40 Heinrich Wolf.
Firma Mitbefitzer von Steinbrüchen in La Ferte, von ungarifchen Trachyt- und
Quarzbrüchen am Granfluffe bei Hlinik (flavifch und deutfch, ungarifch aber
Geletnek genannt) und bei Szlaska. In der Fabrik zu Penzing werden faft
ausfchliefslich nur franzöfifche Mahlfteine verfertigt, während in jener vei Hlinik
vornehmlich der poröfe, zellige Trachyt, welcher in der ungarifchen Landmüllerei
{ehr beliebt ift, verarbeitet wird. Schwartz & Sohn konnten in der Eigenfchaft
als franzöfifche, öfterreichifche und ungarifche Fabrikanten erfcheinen, und in
diefen drei verfchiedenen Abtheilungen als Preisbewerber auftreten. Schwartz
& Sohn hatten 6 Paar Mahlfteine und Proben von ungarifchem und franzöfıfchem
Quarze exponirt.
Die Verdienftmedaille erhielten die Gebrüder Ifrael, welche ihre Fabri-
ken in Währing bei Wien, in Gratz, in Hofinung bei Zwickau in Böhmen, dann
in Jonsdorf bei Zittau in Sachfen etablirt haben und fich internationale
Mühl- undSchleifftein-Fabrikanten nannten. Sie fuchten diefen fich felbft
gegebenen Titel zunächft dadurch zu rechtfertigen, indem fie als Specialität die
Mahlfteine als Modell im verjüngtem Mafsftabe, ı Fufs Durchmeffer, aus allen
möglichen Gefteinen, die in den verfchiedenften Ländern in der Mülierei Anwen-
dung finden und fanden, in einem eigenen Pavillon zu Ausftellung brachten. Diefe
hatten als blofse Ausftattungsftücke für die Jury keinen Werth, fie prämiirte aber
die reine Arbeit an den Cementmahlfteinen, an den Koppfteinen aus Quaderfand-
ftein, die Reisfchäl- und Graupenfteine und die neue Balancirbefchwerung.
Mufterhafte Arbeit lieferten in franzöfifchen Steinen Johann Hübner
und Carl Opitz in Pardubitz in Böhmen, die die Erften waren, welche diefen
Fabricationszweig in Böhmen einführten.
Auch wurden noch die Mahlfteine aus dem kryftallifirten Sandftein von
Wallfee a. d. Donau, ausgefteilt durch Johann Mayr & Comp. in Inzersdorf
bei Wien, mit der Verdienftmedaille ausgezeichnet.
Das Anerkennungsdiplom ward zuerkannt den Brüdern Pichler in
Floridsdorf bei Wien, für ihre franzöfifchen Steine und den Walfeeerftein für
Glafurmalerei.
Eine grofse Reihe von Ausftellern aus den Provinzen konnte bei der Preis-
vertheilung nicht berückfichtigt werden.
An Schleiffteinen aus den eocänen und den Kreidefandfteinen der Vor-
alpen lieferten Beachtenswerthes:
Ifidor Braun zn Vöcklabruck in Oberöfterreich, durch die Güte des
Materials, welches bei ganz gleichmäfsigem Korn Schleiffteine von mehr als
2 Meter Durchmeffer bei nur 0:2 Meter Stärke anzufertigen geftattet, und Franz
Perda iin Hadersfeld bei Krizendorf a. d. Donau in Niederöfterreich, in feinen
verfchiedenen Sorten Schleiffteinen gleicher Kategorie. Beide erhielten die Ver-
dienftmedaille.
Das Anerkennungsdiplom wurde noch zuerkannt dem Joh. Troll von
Schwarzach in Vorarlberg, für feine Wetzfteine für Senfen und Sicheln aus dem
feinkörnigen dunklen Sandftein der Bregenzer Ache, welche grofse Beliebtheit be!
den Landwirthen in Deutfchland und der Schweiz fich errangen und Heinrich
Lewicki in Wien für feine künftlichen Schleif- und Polirfteine, für Trocken:
nnd Nafsfchleiferei, fowie für feine Abzieh- und Wetzfteine und Rutfcher aus
Smirgel.
Ungarn
war nur mit wenigen Firmen vertreten. Aufser Schwartz & Sohn, welche auch
hier mitihren Hlinikerfteinen ich geltend machten, hatte die Uj-BänyaerGefell-
fchaft ihr vortreffliches Material vorgeführt, welches in der vorausgefchickten
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