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Papierinduftrie. 19
Zur Orientirung für Unternehmer fügt Herr Rofenhain eine kurze Ueber-
ficht des Jahresverbrauches für Papier in verfchiedenen Ländern bei, und zwar
verbraucht Deutfchland jährlich 3,200.000 Centner Papier.
Oefterreich 1,260.000 5 a
Frankreich { 2,590.000 .
Grofsbritannien . 3 a 000 =
Rufsland x 070.000
Die ausgeftellt gewefenen Papiere lien, bis 75 Percent Cellulofe und
{ind zum Theil aus purer Holzmaffe ee
John Mc. Nicol gewinnt Cellulofe nach Sinclairs Patent auf folgende
Weife: DasHolz wird zuerft gefchnitten und hierauf in aufrecht ftehenden Keffeln
unter einem Druck von ı2 bis 13 Atmofphären gekocht. Der hiezu nöthige Dampf
wird in einem befonderen Dampferzeugungs-Aj pparat, der aus 24 fchmiedeeifernen
Röhren befteht, erzeugt, kommt aus diefen Röhren in den gemeinfchaftlichen
Dampffammler und von da mittelft Röhren in den Kocher. Diefer Dampferzeuger
bietet durch feine eigenthümliche Conftrudtion eine grofse Sicherheit gegen Explo:-
fionsgefahr. Er befteht aus heifsglühend gefugten Röhren.‘ und betragen deren
gröfste Durchmeffer nicht über 10 Zoll, die kleinften nicht unter 4 Zoll.
Jeder Keffel wird vor der Inbetriel letzung auf 500 Pfund Druck per
Quadratzoll geprüft. Die Rohre laffen fich unfchwer demontiren, Schmutz und
Niederfchläge können durch Kratzer leicht entfernt werden, der Rufs wird durch
einen dünnen Dampfftrahl a bgefegt. Der Holzkocher felbft ift eingemauert, erhält
den Dampf von einem vertical in der Mitte auffteigenden, durcl löcherten Rohre,
wird von oben geladen und unten entleert. Der mit Soda gekochte Stoff wird
mittelft einer Preffe ausgeprefst, und entweder verfchickt, oder an Ort und Stelle
im Holländer aufgeweicht, im Bleichholländer gebleicht und dem Papierftoff
zugetheilt. Die Wieders gewinnung der Soda gefchie ht mittelft eines eigenen Eva ıpora-
teurs, welcher 80 Percent des urfprünglich gelieferten Quantums liefert.
Naher Angaben über diefes Syftem, Fer ob und wie viel Fa briksanlagen
bereits ausgeführt wurden, konnten nicht ermittelt werden.
A. Deininger’s in allen Ländern patentirtes Verfahren zur Gewinnun 18
von Cellulofe aus ok ünterfcheidet fich in einigen Punkten fehr wefentlich von
dem anderer Erfinder und bafirt auf folgenden Grundfätzen:
Das Holz wird nur mit Dampf von vier / tmofphären Ueberdruck behandelt
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ind bei niedriger Temperatur auseinander gefprengt. Das in dem Holze enthaltene
ar der Farbftoff das Eiweifs und ein Theil des Pflanzenleims werden gelöft
dagegen das Holz unter Zuhilfenahme einer fchwachen Lauge durch den aus-
geübten Druck anseinander gefprengt, fo dafs die Fafer im Zellenbau unberührt
nd unangegriffen bleibt. Die einmal verarbeitete L auge wird nicht wiedergewon-
nen, fondein als unbrauchbar verworfen. Das Deining erfche für Stroh und Holz
anwendbare Sprengverfahren ift nach den Verfiche erungen des Erfinders bereits
von fieben Fabriken acceptirt und praktifch durch geführt w in und find noch
fünf andere im Bau begriffen. Das Holz wird vorher auf Mafchinen zerkleinert, wie
felbe bei der Zändhölachen. Fabrication üblich find, die Ze :rfetzung erfolgt ineinem
Sprengapparat, welcher aus einem circa 9 Fufs hohen, 5 5bis6F ußs i im Durch ee.
I enden Keffel (für eine Tagesproduction von Io Centner ausreichend) befteh
Diefer Keffel hat oben an der Kopffläche und unten an der Seite perem Mannl och
von circa 24 Zoll Oefinung en refpective zum Entleeren. Oberhalb de
Keffels ift ein Refervoir angebr ıcht für das Anfetzen der Lauge, und ein Röhr
verbindet diefes mit dem ee ‚parat. In dem Keffel ift ein dop pelter gelochter
Boden zum Auflagern des Rohftoffes und zum Durchlaffen der Flün irökeridn ange-
bracht. Bei dem nur vier Atmofphären ftarken Drucke ift die Gefahr einer
Explofion nicht zu befürchten. Die Bea ırbeitung des Holzes beginnt mit dem
Anheizen des Sprengapparates, dem’Luftleermachen desfelben und dem Eintreten-
laffen der Lauge von zwei Grad Beaumais. Beisndere Einrichtungen im Innern
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