Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
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Friedrich Wannieck in Brünn. 167 
Corlifs- Steuerungen die Hebel nach unten gekehrt erfchienen. Diefs macht 
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wohl die fchädlichen Räume etwas kleiner, bringt jedoch die Gefahr des leichteren 
Undichtwerdens mit fich, nachdem Dampf- und Condenfatordruck die Schieber 
von ihren Schliefsflächen zu entfernen ftreben. Nun läuft allerdings der cylindrifche 
Rücken des Schiebers auf der Gegenfeite des Gehäufes und ffemmt fich dem Weg- 
drücken entgegen; jedoch die Abnützung auf diefer unter dem vollen Druck 
arbeitenden Lauffläche und mit ihr ein Leckwerden des Schiebers dürften fich 
dennoch bemerkbar machen. 
F. Wannieck theilt mit, dafs er folch’ eine Steuerung bereits feit mehreren 
Jahren beobachtet und dafs fie fo regelmäfsig fundtionirt, wie man diefs nur immer 
von Corlifs-Steuerungen erwarten kann. 
Friedrich Wannieck ftellte ferner mehrere kleinere Mafchinen aus, deren 
eine I5pferdig benannt war und 370 Millimeter Cylinderdurchmeffer bei 0:632 
Meter Hub befafs. Die fogenannt Öpferdige hatte 198 Durchmeffer und 0'395 Hub. 
Die Cylinder diefer Mafchine trugen angegoffene Schieberkäften und lagen auf 
verhältnifsmäfsig niedrigen (bei der gröfseren 145 Millimeter hohen) unten durch- 
laufenden kaftenförmigen Bettbalken auf. Diefe Bettbalken enthielten je die 
(allein vorkommende) untere Führung und das Kurbellager angegoffen, welch’ 
letzteres jederfeits mit einer Deckel- und einer Keilfchraube verfehen war. Die 
Führung fand dabei nur unter den Rändern der normalen Führungsplatte ftatt, 
indem fich nur dort gehobelte Flächen fanden, während die Mitte einfpringend 
wiar und unbearbeitet blieb: die Schubftangenköpfe waren an beiden Enden ge- 
fchloffen. Die Dampfvertheilung gefchah bei der gröfseren Mafchine mit einer 
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Meyer- und bei der kleineren Mafchine mit einer während des Ganges nicht ver- 
ftellbaren Zweifchieber-Steuerung. 
Regulirt wurden diefe Mafchinen durch Porter-Regulatoren, welche mit 
Oeltopf verfehen waren und auf Einftröm-Ventilkolben wirkten. 
Erfte Brünner Mafchinenfabriks-Gefellfchaft 
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Die Ausftellung der Fabriken diefer Gefellfchaft beftand in einer Corlifs- 
Dampfmafchine, welche in der grofsen Halle einen Theil der öfterreichifchen 
Transmiffion betrieb, der Wafferhaltungs-Mafchine für das Hochrefervoir, einer 
   
  
kleineren Halblocomobilen-Dampfmafchine und mehreren, nichtin diefen Bericht 
gehörigen Hilfsmafchinen für den Bergbau wie: Luftcomprefforen, Haspeln etc. 
gehörte nach ihren Verhältniffen zu den beften 
tigen Tage. Im Principe bot fie wohl nichts 
wefentlich Neues, jedoch ihre reichlichen Abmeffungen und geringen fpecififchen 
Abnützungsdrücke laffen die volle Kraftentwicklung zu und geben den Einzel- 
theilen eine Sicherheit und lange Dauer, wie fie höher in keiner Mafchine der 
ganzen Ausftellung vorkommt. 
Der Anordnung nach war es eine reine Corlifs-Bajonnetmafchine mit jener 
neuen echten Corlifs St ung, bei welcher die schwingende Scheibe vor dem 
Vorder-Ende der Dampfcylinder fteht und die Schlufsbewegung der Schieber mit 
je einer langen fäbelförmigen Blattfeder gefchieht. Die Mafchine ift zopferdig 
benannt, arbeitet normal mit 4 Atmafphären Ueberdruck, 1/,, Füllung und Con- 
denfation. 
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Der Dampfcylinder hat 395 Millimeter Durchmeffer und der Kolben 0'95 
Meter Hub. Das Dampfzuleitungsrohr mifst 105, das Rohr zum Condenfator hin 
140 Millimeter, was I, und Y, der freien Kolbenfläche entfpricht und für die 
normalen 60 Umgänge (1:9 Meter Kolb :ngefchwindigkeit per Secunde) reichlich 
genügt, indem der Dampf nur mit 25 Meter per Secunde zu ftrömen braucht. Die 
Ein- und Auslafsfpalten haben nach Angabe der Fabrik 2o und 35 Millimeter 
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