26 Ignaz Nagel.
von den beiden letztgenannten Firmen eingeführten Briefpapiere und Couverts
mit den verfchiede nartigften Figuren, Blumen und Vignetten verziert, die in ele-
ganten Cartons in den Handel gebracht, fich einen weit ausgedehnten Markt
errungen haben. Diefe Papierconfedi onen. die fich durch Originalität und Schön-
heit vor allen anderen derlei Erzeugniffen auf das Vortheilhaftefte auszeichnen,
werden von der Firma Theyer & Hardtmuth fabriksmäfsig erzeugt, während
jene der Firma Syre & Neffe, welche mehr für ein kunftfinniges Publi icun
berechnet find, der höheren P reisanlage wegen einen exclufiveren Abne hmerkreis
haben. Wir müffen bemerken, dafs die Papierconfedtionen der Firma Theyer&
Hardtmuth grofsentheils lithographifch ausgeftattet find, während die Papier
confedtionen von Syr& & Neffe aus deren Kunftpräge- Ant talt hervorgingen.
Stahlfedern. So klein und unfcheinbar die Stahlfeder an und für fich
ift, fo wichtig ift die Rolle, die fie als Schreibmaterial und als Han lelsartikel
fpielt. Enorm find die Quantitäten, welche jährlich in Birmingham v lie
Artikel erzeugt werden, enorm die Summen, welche für das Er:
England fliefsen. Nur über wenige en ikel herrfchen fo
und irrige Meinungen im P ubhdum; als über diefes Schreibinftrument.
ten es daher als nicht überflüfig, in einem Bertchte über Schreibmateriali
Anfichten zu berichtigen und die De Irrthümer anfzuklä
Das Haupt-Rohmaterial, aus welchem Federn fabricirt werde
der Stahl. Diefer Stahl muis von der Feinfien Sorte und durchaus gleichmäfsig
Korn fein‘, und es ift und bleibt Stahl das Hauptmetall, aus dem Federn verfertig
werden, indem kein anderes Metall und keine Metall-Legierung eine folche Ela:
fticität und Dauerhaftigkeit befitzt, wie der Stahl. Die fogenannten Gutta-Percha-,
Cement-, Aluminium-, Kupferfedern, und wie fie fonft alle heifsen mögen, find nicht
aus Gutta-Percha, Aluminium, Kupfer etc. gemacht, fondern aus Stahl, was aucl
immer die Ankündigungen fagen mögen. Der zur Federnfabrication zu verwen
dende Stahl wird in Blechform gewalzt und ift es dabei von der gröfsteı ı Wicht
keit, dafs die Walzen, die in ihrer Arbeit begreiflicher Weife bei einem Met
wie Stahl einen koloffalen Widerftand finden, genau und feftauf einander laufe
und auch nicht ein Jota abweichen, denn ein Unterfohied in der Stahlblech-Dicke
von auch nur 2 bis 3 Percent ift genügend, um eine Feder merklich härter oder
weicher zu machen. Welche Aufmerkfamkeit diefe Arbeit des Walzens erfordert
mag die Thatfache erklären, dafs eine Stahlfedern-Blechdicke durchfchnittlich de
hundertften Theil eines Zolles beträgt, und dafs alfo 2 bis 3 ja felbft 4o und noch
mehr Percente in einer Blechdicke einen winzigen, mit dem blofsen Au
mehr wahrnehmbaren, aber bei der Feder doch wichtigen Unterfchied machen.
Je ftärker das Blech, defto dauerhafter die Feder, das heifst defto länger I
der Stahl feine Federkraft, defto länger widerfteht die Feder den äufser
lichen Einflüffen ; aber je ftärker das Stahlblech, defto ftärker nützen fıch die zur
Fabrication nöthigen Werkzeuge aus, denn Stahl mufs Stahl verarbeite bri
kanten dünner und fich fchnell abnützender Federn erfparen fomit
Stahlbleches, fowie an Erneuerung und Reparatur ihrer Werk
Herftellungskoften fchwer ins Gewicht fällt und Sun srofsentheil
oft unbegreiflichen Preisunterfchied bei fertigen Federn verfchiedener Fal
erklärt.
Ift der Stahl gewalzt und das Blech genau für die anzufe !
paffend ausgefucht, ES wird zunächft mittelft einer Mafchine die Form der Feder
in flachen Blättchen ausgefchlagen; eine ziemlich einfache Arbeit, die aber doch
grofse Aufmerkfamkeit und Gewiffenhaftigkeit erfordert, indem die in der Mafchine
arbeitenden Werkzeuge ftets haarfcharf gefchliffen alten werden müflen (was
oft in der Stunde mehrere Mal Nachhilfe erheifchen kann), indem fonft der wich
tigfte Theil der Feder, die Spitze, fehr leicht leidet. Die Feder ttellt bis jetzt nur
ein ganz einfaches Stahlplättchen vor, welches nun als zweiten Procefs in anderen
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