Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
162 J. F. Radinger. 
Friedrich Wannieck in Brünn. 
Diefe Firma ftellte eine grofse Corlifs-Mafchine mit neuem Steuerungs- 
fyftem und mehrere kleinere Dampfmafchinen aus. Erftere war im Gang und 
trieb einen Theil der öfterreichifchen Transmifhon. 
Die nominell 35pferdige Corlifs-Mafchine folgte in den Hauptformen dem 
bekannten Mufter. Der Dampfeylinder trug feine vier Schieberräume angegoffen 
und ftand mit zwei Querfüfsen und einer Grundplatte auf dem Fundament. Die 
Verbindung zum Lager hin gefchah mit einem hohlen Seitenbalken, welcher 
vorn die Führung gänzlich offen und unter dem Lager den direct auf das Fun- 
dament gefchraubten Tragblock angegoffen enthielt. Die Luftpumpe lag tief im 
Grunde und wurde von dem verlängerten Kurbelzapfen mit niederhängender 
Lenkftange und Winkelhebel betrieben. Die Arbeitsübertragung gefchah vom 
holzverzahnten Schwungrad auf eine unten liegende Welle. 
Der Dampfcylinder war einfach 
gegoffenund auf 435 Millimeter Weite 
gebohrt. Der Kolben hatte 0'95 Meter 
Hub mit 50 Touren per Minute zu durch- 
laufen oder 1-6 Meter Gefchwindigkeit 
per Secunde. Das Dampfrohr für die 
Zuleitung mafs ı15 Millimeter Durch- 
meffer, was Y/,, des Cylinderquerfchnit- 
tes und bei der oberen Kolbenge- 
fchwindigkeit 22 Meter Dampfgefchwin- 
digkeit per Secundegibt. Diefe mäfsige 
Gefchwindigkeit leitet den vollen Druck während des Hubes leicht in den 
Cylinder und da das Ausftrömrohr 150 Millimeter weit war (1/ Cylinder Quer- 
    
fchnitt), fo fteht eine ungedroffelte Dampfvertheilung zu erwarten, welches auch 
die der Mafchine entnommenen Diagramme bezeugen. 
Die angegoffenen Tragfüfse des Cylinders ftanden wohl auf einer einfach 
gefenfterten Gufsplatte, welche gleichfam nur das für das niederführende Aus- 
Arömrohr durchbrochene Mauerwerk zu decken hatte, aber die Fundament 
fchrauben gingen durch und fafsten die Cylinderfüfse diredt. 
Die Kolbenftange war auf der Treibfeite 67 Millimeter ftark, und rück- 
wärts verlängert von einer Stopfbüchfe getragen. 
Der Kreuzkopf war gabelförmig und trug feine obere und untere B 
rungsplatte durch je einen centrifchen Keil nachftellbar. Die Führung gefchah 
mit dachförmigen Platten von je 150 Millimeter Projectionsbreite und 470 \ il 
meter Länge, was bei den 6 Atmofphären abfoluten Druck auf den Ko 
einen Führungsdruck von 2'5 Kilogramm per Quadratcentimeter gibt. 
Der Kreuzkopfzapfen mafs circa 70 Millimeter Durchmeffer und Ioo Milli- 
neter Länge und erfährt nachdem den bedeutenden Schalendruck von I24 
Atmofphären. 
Die Schubftange hatte beim Kreuzkopf einen gefchloffenen und 
Kurbelzapfen einen offenen Kopf. Der Bügel des letzteren war jedoch mit dem 
Stangenende durch zwei Querftreifkeile und die Beilagzange des nach ein- 
wärts der Schalen fitzenden Keiles feft verbunden .wodurch die Stangenlänge 
leichter zu erhalten bleibt. 
  
  
T 
lben 
die Schale mit 69 Atmofphären Auflagedruck, welche bei der Drehung o'82 Kile 
gramm-Meter Abnützarbeit per Quadratcentimeter und Secunde erleidet. Der 
Kurbelzapfen ftak von rückwärts in der fchmiedeifernen Kurbel und wurde durch 
die Stange nicht genau in feiner halben Länge, fondern etwas mehr gegen Innen 
zu angegriffen, was feine eigene Feftigkeit erhöht und auch im Verein mit dem 
Umftand, dafs die Kurbel mit 0:8 Bohrungsdurchmeffer 
  
Nabenlänge und ohne 
y 
Do 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.