Die Thonwaaren-Induftrie, 19
Durchmeffer, welche Squercinain Ponte da Brentaum8F rancs das Stück liefert,
Die mit färbigem Thon eingelegten, jetzt fchon durch die Einwirkung von Luft
und Feuchtigkeit ganz zerftörten Fufsboden-Platten von A. Beitanzon: find
ein erfter, gänzlich mifslungener Verfuch in diefer Richtung.
Belgiens nn war lediglich durch eine einzige Ausftellung
vertreten. Es war die von A.Rodin&J.VanRasboure aus Ixelles. Einige
recht flott, aber äufserft manierirt in Thon modellirte weibliche Charal a
waren ganz im modern franzöfifchen Gefchmack gehalten und diredte als Modell
gebrannt worden.
Frankreich, das doch manches er uns hätte zu fenden vermocht, wa
diefsmal ganz zurück Keen und wies gar keinen Austteller auf.
Wie wir ahen' beherrfchte diefes Pertı im Prater diefsmal Deutfchland im
Vereine mit Oefterreich; die Einfendungen aller übrigen Länder fanden wir von
geri gerer Bedeutung und nicht immer entfprechend dem jeweiligen Stande diefer
In dikfirie.
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FEUERFESTE ERZEUGNISSE
Dem Auffchwunge der grofsen Induftrie ü berhaupt,: ganz vornehmlich aber
der Eifenind a folgen d, welche heute bei ganz enormen, früher nie gebrauchten
Temperaturen, in ihren Siemens-, Beffemer- und Martinöfen arbeitet, und weiter
ect durch die immer gröfseren Quantitäten, welche die Leuchtgas-Fabriken
an Chamotteretorten jährlich confumiren, hat fich in der Neuzeit die Erzeugung
namentlich die \V "ervollkommnung der feuerfeften Waaren we a Gehöbe en,
an die man heute bedeutend gefleigerte Anforderungen betreffs Haltbarkeit und
Dichte neben hoher Feuer rbefländigkeit ftellt.
Der Typus eines feuerfe ften Erzeugniffes ift heute noch immer und mehr
als je, der englifche Dinasftein, der freilich als Original nicht zur Ausftellung
gelangte. Vielfache Verfuche denfelben zu imitiren, lie gen aber namentlich aus
Deutfchland und Oelfterreich vor.
Hinfichtlich diefer Fabrication ftehen wir freilich auf dem Continente noch
fo ziemlich auf dem Standpunkte des Taftens und Fühlens nach dem Rechten.
Es fcheint ziemlich erwiefen zu fein, dafs der echte Dinasftein, deffen Roh-
materiale ein feinkörniger, fehr reiner, darum höchft feuerbeftändiger Quarz-
Sandftein ift, nur aus einem Agglomerat diefes gepochten Rohmateriales und zum
Theile, je nach der beabfich tigten Qualität, aus einem Sande befteht, der als Ver-
witterungprodudt des Felfens fich gleichfalls im Neaththale von Süd Wales vor-
findet. Als Bindemittel foll lediglich eirca I Percent Aetzkalk verwendet werden,
mit dem man in Form von Kalknilch die Quarzmaffe durchfeuchtet. Das halb
euchte Gemenge wird in Formen geprefst und getrocknet, wobei durch Aufnahme
von Kol lenfäure der Aetzkalk bindet und dann fehr fcharf gebrannt. Sehr geringe
Mengen eines, bei der angewandten hohen Temperatur gebildeten Kalkglafes,
fritten die asia Örner zufammen.
Vielfache Verfuche, in folcher Weife aus ähnlichem Geftein, welches fich
unter Anderem auch in Oefterreich an verfchiedenen Orten v orfindet, Imitationen
von Dinasfteinen zu erzeugen, find zum Theile gefcheitert, und hilft man fich, da
ein Agglomeriren mittelft fo wenig Kalk, wie das engli iche Recept angibt, meift
lie Hauptfchwierigkeit bietet, durc ch Zufatz von mehr Kalk und dem von fehr
ettem feuerfeften Thon.
Hiedurch leidet wefentlich die Feuerbeftändigkeit des Productes, dem nur
der Name Dinasttein bleibt.
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