatte aufserdem noch Holzftofffteine aus den Brüchen von Wallfee 
und Perg a. d. Donau ausgeftellt. Ihm gebührte und er erhielt die Fortfchritts 
medaille. 
Diefelbe Auszeichnung erhielt auch die Firma Jo fefSchwartz & Sohn 
in Wien, welche, capitalskräftig und mit kaufmännifchem Sinne ausgeftattet, 
die Verhältniffe und Bedürfniffe des Marktes im weiterem Umkreife kennt und 
zur Befriedigung derfelben fich entfprechend einzurichten verfteht. So wurde diefe 
 
	        
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