Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

  
  
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14 Dr. Emil Teirich. 
oxydul Oxyd, eine blaufchwarze, oft matte Färbung verleii Die ee 
des Brenners, ein Kunftgriff bei der Erzeugung deı ‚Re Bee er Er 2 s 
Wefen diefer Fabrication, die in den letzten Jahren ın England welentlich an Aus- 
an nn ry (Albion brick Works in Staffordfhire) De 
falls prachtvolle Stücke diefer Eifenziegel von bedeutender be en: . © = 
canz intereffanten Formen und zu fpeciellen Zwecken, wie z. Bi al eine für 
Eifenbahn-Perrons, Gefimsverzierungen, Dachreiter, Firft-Deckplatten etc. 
Diefe Waare, welche im Roh-Bauftile eine fehr zweckmäfsige Y erwendung 
finden kann, indemfie eine einfache und äufserft dauerhafte Deffinirung im erbande 
mit anderen Ziegeln zuläfst, ift ohne Zweifel aus manchen ÖferrrichichEn Thon 
gleichfalls leicht herzuftellen und würde einen Verfuch wohl lohnen. Erw ähnen w ir 
noch als einer Specialität der Ruftical-Terracotta der So ut hTyn e Works, einer 
Imitation von Baumftlämmen und Rinden, die zu diverfen Gartengeräthen verwendet 
erfcheinen. Die originelle Idee war mitunter ganz gut durchgeführt, was uns nicht 
hindert, den fehr zweifelhaften Werth folcher Ausführungen dahin geftellt zu laffen. 
Deutfchland hatte im grofsen Ganzen feineTerracotta- und Ziegelinduftrie 
fehr würdig repräfentirt. Zahlreiche Ausfteller haben aa Theile ausgezeichnetes 
geleiftet, und Alles, was fie fandten, zeugte von guter Behandlung des allerdings meift 
trefflichen Rohmateriales, das man fich, dank der hier oft zu benutzenden W affer- 
fracht und der billigen Tarife der Bahnen, nicht fcheut, auch 50 bis 8o Meilen 
vom Fundorte entfernt, zu verarbeiten. Die Thone von Felten, Ullersdorf, von 
TLauban u. f. w. find berühmt und werden faft von allen Thonwaaren-Fabrikanten 
in gröfserer oder geringerer Menge wenigftens als Zufätze bezogen. = 
E. March Söhne in Charlottenburg bei Berlin (aufser Preisbewerbung) 
ift unftreitig die hervorragendfte Fabrik von Terracotta-Waaren und Verklei 
fteinen, wovon mannigfache Ausführungen, namentlich in Berlin und deffen 
Umgebung Zeugnifs ablegen. Die Behandlung der Maffe, deren Farbengebung und 
Modellirung ift faft immer eine genau ftudirte. Gut gefchulte Kräfte unter der 
Leitung des Eigenthümers ftehen dem Etabliffement zur Seite, welches auch 
in der Herftellung grofser Stücke Anerkennenswerthes leiftet. 
Das Ausftellungsobjedt felbft war ein Exedra im grofsen Halbkreis, beftimmt 
für eine Gartenanlage. 
Das Roth der auf der Rückwand ftehenden, reich verzierten Säulen, welche 
das bekrönende Gebälke tragen, war als fchwerere Farbe auf der hellgelben der 
Bafıs nicht von befter Wirkung, aber Alles zeugte von fleifsiger, gewandter Aus- 
führung und völliger Beherrfchung des Materiales. Die Rückwand felbft war mit 
eingelegten Füllungsplatten und glafirten Fruchtkränzen decorirt. 
Erftere find trefflich gerathen und ein unfchätzbares Verkleidungsmate 
an Bauten, fowohl für die Aufsenfeiten als für die Innendecoration von Gängen, Vefti- 
bulen u. f. w. Das Ornament wird in die gelblich helle Thon-Grundmaffe eiı 
die entftandenen Vertiefungen mit dunklem Thone ausgefüllt und nach eini 
bis die Trocknung des Thones etwas vorgefchritten ift, durch Abfchaben der Platte 
    
  
  
  
  
gebracht.. Die Schwierigkeit, beiden Thonforten, die fich hier zu vereinigen 
gleiche Schwindung im Feuer zu geben, ift eine grofse, und auch March’s I 
zeigten ab und zu Trennungsftellen des intarfirten Thones von der Grundmaffe. 
Dis glafırten Fruchtkränze waren gut geftimmt und recht kräftig in der Farbe. Freilich 
ftehen wir auch hier erft vor den Anfängen einer Technik, von der es wünfchens- 
werth wäre, dafs eine häufigere Anwendung in der Architektur gemacht würde. Und 
eben darum freuten wir uns des freilich etwas zu feltenen Vorkommens derfelben auf 
dem Ausftellungsplatze. Wie fchön war nicht die Wirkung jener Reliefornamente 
aus gelblicher Terracotta mit blaugrün glafırtem Grund, welche als Deffinfüllungen 
an der Rückwand der Gartenbank angewendet wurden. 
 
	        
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