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:r und manche andere
Einige kleinere Fabriken, f{odievonMoftauerü
ftellten meift unbedeutendere Gegenftände aus und befchr nken fich gewöhnlich
auf die Erzeugung von Wafferröhren, Abortfchläuchen und Aehnlichem in kleineren
Dimenfionen. Von grofser Bedeutung, namentlich für das nörc
die Erzeugung der fteinernen Mineral-Wafferkrüge, die bei Bilin und
betrieben wird, und ganz erftaunliche Quantitäten zu billigften Preifen an die
Brunnenverwaltungen abgibt. Solche Krüge, aus weifs
Oxydationsfeuer aufsen etwas roth färbt, find ftets mit Salz glafırt.
che Böhmen, ift
sbad
crauer Maffe, die fich im
DAS PORZELLAN.
Die europäifche Porzellaninduftrie hatte zur Zeit ihres Entftehens nur
japanifche und chinefifche Vorbilder, aus denen der, bei Einführung des neuen
Stoffes herrfchende Rococoftil anfänglich abfolut nichts zu machen wufste. Keine
alte Tradition, kein Kunftftil als Vorgänger, diente zum Anfchluffe an Beftehen-
des. Die erften Porzellangefäfse, die nach Europa kamen und nur koftbare Prunk-
ftücke, aber keineswegs Gebrauchsgegenftände waren, blickten fremd in die fie
umgebende europäifche Formenwelt.
Bekanntlich war der Apothekerlehrling Böttcher in Meifsen der Erfinder
les harten weifsen vier Jahre
des fogenannten rothen Porzellans um 1705 und
ie von Seite des Staats d
fpäter. Er ift der Begründer der Meifsner Fabrik, (<
den Kurfürften von Sachfen im Jahre 1710 errichtet wurde.
Acht Jahre fpäter unterzeichnete Carl VI. am 27. Mai 1718 zu Laxenburg
ein ausfchliefsliches kaiferliches Privilegium, durch welches die drei Inhaber, der
Holländer du Paquier, der ehemalige Werkmeifter Stenzel der Meifsner Fabrik
und ein Kunftarbeiter, Conrad Hunger, berechtigt wurden, „die durch ungemein
heimliche Wiffenfchaft, Mühe, Sorge, Fleifs, Gefahr und Unkoften, ohne dafs das
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Aerar im eeringften etwas dazu vorfchiefsen durfte, erzeugte, feın remalte, gezierte
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und auf allerhand Art fabricirte Porzellanmajolica und indianifches Gefe
Gefäfs und Gezeug, wie folche in Oftindien und anderen fremden L ndern
gemacht werden, allein zu erzeugen und fowohl im Grofsen als im Kleinen in den
gefammten Erbländern zu verkaufen“.
Die Wiener Fabrik begann demnach mit Privatmitteln zu arbeiten,
fich jedoch bald unrentabel und ging im Jahre 1744 unter Maria
Regierung in die Hände des Staates über. Trotz vieler Mäı ], dıe dieiem
Inftitute anhafteten, trotz der geringen Rentabilität feines gefchäftlichen Betriebe
it deffen erfolgte Auflaffung im Jahre 1865 tief zu beklagen. Die Wiener Fal
war die Pflanzftätte der öfterreichifchen keramifchen Induftrie, das Wiener
zellan hatte nicht nur einen eigenen, ganz originellen Stil gefchaffen, der
gewundenen Schnörkelwefen des Rococo einen Damm entgegenfetzte, fondern
leiftete in der Decoration der Flächen geradezu Bedeutendes durch G
einer Porzellan-Malerfchule ebenfofehr, wie durch Einführung neuer tec
Verfahren. Eine Reihe der beften Kräfte waren fo herangezogen worden, Kunft
und Kunftfinn waren in der Entwicklung begriffen, die Saat früherer Weltausf
lungen begann auch in Oefterreich zu keimen und Wiens aufftrebende Architel
hob und pflegte alles Kunftgewerbe; man fah, es müffe ein Centrum, eine
Pflanzftätte des künftlerifchen Strebens gefchaffen ‚werden, und man ündet
nach dem Vorbilde des South-Kenfington-Mufeums das öfterreichifche
und Induftrie, aber man hob faft zu gleicher Zeit die öfterreichifche k. K.
manufadtur auf, zu einer Zeit, wo fie fo recht erft ihre fe
angebende Thätigkeit unter dem Einfluffe der günftigeren Gefchmacksri
hätte beginnen können.
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Für wenige Hundert Gulden wurden die koftbarften Formen und Modelle
gensreiche und eiı
an einige Steingut- und Thonwaaren-Fabrikanten hin
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