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2 Emil Twerdy.
Auf einer Reinigungsmafchine werden Staub, Sand und Knoten ent-
Dampfdruck in fphärifchen Keffeln mit
haltene unreine Strohmaffe durch
zerfchnitten.
| fernt, hierauf der gereinigte Häckfel unter
cauftifcher Natronlauge gekocht, und die dadurch er
he Wafchapparate von der Kocherlauge befreit. Die gewafchene Stroh-
h conftruirten Raffineurs einem einmaligen Mahlprocefs
end welche Strohflecke oder unvoll-
affen. in Stroh-Ganzftoff übergeführt
mechanifc
maffe wird in eigenthümlic
unterworfen und dadurch vollftändig, ohne irg
18 | kommen zermahlene Strohtheilchen zu hinterl
| Die Wirkung diefer Raffıneurs ift in neuerer Zeit durch eine patentirte
Vervollkommnung an derfelben bedeutend erhöht worden, und wird hiedurch jede
befondere Bedienung oder Beauffichtigung der Raffineurs vollftändig befeitigt.
Der Stroh-Ganzftoff wird in grofsen Holländern ohne Zuhilfenahme von
t mit Lumpen-Ganzftoff ver
Säure mit Chlorkalk-Lauge gebleicht und kann direc
mifcht auf der Papiermafchine verarbeitet, oder durch
wäfferten, verkäuflichen Zuftand gebracht werden. Durch Anlage des mec
Wafchapparates von Lefpermont und des Eindampfofens von Porion können
75 bis 80 Percent der in den Kochern verwendeten Soda wieder gewonnen werden.
Zum Kochen des Strohes werden 2o bis 23 Kilo Soda A 85 Percent Gehalt
an kohlenfaurem Natron, oder 19 bis 21!/, Kilo Soda A 90 Percent an kohlen
faurem Natron gebraucht, welches Quantum durch 13 bis ı5 Kilo Aetzkalk cauftifch
gemacht wird. Diefe Angaben beziehen fich auf 50 Kilo luftgetrockneter Stroh-
maffe. Zum vollftändigen Bleichen diefes Quantums werden ıo bis ı2 Kilo Chlor-
eine Stoffpreffe in ent-
hanifchen
kalk von 3178 Percent = 100 Grad nach Gay-Luffac gebraucht.
Die Ausbeute beträgt 50 Percent des Gewichtes des reinen Strohhäckfels
Ei und ftellen fich 50 Kilo mit Rückficht auf die übliche Amortifirung auf 6 bis 0%,
ir Thaler. Zur Erzeugung von 2500 Kilogramm lufttrockenen Strohftoffes find circa
) 40 Pferdekraft zum Betriebe der Mafchinen erforderlich.
Thode’s Strohftoff-Gewinnungsverfahren, fowie die felbftthätige Einlauf-
. vorrichtung an den Raffineurs find für Sachfen und Oefterreich-Ungarn patentirt.
4 Eine dritte Methode der Strohftoff-Bereitung ift die von Auguft Deininger
in Berlin. Deininger hat in anerkennungswerther Weife und wiffenfchaftlicher
Form genaue Elementaranalyfen mit den bekannten Stroharten vorgenommen, um
zu conftatiren, welches Quantum möglichft reinen Papierftoffes daraus gewonnen
werden könne. Das Refultat diefer Unterfuchungen ergab, dafs aus Roggenftroh
58 bis 60, aus Weizenftroh 62, aus Haferftroh 50, aus Gerftenftroh 60 Percent
Papierftoff gewonnen werden können. Deininger’s Verfahren ift folgendes: Das
auf einer Häckfelmafchine zerfchnittene, von Körnern, Samen, Sand und Staub
gereinigte Stroh, wird in den fogenannten „Sprengungsapparat” gebracht, wo es
unter Einwirkung von Dampf mit 5 Atmofphären Spannung und ıı!, Pfund kaufti
fcher Soda auf 100 Pfund Strohftoff den eigentlichen Löfungs- und Zerfetzungs-
procefs durchmacht. Der „gefprengte“ Strohf off wird in einem Halbzeug
Holländer mit Wafchtrommeln ausgewafchen, zu Dreiviertel-Stoff gemahlen und
Zeugkäften abgelaffen. Um den Stoff zu bleichen, wird derfelbe aus den Zeug
käften in die Bleichholländer gebracht, und mit einem ı Grad Beaume£ ftarken
Chlorwaffer gebleicht. 100 Pfund Stoff erfordern 20 Pfund Chlorkalk und 2 Pfund
concentrirte englifche Schwefelfäure.
Deininger gewinnt angeblich aus 100 Pfund Stroh. 60 bis 70 Pfund luft-
trockene, gebleichte Strohmaffe mit einem Koftenaufwand von 4 Thaler ı2 Grofchen.
So vielverfprechend und günftig auch diefe Angaben find, follen praktifche Erfah-
rungen nicht ganz damit übereinftimmen und hat Deiningers Verfahren nicht jene
Verbreitung und Anerkennung erfahren, wie die zwei erftgenannten Methoden.
Auf der Ausftellung war Deininger mit Muftern von Strohftoff und daraus geferti
Papieren vertreten. :
ıgten
Die Cellulofe. Eine fo wichtige Stelle der gefchliffene Holzftoft i
Reihe der Hadernfurrogate einnimmt, findet feine Verwendung in Anbetracht