Full text: Papier-Industrie (Heft 38)

Papierinduftrie. U 
Leitrollen, aufserdem geht fenkrecht unter der Achfe desfelben und parallel mit 
diefer eine Welle, auf welcher vier gröfsere Rollen aufgekeilt find, und die durch 
eine Riemenfcheibe von einer Transmiffion angetrieben wird. Die erften zwei, 
die Peripherien der Endkränze des oberen Cylinders tangirenden Rollen fungiren 
hier als Antriebs- und Tragrollen. Die anderen zwei Rollen legen fich feitlich 
links und rechts an die Peripherie der Sortircylinder an und dienen hier als 
Antriebs-, Trag- und Leitrollen. Die tiefer gelegenen Sortircylinder haben auf 
ihrer äufseren Längsfeite noch je zwei kleinere Leitrollen. 
Die Rinne des erften Cylinders erweitert fich nach ihrem Austritte aus dem 
Innern des Cylinders und überdeckt in ihrer Fortfetzung die beiden tiefer 
gelegenen Sortircylinder in einem fenkrechten Abftand von circa 0°040 Meter, 
wodurch der Stoff links und rechts der ganzen Cylinderlänge nach auf das Sortir- 
gewebe auffliefst, und kein Cylinder im Stoffe watet. Im Innern der Cylinder 
befindliche Spritzrohre reinigen continuirlich die Mafchen der Drahtgewebe, 
wodurch jedes Verfchmieren derfelben verhütet wird. Der Mantel jedes Cylinders 
befteht aus in der Entfernung von 105 Millimeter an der Peripherie parallel zur 
Achfe gelagerten, in die Endkränze eingefchraubten, fchmiedeeifernen Rundftäben, 
in welchen Metalldraht-Ringe in der Entfernung von einem halben Zoll von 
einander liegen, welche das Sortirfieb unmittelbar tragen. Die Cylinderfind fehr 
fchön rund und laffen leichte Reinigung zu. Die Kraft zur Bewegung ift eine 
wefentlich geringere als bei dem älteren Syftem. 
Der Entwäfferungscylinder hat Rofetten, die auf der mitten durchgehenden 
Welle feftgekeilt find, der Siebboden ift ähnlich denen der Sortircylinder, nur 
kräftiger. Die Abdichtung der Ausgufsflanfche erfolgt durch einen angegoffenen 
Rand, der in einer Nuth des Holzkaftens geht. 
Die ausgeftellt gewefenen Mafchinen, als: Schleifapparat, Raffineur, Sor- 
tirungs- und Entwäfferungscylinder find untereinander nicht verbunden, daher die 
Aufeinanderfolge der Einzeloperationen nicht erfichtlich ift; diefelbe erfolot 
folgendermafsen: Von dem Defibreur wird der Stoff in einen Kaften geleitet, in 
welchem fich der fogenannte Späncylinder befindet, durch welchen die Späne 
zurückgehalten werden. Von da gelangt der Stoff auf den oberen Vorfortir- 
cylinder. Ein Theil desfelben geht durch und fliefst auf die unteren zwei Sortir- 
cylinder. Derjenige Stoff, welcher auch diefe pafhırt, fliefst dem Entwäfferungs 
cylinder zu, dagegen wird jener Stoff, welcher durch den Vorfortir- und die 
Sortircylinder nicht durchgeht, in einem unterhalb befindlichen Kaften, welcher 
mit einem Rührhafpel verfehen if, gefammelt, und durch eine Pumpe, Syftem 
Perreaux, auf den Raffineur gehoben. 
Wird der Stoff gleich bei der Fabrik zur Papierfabrication verwendet, fo 
läfst man ihn aus dem Entwäfferungscylinder einfach in Setzkaften fliefsen, um 
ihn noch etwas mehr zu entwäffern. Wird der Stoff auf nicht zu grofse Entfernun- 
gen verfendet, fo läfst man ihn in einen Rührkaften laufen und dann auf die 
Stoffpreffe, von welcher er in Papierform mit circa 45 Percent Trockengehalt 
abgenommen und in Säcken verfendet wird. 
Diefe Stoffpreffe, welche ebenfalls ausgeftellt war, hat die Form einer 
kurzen Langfieb-Papiermafchine von 1'300 Meter nutzbarer Breite, mit einer 
kupfernen Bruftwalze. Regifter-, Metalltuch- und Filz-Leitwalzen aus Meffing, zwei 
Saugapparaten, einer erften und einer Glattpreffe. 
Ein Ballen fo getrockneten Holzftoffes lag zur Anficht vor. Soll der Stoff 
jedoch auf gröfsere Entfernungen verfendet werden, fo wird er von der Stoffpreffe 
noch über einen Trockenapparat geleitet, der mit diredter Feuerung geheizt wird, 
und welchen er mit 20 Percent Waffergehalt verläfst, da er fıich fonft zu fchwer 
wieder auflöfen würde. An der ausgeftellt gewefenen Stoffpreffe war ein folcher 
Trockencylinder vorhanden, jedoch können nach Bedarf und Umfang der Pro- 
duction mehrere angebracht werden. Die diredte Feuerung wurde gewählt, um 
das Brennmaterial beffer auszunützen. 
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