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Buchbinderei, Cartonnagen und Mafchinen für Buchbinder. 45
mittelft Preffe und aus freier Hand etc. etc. Einer Unzahl kleiner N
welche das fchwierige Gefchäft der Buchbinderei erfordert, will ich nicht erwäh-
nen, denn wo von der Firma Mame die Rede ift, verfteht fich deren treffliche
Ausführung von felbft; find ja doch alle Arbeiter mit den aufserlefenften Werk-
zeugen verfehen und vertraut mit dem Gebrauche vorzüglich conftruirter Mafchi-
nen, nebftbei find fie überaus tüchtig und daher leicht im Stande, jede beftellte
Arbeit möglichft fchnell und doch tadellos zu leiften.
Mame liefert Bände in der befcheidenen Hülle von Schafleder, ebenfo
gediegen und nett gearbeitet, wie folche in fo gefchmackvoller als reicher. Gewan-
dung von Chagrin, Sammt, Maroquin, Elfenbein u. f. w., mit den feinften Cifelirun-
gen in koftbaren Metallen gefchmückt. Reiche see feinfter Art werden
nach von M. Giacomelli e eigens für diefen Zweck gezeichneten Muftern ange-
tertigt
Die Grofsartigkeit des a emenis Mame’s zu bezeichnen, genügt die
Angabe, dafs aus deffen Buchbinderei täglich 2000 fertige Bände herv orgeh 1en.
Mame’s Leiftungen wurden bisher auf allen Ausftellungen mit den erften Pr eifen
ausge Ermet
P.M. Lortic in Paris hat Luxus- und Prachtbände in reichfter Auswahl
geliefert. Seine Bände, meift in polirten Maroquin de Levante gebunden, mit fär-
bigen Ledermofaiken und reichen Handvergoldungen gefchmückt, find von aus-
gezeichneter Schönheit. Seine Arbeiten zählen unftreitig zu den mühfamften
diefer Art, doch laffen diefelben nicht felten die nöthige Baal eit vermiffen, befon-
ders die Vergoldungen erfchienen bei einigen Bänden, fogar in geraden Linien
unrein. Lortic zählt fich wohlzu den Erften feines Faches und wähnt Alles,
was nicht von ihm ausgeftellt fei, nicht der Beachtung werth, doch dürfte das
wohl ein etwas eitler Wahn fein, denn er hat noch manche Schwierigkeiten zu
winden, bis er zudem Ziele kommt, welches Mame in feinen Prachtbänden
längft erreicht hat. Wenn man Prachtbände von Mame und Lortic eingehend
verglich, zeigte fich klar, dafs Letzteren doch die 'subtile Feinheit der A| Jeit
fehlt, fowohl in der Bindart des Buches, als in Bearbeitung des Leders und der
Corredtheit der H [andvergoldungen.
Die Gefel 1äftsbücher von Ducro quetV.& fils in Paris excelliren durch
fehr fchöne Raftrirung und Leichtigkeit der Auflegung, er verwendet zur Fabri-
cation des Buchrückens Kautfchuk, ftatt Leim, eine Verbefferung, welche fein
Aaesger Robert im Jahre 1843 erfonnen hat. Ducroquet Ge aber für nöthig,
trotz der Anwendung von Kautfchuk noch extra zu heften, was früher bei den
nannten „Kautfchukrücken ohne Naht“ nicht gebräuchlich war.
Toiray-Maurin G.C.in Paris hat gleichfalls vortrefflich gebundene
Gefchäftsbücher ausgettellt. Dauerhaftigkeit ri Solidität, Ermöglichung des
flachen Aufle egens der dickleibigften Bücher find die Cardinaltugenden feiner
Arbeiten und fcheinen das Hauptziel feines Gefchäftsftrebens zu fein.
Gefchäftsbücher müffen ebenfo einfach als zweckentfprechend gebunden
fein und Toiray hat diefe Aufgabe höchft ehrenvoll gelöft.
Im Allgemeinen ift Frankreich bezüglich der Fabrication von Gefchäfts-
büchern nicht minder ehrenvoll zu erwähnen wie z.B. Wie en, doch den Standpunkt,
den England in diefem Fachzweige einzunehmen berecht tigt ift, haben wohl beide
noch nicht erreicht.
W.Marx inParis, hauptfächlich Fabrikant von Photographie-Albums, hat
auch Leder - Galanteriewaaren ausgeftellt, die in den Berichten der Gruppe X
gehören. Was deffen Albums betrifft, deren Fabrication zur Buchbinderei
ehört, hat Marx jedenfalls Gediegenes exponirt. Die Albumblocks find dauer-
haft gearbeitet und die einzelnen Blätter mittelft Ledereinfätzen zw eckmäfsig
verbunden. Die Decken, theils in Maroquin mit Mofaik und Vergoldungen
gebunden, gröfstentheils aber mit Bronce-, Silber- oder Emailbefchlägen verfehen,
find fo gefchmackvoll in der Zeichnung, wie correct in der Ausführung. Man kann
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