Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
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Gräflich Stollberg’fche Mafchinenfadorei. 115 
Der Kurbelzapfen fafs mit einem ftarken Keile gehalten (als ob dort ein 
Conftructionsdruck herrfchte) in einer gufseifernen Kurl belfcheibe, welche auf 
der Gegenfeite fchwach balancirt war. Diefes Balanzgewicht hätte, wenn es als 
nöthig amt worden wäre, anftandslos gröfser gemacht werden on denn 
es ging mit dem Scheibenrand hinten ganz flach, während das Kurbelauge 
weit vorftand. = 
Das Kurbellager hatte dreitheilige Schalen und die Welle aa in diefen 
200 Millimeter ES und 310 Millimeter lang. Dort ergab fich der mäfsige 
Druck von ı12'2 Atmofphären und die fpecififche Abnützarbeit von 0:34 Kilo: 
gramm-Meter. 
Diefe Schalen, deren eine Fuge in der Mitte oben lag, waren feitlich 
durch je zwei Druckkeile gehalten, deren Schrauben oben vom flachen Decke] 
aus ftellbar waren. Diefer Deckel war felbft durch jederfeits zwei Schrauben 
ar ulten und übergriff die Lagerwangen; diefs Letztere fchien wenig ausgiebig zu 
ein, denn der niede rhängende Zahn mafs nur 30 Millimeter gegen 4801 Mill mes 
Bo kiange, 
Das zweitheilige Schwungrad hatte 3:90 Meter Durchmeffer (Kranz 250 
und 180 Millimeter) . Der Schnitt ging zwifchen den Armen und an der Nabe ver 
banden zwei Ringe und vier Schraube en und im Kranze zwei Einlagkeile die beiden 
Hälften. Eine an das Rad feitlich angefchraubte Scheibe enttrug mit einem 
250 Millimeter breiten Riemen von der 200 Millimeter dicken Welle den Effed. 
Die Luftpumpe lag horizontal feitlich tief. Sie wurde von verlängerten 
Kurbelzapfen angetrie eben, deffen Hängftange den um eine horizontale Mittellage 
fchwingenden Arm der Welle im Fundamente mitnahm, deren aufrechtftehende 
Arm 2 ‚Luftpumpen-Kolben führte. 
iefer Kolben hatte 200 Millimeter Durchmeffer und 0'83 Meter Hub und 
ne mit dem 1,., des vom Dampfkolben befchriebenen Volumens. 
Die Steuerung gefchah nun nach dem neueren reinen Corlifs-Syfteme mit 
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der der Kurbelwelle näher gerückten Corlifs-Scheibe und den langen Säbelfedern, 
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me? von einem einzigen Excenter (mit Gufsring) bewegt und von einem 
ufs’fchen Regulator (mit Riementrieb und Oel topf) beh errfcht. 
Dabei ift zu erwähnen, dafs die Ausrückfchneiden mit einer fein- 
gefchnittenen Vertical- und einer Klemmfchraube in jenem Daumenftücke nach- 
ftellbar geführt und eingefpannt waren, welche an der Regulatormanchette hingen. 
Die äufseren Führungsträger der weit vorfpringenden Corlifs-Schieberwellen 
waren flafchenförmig und glänzend abgedreht und flimmten zu den übri; gen harten 
Formen der Mafchine. An diefer war mit den wenigen Ausnahmen von zwei 
Schauwecker’fchen en auf den Einftrömgehäufen und einigen kleinften 
Streifen keine an e zu fehen 
Die Mafchine wog fammt Rz: 3.700 Kilogramm oder 8:8 Kilogramm per 
ı Quadratcentimeter en 
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EiuRerinickeın Köniesberg, 
  
E. Reinike in Königsberg ftellten eine „42pferdige“ Corlifs-Mafchine aus, 
welche in dem deutfchen Zubau zur Mafchinenhalle die Ziegel- und einige ander 
Mafchinen trieb. Diefer Motor zeigte ein merkwürdiges Gemifch von guten un 
fchlechten Anfchauungen und Do. von is ıer Fülle und von 
fparfüchtigem Karg. 
Der Dampfcylinder hatte 450 Mi = imeter Weite und der Kolben, welcher 
6 Doppelhube per Minute machte, 0'87 Meter Hub (Kolbengefchwindigkeit 
te r Secunde). Das Dampfrohr befafs 105 Millimeter Durchmeffer oder 
ler Cylinderfläche und der Ausftrömweg 0 rfelben, welch’ beid® Quer- 
fchnitte etwas zu grofs bemeffen find. (Conftante 1 
    
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der 
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