Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

  
  
    
   
  
     
  
  
    
   
   
    
   
   
  
     
     
   
   
   
   
  
   
    
  
      
    
     
    
   
  
  
    
    
     
    
    
     
    
    
   
  
   
   
    
     
   
  
  
  
   
   
   
  
     
    
    
  
     
  
Die Thonwaaren-Induftrie. 
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lich mit der Fabrication folcher Producte oder vereinen damit die Erzeugung 
feuerfefter Steine. Dort wurde übrigens auch die äfthetifche Seite der Ste einzeug- 
Induftrie ausgebildet und manche trefflich modellirte Krüge, Schalen und fonftige 
Gefäfse fanden wir unter der Ausftellung von Dulton & Watts in Lambe th, 
welche unftreitig die hervorragendfte Firma in der Be handlung des Steinzeuge 
in. Ihre grofßsen. Fabriken {f I faft Su hen 1ends ausgezeichnet eingerichtet und 
ift dort namentlich die Bearbeitung des Thones auf mechanifchem W ege, auf der 
Drehbank u. f. w. im ausge dehnteflen Mafse eingeführt. Die Hauptftärke der 
Fabrication Hiest hier in des Be ugniffen von falzel lafırten Gefäfsen für die che- 
mifche Induftrie, Röhrenleitungen für die Bewäfferung und Be eriefelung, Abort- 
fchläuchen u. f. w., die alle in den gröfsten Diykeibone n und mit nerkenhen! 
werther End. Röhren vom gröfstem Diameter find trefflich 
gearbeitet, fehr fchön and erhalten, und mit angeprefsten, nicht erft fpäter an- 
gefetzten Muffen a wozu in England allgemein Mafchinen und zwar der 
En lehied lenften Conftrudtion verwendet werden. Die von Dulton benützte prefst 
zuerft die Mufie und daran fofort das Rohr. Die Säure nn Dulton’s mit Thon- 
ventilen und Asbeftpackung find wohl die vorzüglichften ihrer Art und haben 
wahrlich einem dı Enden Bedürfniffe abgeholfen. 
Eine grofse Verbreitung und Anwendung verfchaffte Dulton feiner Briftol- 
waare, die im Wefeı nfliche en aus einer fein be arbeiteten Steinzeug-Maffe erzeugt und 
nach dem Trocknen mit einer etwas bleihaltigen, oft fehr verfchieden zufammen- 
gefetzten Glafur durch Eintauchen überzogen wird. Hiebei ift man im Stande, 
darch nee Tauchen in hellere und dunkler gefärbte Glafurmaffen verfchie- 
dene recht warme Farbentöne zu erzielen. Die Waare wird gebrannt bei gleicher 
eat. wie die mit Salzglafur, doch darf das Feuer die eingebauten Stücke 
nicht berühren. 
Ein eifriges Streben, immer neue Verwendung für das fehr treffliche Mate- 
riale zu finden, ift bei Dulton unverkennbar. 
Von weniger Bedeutung als Handelswaare, wenn auch mitunter nicht ohne 
befonderem Reiz find die decorativ en Stücke, namentlich manche Gefäfse, Krüge 
etc., die Dulton erzeugt. An und für fich fchon verträgt die Maffe fchwerer eine 
feine Modellirung, immerhin könnten aber namentlich die Figuren auf diefen 
Gefäfsen beffer Me ıgebildet fein. Recht hübfch machten fich die eingravirten 
Ornamente und die flüchtig unter der Salzglafur angelegten blauen und braunen 
Töne. Einige Reliefplatten, welche beftimmt find, zur Decoration, als Füllungen 
für Möbel, Cabinette etc. zu dienen, waren recht gut und warm in der Farbe. Die 
Bacuns von Thonwaare in der Möbelinduftrie als Decorationsmittel nimmt 
fichtliche Fortfchritte in England. 
Eine andere Art des Steinzeuges ift die fogenannte Claretwaare, die im 
Wefentlichen durch Zufatz von Farben in die Maffe felbft erzeugt wird. Die Färbun- 
gen, welche der enormen Hitze des Steinzeug-Ofens ebenfo fehr zu widerftehen 
haben, wie der Einwirkung der Kochfalz-Dämpfe find wenige. Alle erleiden faft 
eine Veränderung. Braun und Graugrün ift leicht zu erreichen und von guter Wir- 
kung. Di ılton erzeugt diefe Specialität erft feit wenigen Jahren und ftellte einige 
fehr fchöne Stücke davon aus. 
Ein ähnliches Fabricat, nur weniger ausgebildet nach feinen verfchiedenen 
Richtungen, bringt H.Doulton & Comp. gleichfalls in Lambeth, das eigent- 
lich zum Theile unglafirte, fehr hart SE EHI und ihres hohen Eifengehaltes 
wegen ftark fint ernde Klinkermaffe it, die lenn auch wirklich, ähnlich den Münch: 
ner Trottoirfteinen, zu folchen, dann aber Huch zu Canalröhren u.f. w. verarbeitet 
wird.. Es ift diefs die fogenannte terro metallic oder blue Staffordfhire-Waare, 
die feit einigen Jahren fich vielfach Eingang in der englifchen Bautechnik zu ver- 
fchaffen wufste. In derfelben Weife arbeitet Wood & Ivery in Staffordfhire, 
deffen wir bereits gelegentlich der Befprechung der Ziegel- und Terracotta 
Induftrie zu gedenken hatten. Diefe Erzeugniffe fowie die fchon genannten 
  
  
  
 
	        
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