Die Thonwaaren-Induftrie. nr
Diefe waren die Vorgänger unferes heutigen Ofens. Hat fich gewifier-
mafsen in der Hausinduftrie, in der Bauernftube, der alte deutfche Kachelofe en mehı
oder minder in etwas urfprünglicherer Form erhalten, fo ift doch zu Anfang unferes
Jahrhundertes die Ofentechnik in er tfchrecklicher Weife degenerirt.
gilt namentlich von Oefterreich und Süd-Deutfchland.
Im Norden hat es wenigftens in den letzten Jahren nicht an Beftrebun« gen
gefehlt, dem lange fühlbar gewordenen, und Si Architekten geradezu unerträc-
lichen Mangel an guten Ofenformen abzuhelfe ”
Dort ift der Kachelofen im Gebrauch und gibt als folcher leicht die
Gelegenheit zum richtigen, verftändnifsvollen Aufbau. Bei uns zu Haufe ift in
diefer Richtung erft feit ganz kurzer Zeit, erft als die Architektur ihre modernften
Prachtbauten fchuf und fie harmonifch und ftilgerecht auch im Innern zu decoriren
hatte, der Ruf nach Verbefferunsen in diefer In. luft trie laut geworden. Aber nicht
allein die abgefchmackte, geradezu erbär
Und diels
Form unferes fogenannten
En dilchen Ofens a zur Klage, nein, diefelbe ift mindeftens ebenfo
gerechtfertigt über die Technik, das Fabricat als folches
Nur mit ganz feltenen Ausna
o-
ıen traf man in der öfterreichifchen Aus-
z ftillos in. der Form war, ftets aber ift, mit
ganz feltenen Ausnahmen die Glafur mangelhaft, voll von Haarriffen, und die
ftellung auf einen Ofen, der nicht g
einzelnen grofsen Stücke, aus denen der Ofen zufammengefetzt wird, bieten fo
be}
N . Art art a
grol se schwieriekeiten der Erze
ung, dafs nur ausn: hmsweife ge ade Flächen
paffende Stofsfugen erzielt werden können. Sprechen wir aber gar nicht von den
Heizgarnıturen, von den elenden meffingverkleideten Thürchen, mit denen
folche Oefen bei uns verfehen werden! Alles fchlecht, unfolid und gar nicht
zweckentfprechend. Jed: die Abhilfe wäre fo leicht, aber
niemand denkt ernftlich daranzugehen
Der norddeutfcheK.achelofen ift hierin dem befp rochenen Begufsofen weit vor-
aus. Während Bi aus einer mehr oder minder feuerfeften aber milsfärbigen
Maffe geformt, getrocknet und dann mit einer hellen, weifsen Thonmaffe engobirt
überzogen wird, ift die Fabrication der
Nach dem Ausformen aus gut gefchlämmtem,
einem an kohlenfaurem Kalk reichen Thon, wird
die Kachel gebrannt und allerfeits meift auf Schleifmafchinen abg gefchliffen. Nun
und hierauf erft mit einer Ble
Kacheln bei erfterem viel
aber nicht feuerfeftem Mate
nelzf. e, einem weilsen zinn- und blei-
beim Zufammenfchleifen und Setzen der
Kacheln verfahren wir ift geradezu eine erftaunliche.
Im li 'ormen und die Ornamentik der norddeutfch:
fen beiffk ft ift der Stil derfelben ein edler, faft antiki-
lırender, immer lben an einer Trocken- und Nüchternheit, die
damit noch nicht behoben ift, wenn hie und da ein farbiges Friesband die monoton
weilse Ofenfläche durchzieht.
Bene ga na on EEE ER nd dann höchftens weifs elafırt
Auch das Ornament, welches Seltener und dann höchftens weıfs gelafırt,
meift aber mit einer erdigen, ge oder bräunlichen Wachsfarbe überzogen
wird, trägt nur we eren Änblick bei, den man nur an einige
\
nten Ka erfchmelzung des Ofens mit einem
zu geniefsen vermag.
mehr oder minder reich
Die Heizgarnituren find meift aus Gufseifen, gut in der Form und
dauerhaf
en, braunen oder gefprenkelten fogenannten
Sieht man v.ı en 12 0
Porphyröfen ab, fo fpielt im sanzen Grofsen die Farbe noch eine zu feltene Rolle
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in der Erzeugun 1 iner Oe durch deren Anwendung im Vereine
lit einem moti ktonifchen Aufbau ift wahrhaft Gutes zu produciren.
Ofen vorläufig hieraus keinen Nutzen zu ziehen
F le h wird der
vermögen, aber du Veredlung der ganzen Stilrichtung in der ÖOfenfabri-
cation, welche, wenn auch ıt unbedinster Weife, fo doch am natürlichiten und