Papierinduftrie. 39
Die Cellulofeproben von James Lee und M.Nicol find fchon bei der
Abhandlung über die Rohmaterialien eingehend befprochen worden.
Rufsland hat in fehr anerkennenswerther Weife die Papierausftellung
befchickt, und zeigt in feinen Erzeugniffen ein erfreuliches Bild des gewonnenen
Fortfchrittes.
Die eigenthümlichen Produdtionsverhältniffe diefes Reiches, welches durch
einen koloffalen Schutzzoll feine Induftrie zu fördern fucht, ermöglichen den
Beftand grofsartiger Werke, nee wenn auch theuerer, fo doch faft ebenfo gut
fabriciren als die weftlich gelegenen, höher entw ickelten, fremdländifchen In< dufre-
gebiete, wozu das überreiche Quantum des beften und billigen Rohmateriales
wefentlich beiträgt. Unter den 8 Papierausttellern figurirten Fabriken von großs-
artigem Umfange und aendalicher. r L an, gsfähigkeit.
8 kaiferlich ruffifche Staats- apie rfabrik in Petersburg
ftellte Mafchinen- und Handpapiere mit Wafferzeichen aus die ebenfo vollendet
[chön find als die franzöfifchen. Die im Jahre 1818 gegründete Fabrik ift für die
Fabrication von Ioo Millionen Papi ierbogen jährlich eingerichtet. ı7 Dampf-
mafchinen betreiben die Werke und 2800 Arbeiter find in der Papiermanufactur
und bei 58 Schnellpreffen befchäftigt‘
Die Newa-Schreil N rik Gebrüder Vargounin in Petersburg
ftellten gute Schreib-, Druck- und IBREeHeRDa )iere aus, und verwenden gebleichte
Strohmaffe nach Lahouffe’s Syftem zu ihren Fabricaten. Der Werth der auf drei
Mafchinen erzeugten Waaren be trägt jährlich 750.000 Rubel.
Die Fabriken von Gagarin, Prinz Nicolaus in Jaroflaw, fowie jene von
Sergujeffin Penfa erzeugen Schreib-, Druck- und färbige Papiere in fehr guter
Qualität. Sergujeff’s Jahresprodudtion erreicht den Werth von 800.000
Rubel.
Ebenfo anerkennenswerth find die Druck ‚ Schreib- und Cigarettenpapiere
von Jean Epfteinin Sotfchewka bei Warfchau. Die Papiere waren durchwegs
aus reinem hnche gefertigt, daher fehr feft
Holzftoff war durch drei Austfteller vertreten, von welchen der bedeutendfte,
die Actiengefellfchaft in Tammerfors-Finn! land, jährlich 28 000 Centner Stoff und
4000 Centner Holzpappe erzeugt.
Italien. Dieitalienifche Papierausftellu ung war fo ungünftig fituirt, dafs fie
befonders befriedigenden Eindruck hervorbringen konnte; Die knapp
auf einander gehäuften Papiermufter machten es fat unmöglich die einzelnen
Ausfteller genau von einander zu unterfcheiden.
keinen
Es find dreizehn Fabriken mit Mafı [chinenpapier, drei mit Strohpapier, zwei
mit Papieren aus Maulbeerbaum-Rinde und eine Fabrik mit Handpapier vertreten,
Das Papierfortiment von Bernardino Nodariin Lugo, Vicenza, bietet durch gute
fein apprettirte Brief-. Schreib- und Zeichenpapiere das bemerkenswerthefte der
mit Unrecht fo unanfehnlich geftalteten italienifchen Papierexpofition. Hervor
ragende Lei Kuange n find nicht zu conftatiren.
Die Niederlande, welche fünfzehn Papiermafchinen befitzen, haben gaı
keine © Mafshinenpapier ausgeftellt, dagegen ift die rühmlichft bekannte Bütten-
papi t-Fabrication durch eine gute Firma repräfentirt.
Van Gelder & Zonen in Amfterdam geniefsen ihrer fchönen Hand-
papiere wegen eines alten Rufes. Die Kupferdruck-, Schreib- Documenten und
Werthp japiere fowie die färbigen Zeichenpapiere zu Kreidezeichnungen find von
einer Reinheit, die nichts zu wünfchen übrig läfst.
Z.G.Kni P ers& Comp. in Lecuwarden ftellten auf der Mafchine erze eugte
Strohdeckel gewöhnlicher Sorte aus.
Spanien und Portugal waren ebenfalls fchwach be theiligtund läfst fich
aus den» ausgeftellten Papieren auch nicht ein annähernd a Schlufs auf
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