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Dr. Emil Teirich.
die Soto ausgeftellt, find Wandverklei-
er betraut ift. Die Alhambra-OÖrnamente,
einzeine Theile die verfchiedenften
dungen, beftehend aus einer Art Mofaik, deffen
Prismen oder Dreieck-Formen und dergl. zeigen, welche ftets einfärbig, aber mit
nz entfchieden gehaltenen Farbentönen emaillirt find. Grün, Weifs, Blau und
ir hiebei am häufigften verwendet. Dafs die Fugen zwifchen den
paffen, kann bei der etwas rohen Technik,
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Schwarz finden w
einzelnen Mofaiktäfelchen nicht völlig
die hier überhaupt zur Anwendung gelangt, nicht Wunder nehmen. Er wird, ange-
regt durch das gute Vorbild, feiner Aufgabe gerecht, verfällt aber in feinen übrigen
Arbeiten in die gröfste Stillofigkeit. Man ftaunt diefe fchrecklich mit Landfchafts-
bildern bekleckften Thonplatten an, und bewundert die Widerftandsfähigkeit des
Fabrikanten fowohl wie feiner Kunden gegen jeden befferen Einflufs auf die einge-
fchlagene Richtung bei Betrachtung der unendlich roh decorirten ornamentalen
Verkleidungsplatten. Weitaus beffer waren die beiden Füllungen mit den überlebens-
grofsen Bruftbildern von Petrus und Paulus behandelt, die auf zufammengefügten
Azulejos ziemlich correct gemalt waren.
Novella y Garce&s in Valencia brachte emailirte, zum Theile mit
Reliefornament verfehene Platten, nicht felten gute Muiter bei recht verdienftlicher
Ausführung.
Ebenfowenig wie gewiffe Ver
ten ift die originelle Idee von Novellay Garce&s zu billigen, wenn er Teppich-
und Stickmufter zu imitiren trachtet, indem er die Platten mit kleinen Caneva-
carreaux verfieht, deren Grund er vertieft, und diefe fo entftandenen Lücken mit
Der erzielte Effedt ift eigentlich vom technifchen Standpunkte
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lafs diefes Verfahren zu Anderem als
irrungen der beidenbi sher genanntenFabrikan-
Emailmaffe füllt.
kein fchlechter und wäre nur zu wünfchen, <
der Reproduction ftilwidriger Mufter feine Verwendung fände.
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Flache bemalte Fliefen verkauft Novella zum Preife von 25 Centimes, die
mit Reliefs gezierten mit 37 Centimes per Stück von 200 Centimeter im Quadrat.
Die letztgenannten Stickmufter-Imitationen koften ı'25 Francs per Stück und find
relativ theuer zu nennen.
Noch hat Coca, Befitzer der Fabrik Cailos in Valencia, derlei Azulejos
eift roher decorirt und in zwei oder drei Farben, w elche mittelit
ausgeftellt, die m
Der weifse Grund des Emails
Schablonen aufgetragen werden, gehalten find.
tritt überall hervor und trägt ein dunkelgelbes und fchwarzes oder ein blaues
Ornament. Der Preis einer folchen Platte ift 17 Centimes.
Aufserdem fanden wir hier Azulejos, welche von Hand mit Blumenorna-
nenten, meift Rofenbouquets, bunt, aber mit eigenthümlichen, glanzlofen Farben
decorirt waren. Solche werden zum Preife von 80 Centimes in den Handel
gebracht.
Aufser den drei genannten Fabrikanten hat fich niemand zur Einfendung
weiterer Azulejas gefunden, trotzdem eine Mafle von kleinen Meiftern in de
Gegend von Sevilla, Valencia und Barcelona fich mit deren Erzeugung befafst.
Alle diefe Azulejos und glafiırten Platten, welche durchaus von Hand
bemalt find, bilden einen wefentlichen Exportartikel Spaniens, und wurden fogar
Verfuche gemacht, auch unferen öfterreichifchen Markt denfelben zu eröffnen.
Die Billigkeit folcher Platten, welche 20o Millimeter im Quadrat meffen, ift
erftaunlich und nur zu begreifen, wenn man die ungeheuere Ausdehnung diefer
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“Händen auch am häuslichen Herde befchäftigt. Im Durchfchnitte liegt deren
Preis per Stück zwifchen 31, bis © Kreuzern öfterreichifcher Währung. 2
Iuftrie kennen lernt, welche, fowie in Holland, viele Taufende von fleifsigen
Warum von diefen fo wichtigen Producten des fpanifchen Töpfergewerbes
nicht wenigitens eine Colledtiivausftellung veranftaltet wurde, ift recht fehr auf-
gefallen. Wie fchön wäre folcherweife eine wichtige Hausinduftrie des Landes
zu einem anichaulichen Bilde zu vereinen gewefen!
Einige intereffante Poterien, welche durchwegs den nationalen Charakter
tragen, waren die von Capo aufden Balearen ‚ ein zum Theil unglafirtes,