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Prager Mafchinenbau-Acdtiengefellfchaft. 1 61
Ende jene verticalen Zugftangen an, die für das Heben der Ausftrömventile
dienten.
Aehnlich gefchah auch die Bewegung der Einftrömventile. Nür waren die
zugehörigen Knaggenmuffe wegen der Umfteuerung paarweife unter 180 Grad
verfetzt vorhanden und nicht diredt auf die Steuerwelle, fondern auf ein Rohr
gekeilt, welches mit Längskeil auf derfelben verfchieb bar war.
Diefes Rohr verfchob fich nun während des Ganges der Mafchine von
felbft, indem neben der Haupt-Steuerwelle eine von diefer durch Stirnräder mit-
genommenen Nebenwelle lag, welche mit Gewinde und Mutter in eine Manchette
des Rohres griff. Nachdem aber die Erhöhung der Knaggenmuffe nur auf der
Seite geradezu begrenzt war, welche die Einftrömung zu öffnen hatte, während
die Abfallfeite nach einer Schraubenlinie endete, fo wurde der jeweilige ange-
drückte Steuerhebel defto eher frei, je weiter das Rohr verfchoben lag. Auf diefe
Art wurde die Füllung genau im Verhältniffe kleiner, als das nach aufwärts
fteigende Seil kürzer und leichter, und das niederhängende Seil länger und
fchwerer wird, und es kann fo ein vollkommen gleichmäfsiger Gang der Mafchine
und die möglichfte Dampf- und Kohlenerfparnifs erreicht werden. Letztere macht
fich aufser auf diredte auch noch auf indiredte Weife bemerkbar, indem die
Keffel reiner und gefchonter bleiben.
Diefer felbftftellende Expanfionsmechanismus ift aber durch Anziehen der
Klinke des Umfteuerungshebels aufser Gang zu bringen, indem diefer die Mitnehm-
mutter lüftet, fo dafs in jedem Augenblicke die Mafchine (bei ausgelegtem Hebel
und gehaltener Klinke) auch ohne Expanfion arbeiten oder ungefteuert mit einer
gröfsern oder geringern Füllung (beihalbausgelegtem Hebel, eingefallener Klinke)
neuerdings zu arbeiten beginnen und aus jeder beliebigen Etage gefördert wer-
den kann, ohne dafs eine andere Einftellung als die der Klinke nöthig wäre.
Am untern Ende des Umfteuerungshebels hängt noch eine horizontale
Stange für einen gemeinfamen Schieber in jenem tiefliegenden Kaften, der die
Dampfgabelung beforgt. Indem nun diefer Schieber die Zuleitung gefchloffen
hält, wenn der Umfteuerhebel vertical fteht, fo ift der Stillftand der Mafchine
doppelt ficher. An diefe Schieberftange kommt ferner ein kleiner Anfchlag der
bei jedesmaliger Bewegung das Condenfationswaffer aus dem Fufs des Kaftens
entläfst.
Aufser den beiden Doppelfitzventilen für Ein- und Auslafs war noch ein
drittes felbftthätiges Ventil in jedem Gehäufe, welches vom Dampf der Keffel-
fpannung niedergehalten war und zur Sicherheit für den Fail dienen foll, als fich
bei einem der Auslafsventile eine Betriebsftörung einttellt.
Touren der Mafchine nöthig find, dafsfich auf der langen Steuerwelle ein Index
verfchiebt, der die Lage der Förder-Schalen angibt, und dafs zwei prismatifch
abgedrehte Bremsfcheiben neben den Bobinen fitzen, deren ‚eine mittelft Druck-
Beigefügt mag noch werden, dafs für die eingangs erwähnte Teufe 36
chraube, die andere mittelft eines Kolbens angezogen werden kann, deffen
ylinder dauernd von Dampf erfüllt bleibt. Die Gegenfeite wird dann von Hand,
der vom anfchlagenden Index aus geöffnet, wodurch ein momentanes Anziehen
der Bremfe erfolgt.
Doch gehören all diefe letzteren, fowie die Details der Bobinen etc. nicht
in diefen, fondern in den Bericht über die Berg- und Hüttenwerksmafchinen. Die
grofsen Dimenfionen, das aufsen gefchloffene Bett, die hohe Plattform, welche
über der Steuerwelle und ihren Winkelhebeln lag und fie verdeckte, und die
ganze ruhige Conftruction gaben in Verbindung mit der fo weit als fichtbar tadel-
lofen Ausführung diefer mächtigen Mafchine das Gepräge eines vollendeten
Werkzeuges.
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