Hl
94 Dr. Emil Teirich.
Schöne weifse Thone finden wir ferner bei Znaim, die NV; Plankh in
Krawfka zu einem guten, dichten, feuerfeften Ziegel verarbeitet, Ge fsner,
Pohl & Comp. brachten, wenn auch in unvollkommener Ausführung Chamotte-
fteine aus Müglitz, Graf Larifch feuerfefte Producte, Gasretorten, | ‚el etc
aus Polnifch-Euten bei Oftrau, wo ]. M. v.Millers Erben & Hochftätter
die bedeutendfte Thonwaaren - Induftrie in Verbindung mit ihrer chemifchen
Produdenfabrik betreiben, deren Specialität, das Steinzeug, anderen Ortes
befprochen werden mufs, : = i
Die reichen Vorkommen von feuerfeften Thonen an den Ufern der Donau
in der Umgebung von Krems in Niederöfterreich beuten die Fabriken von
H. v. Drafche, dann die Wienerberger Zieg 1fabriks- und Bau.
gefellfchaft und viele andere Firmen aus, die den /[hon auf der Wafferftrafse
beziehen.
Ein bedeutender Handel wird in diefer Gegend mit der Ausbeute des
feuerfeften Thones getrieben. Namentlich find es die Gruben von Ober-Fucha
unweit der Donaulände, welche den fogenannten „Tachet“ liefern, ein etwas
unreines, nicht fehr feuerfeftes und wenig plaftifches Materiale, das unter Anderem
auch das Rohmateriale für die Wiener Ofeninduftrie und die geringe Steinze
Manufadtur abgibt, die in und um Wien in der Entftehung begriffen ift.
Podufchka verwerthet die Wien zunächft gelegenen Fundorte von
Krummnufsbaum.
Die Wiener Gasretorten-Fabrik der Imperial Continental Gas-
alfociation, die eine recht gute Ausftellung ihrer Fabricate, leider nicht aus
dem beften Materiale lieferte, dann de Cente und Burghartin Wr. Neuftadt,
die Fabriken in Ternitz, die von Lederer & Neffeny in Floridsdor
u.f. w., welche vorzugsweife für den Wiener Markt arbeiten, verwenden the
die letzteren Thone und jene aus der Gegend von St. Pölten, oder beziehen ihre
Rohproducte aus Blanfko in Mähren.
Auch hier, namentlich von de Cente und Anderen wurde der Verfu
gemacht, Dinasfteine aus den bei Wiener-Neuftadt am Leithagebirge vorkommen-
den Quarziten und Quarzfindlingen herzuftellen. Die erzeugten Producte ent-
forechen nur zu geringem Theile den Anforderungen, welche englifche Steine
auch minderer Qualität leicht zu befriedigen vermögen.
Böhmens Reichthum an Kaolinen ift bekannt, doch find die grofsen Thon-
lager bei Carlsbad, Teplitz und Pilfen nur wenig ausgebeutet und nicht
noch nach feuerfeftem Materiale durchforfcht, fo feltfam diefs auch klin
L.& €. Hardtmuth in Budweis erzeugt in feiner
auch gute feuerfefte Steine, J. D. Stark in Prag ftellte in feinem intereffanten
Pavillon eine Reihe von folchen Fabricaten, meift zu chemifchen Zwecken aus.
honwaaren- und Vieniabrık
M. Goldfcheider’s Erben von Werk )
noch wenig vollkommenen Erzeugniffe, Fürft Schwarzenber
und Thone aus Wittingau.
Auch aus Kärnten und Steiermark, wo mächtig
Naturproducdtes noch brach liegen, wo die grofse Eifeninduftrie doch
Impulfe zur Erzeugung der nothwendigen Chamottefteine
über Trieft ein lohnender Export zu hoffen wäre, ift diefe
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rer folchen wer
reben würde,
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erften Anfängen. Freilich hilft der Reichthum des Landes an Ması
hinweg. Die Collectivausftellung
materialien-Sammlung Kärntens, weifen eine Reihe von feuerfeften Thonen
fo die von Liefcha und Fohnsdorf, Köflach u. £. w.
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Das Berg- und Hüttenwerk Johannesthal in Krain ftellte mittel-
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mäfsige Quarzfand-Ziegel und gute Thonmuffeln zur Zinkdefillation n
fchem und beigifchem Mufter aus, J. Holzer zu Gersdorf in Kärnten gleic
feuerfefte Steine.
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