Efcher-Wyfs & Comp. in Zürich. 99
fpannen dort ein Herausziehen und hier ein Hineindrücken des Koibens ange-
ftrebt wird.
Diefeshin- undhergehende Kreuzkopf-Lager trägt noch an feinen Wangen
je einen cylindrifchen Dorn mit Schraubengewinden, deffen Fufs in die Gerad-
führungs-Stücke greift, und deffen Körper fich mit breiten Mutter- und Gegen-
mutter-Scheiben darauf ftützt. Diefe Führungsftücke werden derart gleichfalls
centrifch belaftet und gleiten von jeder Veranlaffung zum Kippen frei, auf der
ganzen Fläche gleichmäfsig gedrückt. Hier waren fie 180 Millimeter breit, 420
Millimeter lang und mit Weifsmetall befohlt.
Wäre die Mafchine für annähernd halbe Füllung beftimmt, fo müfsten die
Führungsflächen als klein bezeichnet werden, indem fich dann der Druck in der-
felben ftellenweis auf 4’4 Kilogramm per ı Quadratcentimeter erhöhen würde.
Hier aber, wo die Maximalfüllung 30 Percent nicht überfteigen kann, wird er
ftets unter 3:5 Kilogramme zurückbleiben, wobei aberauch noch eine öftere Nach-
ftellung nothwendig werden dürfte.
Die fchmiedeiferne Schubftange hatte 5 Mal den Kurbel-Halbmeffer zur
Länge und trug vorne einen gefchloffenen Kopf mit einem fchraubenangezogenen
hinteren Nachttellkeil. Sie griff den Kurbelzapfen völlig centrifch an, welcher
mit vorgeftecktem Bund ihre mit Weifsmetall ausgegoffenen Broncefchalen hielt.
Der Kurbelzapfen war 145 Millimeter dick und 175 Millimeter lang, was
einen mäfsig hohen Druck (66 Atmofphären) und ro Kilogramm - Meter Abnütz-
arbeit per Secunde und Quadratcentimeter Zapfenfläche gibt. Der Zapfen
fteckte ohne Bund von vorne conifch in dem Auge der fchmiedeifernen Kurbel
und war in der Mitte desfelben durch einen kurzen Stahlkeil verfichert.
Die Kurbelnabeftand auf der Vorderfeite etwas vor, nachdem es die Schub-
ftange geftattete und den Hebelarm der Abbiegung verkürzt. Die Nabe kam
dadurch mit einer Länge gleich der Bohrung auf ihre Welle, wobei aber der
Bund des Lagerzapfens in fie verfenkt war.
Dicht an die Kurbel fchlofs das viertheilige Kurbellager, deffen über-
greifender Deckel mit je einer Schraube niedergehalten war, während je zwei
Seitenkeil-Druckfchrauben das Nachftellen von oben zuliefsen. Der Kurbellager-
Zapfen mafs 280 Millimeter Durchmeffer und 420 Millimeter Länge. Sein Auflage-
druck von 14 Kilogramm perı Quadratcentimeter und feine fpecififche Abnützungs-
arbeit von 042 Kilogramm Meter waren beide gröfser als an den englifchen Ma-
fchinen, wie fich diefe Erfcheinung hier überhaupt confequent wiederholte.
Der Seitenbalken traf genau in der Höhe der Welle an das Lager; das
letztere war mit dem Balken und mit dem Tragfufs zufammengegoffen und ftand
etwas hoch aber breit auf dem Steinfundamente. Vier Grundfchrauben (rI'3 und
0:7 Meter auseinand) fafsten dasfelbe und bei den reichen Erfahrungen diefer
berühmten Fabrik mufs man wohl annehmen, dafs der verhältnifsmäfsig kleine
ans Lager gebundene Fundamentklotz mit reichlicher Sicherheit den Beanfpru-
chungen diefergrofsen Mafchine trotzdem genügt, dafs deren hin- und hergehende
Maffe nicht balancirt und die Kolbengefchwindigkeit (mit Recht) fchon höher als
althergebracht ift.
Die den beiden Mafchinen gemeinfame Welle hat ein verzahntes Schwung-
rad von 6:72 Meter Durchmeffer und 350 Millimeter Breite zu tragen, deflen
Umfangsgefchwindigkeit daher 14°8 Meter per Secunde erreicht.
Noch wäre die hintere Geradführung der Kolbenftange zu erwähnen.
Diefelbe findet fich nur mit einer einzigen Gufsfchiene bewerktftelligt, welche
fich einerfeits oben auf die Stopfbüchfe und anderfeits auf einer dünnen Schmied-
eifen-Säule ftützt und den kleinen "Tförmigen Kreuzkopf nach abwärts hängend
trägt. Dadurch kann das Ende des verticalen Winkelarmes des Luftpumpen-
Antriebes ungegabelt bleiben, was deffen Form vereinfacht.