Die Thonwaaren-Induftrie. 13
Die verwendete Maffe von weifsgelbem, falzglafirtem Thon ift unterdeffen trefflich
und wird von demfelben Etabliffement in ausgedehnterer Weife zu Waffer-
Leitungsröhren, Kühlfchlangen und fo fort verarbeitet, die ein fehr ftarkes und
dichtes Ausfehen haben.
In Belgien, gleichfalls den Bedürfniffen der chemifchen Induftrie e folgend,
hat die Steinzeug-Fabrication, namentlich jene mit Salzglafur neuerliche Fort-
fchritte gemacht, die uns freilich nur die Societe anonyme des Terres
plaftiques &produitsrefractaires d’Andenne vor Augen führte.
Cylinder von I Meter Durchmeffer bei eben fo viel Höhe, aus fehr
gutem, feftem Materiale, zur Säureaufbewahrung; Ziegel aus Steinzeug behufs
Herftellung von Salzfäure-Condenfationsthürmen, endlich als Meifterftück eine
thönerne Kühlfchlange von fehr fchöner Arbeit und ein Tellerapparat für die
Schwefelfäure-Fabrication wären hier zu erwähnen. Zudem find die Preife billig
und, wie fchon bemerkt, die Arbeit vollendet. Die Fabrik, welche durch ihre
feuerfeften Erzeugniffe weltbekannt wurde, ift trefflich ee
Oefterreich hat bis in die letztere Zeit nur wenig bedeutendere
Leiftungen dief fer Art aufzuweifen gehabt. Die Anfänge, welche die Königsaaler
Fabrik mit der Einführung diefer Induftrie nothgedrungen machte, fie blieben
lange ohne eige entlichen Nachfolger. Erft jetzt, in den letzteren Jahren, haben
einige Etabliffements die Erzeugung falzglafirter Waare aufgenommen, ohne dafs
man diefen jüngeren Gefchäften immer das Befte nachrühmen kann. Die
Zufammenfetzung der Maffe ift noch immer viel zu wenig ftudirt. Es fehlt ihr an
durchgehender Sinterung und nicht felten find es lediglich Imitationen von
Steinzeugwaaren, feuerfefte Producte mit Per Glafuren, welche hier
unter dem Namen Steinze ug fabricirt werde
Lederer & Neffeny in Floridsdorf bei Wien ift eine diefer jüngeren
Fabriken, welche fich nbrigens einen gröfseren Wirkungskreis erworben hat.
Schornfteinauffätze, Futtertrög Röhren find deren vorzüglichfte Producdte, aus
denen eine Fontaine zu arrangiren jedenfalls bizzar genug war. Macht letzteres
Object auch keine äfthetifche Wirkung, fo zeigt es doch manche gute Seite der
Fabrication, und mag daher als Illuftration derfelben nicht allzu ftrenge beurtheilt
werden.
Schäffner, gleichfalls in Floridsdorf bei Wien, treibt, wenn auch mit
geringeren Mitteln und nicht ganz demfelben Erfolg, eine ähnliche Fabrication,
deren Abfatzgebiet fich mit der Zeit wohl wefentlich noch vergröfsern wird.
Die beiden vorgenannten Fabriken arbeiten vorwiegend für den Wiener
Baube« larf und find die einzigen, welche daher genöthigt werden, auch hinficht-
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er Formg ebung hie und da den Wünfchen eines Architekten nachkommen
Ei brillantefter Weife hat die Hhrufchauer Fabrik von Miller's
Erben & Hochttetter ihre falzglafırte Waare ausgeftellt. Ein Säurekrug von
ganz enormen Dimenfionen und treifich gearbeitet, dann ein reichhaltiges
Sortiment der fchwierigsften Gefäfs- und Röhrenformen waren da zu (eheh
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ziemlich das Allerbefte auf der ganzen Ausftellung. Die gräfli ‘ Oettingen-
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W allerftein’fche Fabrik zu Königsaal hat gl :ichfalls in der Maffe ro als
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der Arbeit Ausgezeichnetes geleiftet und ihren alt
Von vorzüglicher und befonderer Güte fanden wir die reiche
und grofse Ausftellung
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ctionin Auffig an der Elbe. Ein grofser Säure-
sthur m, vollffändie montirt, und eine aus achtzehn Gefäfsen
nes für chemifche
d metallur;s rifche
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ıfammengeftellt, erwiefen die vor-
erfäure-Batterie, gleichfalls z
tion und fchöne dichte, mit g eichförmiger Salzglafur