Die Thonwaaren-Induftrie.
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lich mit der Fabrication folcher Producte oder vereinen damit die Erzeugung
feuerfefter Steine. Dort wurde übrigens auch die äfthetifche Seite der Ste einzeug-
Induftrie ausgebildet und manche trefflich modellirte Krüge, Schalen und fonftige
Gefäfse fanden wir unter der Ausftellung von Dulton & Watts in Lambe th,
welche unftreitig die hervorragendfte Firma in der Be handlung des Steinzeuge
in. Ihre grofßsen. Fabriken {f I faft Su hen 1ends ausgezeichnet eingerichtet und
ift dort namentlich die Bearbeitung des Thones auf mechanifchem W ege, auf der
Drehbank u. f. w. im ausge dehnteflen Mafse eingeführt. Die Hauptftärke der
Fabrication Hiest hier in des Be ugniffen von falzel lafırten Gefäfsen für die che-
mifche Induftrie, Röhrenleitungen für die Bewäfferung und Be eriefelung, Abort-
fchläuchen u. f. w., die alle in den gröfsten Diykeibone n und mit nerkenhen!
werther End. Röhren vom gröfstem Diameter find trefflich
gearbeitet, fehr fchön and erhalten, und mit angeprefsten, nicht erft fpäter an-
gefetzten Muffen a wozu in England allgemein Mafchinen und zwar der
En lehied lenften Conftrudtion verwendet werden. Die von Dulton benützte prefst
zuerft die Mufie und daran fofort das Rohr. Die Säure nn Dulton’s mit Thon-
ventilen und Asbeftpackung find wohl die vorzüglichften ihrer Art und haben
wahrlich einem dı Enden Bedürfniffe abgeholfen.
Eine grofse Verbreitung und Anwendung verfchaffte Dulton feiner Briftol-
waare, die im Wefeı nfliche en aus einer fein be arbeiteten Steinzeug-Maffe erzeugt und
nach dem Trocknen mit einer etwas bleihaltigen, oft fehr verfchieden zufammen-
gefetzten Glafur durch Eintauchen überzogen wird. Hiebei ift man im Stande,
darch nee Tauchen in hellere und dunkler gefärbte Glafurmaffen verfchie-
dene recht warme Farbentöne zu erzielen. Die Waare wird gebrannt bei gleicher
eat. wie die mit Salzglafur, doch darf das Feuer die eingebauten Stücke
nicht berühren.
Ein eifriges Streben, immer neue Verwendung für das fehr treffliche Mate-
riale zu finden, ift bei Dulton unverkennbar.
Von weniger Bedeutung als Handelswaare, wenn auch mitunter nicht ohne
befonderem Reiz find die decorativ en Stücke, namentlich manche Gefäfse, Krüge
etc., die Dulton erzeugt. An und für fich fchon verträgt die Maffe fchwerer eine
feine Modellirung, immerhin könnten aber namentlich die Figuren auf diefen
Gefäfsen beffer Me ıgebildet fein. Recht hübfch machten fich die eingravirten
Ornamente und die flüchtig unter der Salzglafur angelegten blauen und braunen
Töne. Einige Reliefplatten, welche beftimmt find, zur Decoration, als Füllungen
für Möbel, Cabinette etc. zu dienen, waren recht gut und warm in der Farbe. Die
Bacuns von Thonwaare in der Möbelinduftrie als Decorationsmittel nimmt
fichtliche Fortfchritte in England.
Eine andere Art des Steinzeuges ift die fogenannte Claretwaare, die im
Wefentlichen durch Zufatz von Farben in die Maffe felbft erzeugt wird. Die Färbun-
gen, welche der enormen Hitze des Steinzeug-Ofens ebenfo fehr zu widerftehen
haben, wie der Einwirkung der Kochfalz-Dämpfe find wenige. Alle erleiden faft
eine Veränderung. Braun und Graugrün ift leicht zu erreichen und von guter Wir-
kung. Di ılton erzeugt diefe Specialität erft feit wenigen Jahren und ftellte einige
fehr fchöne Stücke davon aus.
Ein ähnliches Fabricat, nur weniger ausgebildet nach feinen verfchiedenen
Richtungen, bringt H.Doulton & Comp. gleichfalls in Lambeth, das eigent-
lich zum Theile unglafirte, fehr hart SE EHI und ihres hohen Eifengehaltes
wegen ftark fint ernde Klinkermaffe it, die lenn auch wirklich, ähnlich den Münch:
ner Trottoirfteinen, zu folchen, dann aber Huch zu Canalröhren u.f. w. verarbeitet
wird.. Es ift diefs die fogenannte terro metallic oder blue Staffordfhire-Waare,
die feit einigen Jahren fich vielfach Eingang in der englifchen Bautechnik zu ver-
fchaffen wufste. In derfelben Weife arbeitet Wood & Ivery in Staffordfhire,
deffen wir bereits gelegentlich der Befprechung der Ziegel- und Terracotta
Induftrie zu gedenken hatten. Diefe Erzeugniffe fowie die fchon genannten