Full text: Die Motoren (Heft 83)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
168 J. F. Radinger. 
Breite bei 315 Millimeter Länge; ich glaube aber 26 und 36 Millimeter Breite bei 
>60 Millimeter Länge gemeffen zu haben, welch’ beide Dimenfionirungen die 
gleichen Flächen von circa 1/7 für die Einftrömung und Yo. Cylinderfläche für 
die Ausftrömung geben. Diefs find eben genügende Verhältniffe, indem bei der 
hier herrfchenden Kolbengefchwindigkeit die Einftrömconftante 1/3, wird. 
Der Kolben war zweitheilig, rückwärts nicht getragen und auf der66Milli- 
meter dicken Stange durch eine centrale Hinterfchraube befeftigt. Die zwei 
breiten Dichtungsringe waren auf der Hinterfeite, mit Ausnahme dreier kleiner 
Vorfprünge, nicht gedreht, um die härtere Gufshaut zu belaffen, welche die Fede- 
rung der mit 40 Millimeter Ausfchnitt felbfifpannenden Ringe ganz wefentlich 
erhält. 
Der Cylinder war mit keinem Dampfmantel verfehen, fondern nur mit 
fchlechtenWärmeleitern umkleidet. Der Vorderdeckel, fowie die vier Rundfchieber- 
käften waren angegoffenunduntenlagerauf einem hohlen Tragblock angefchraubt, 
in dem die Ausftrömung ftattfand, um vom tiefften Punkte wegin den untenliegenden 
Condenfator zu gelangen. 
An dem Cylinderdeckel fetzte fich der verfchnittene und aufsenverfchraubte 
Colonnentheil des Seitenbalkens, welcher fich am Ende der Führungen nochmals 
fchlofs. Die Führungen waren rund ausgebohrt und nahmen die nachftellbaren 
Führungsplatten von 192 Millimeter Breite und 290 Millimeter Länge auf, welche 
der 5fachen Schubftangenlänge wegen 2'2 Kilogramm per Quadratcentimeter 
maximalen Druck übten. 
Die Kolbenftange war mit dem Gabelkreuzkopf verkeilt, deffen Zapfen bei 
92 und ıro Millimeter Dicke und Länge genau wie der gleichgrofse Kurbel- 
zapfen 56 Atmofphären Schalendruck und letzterer 0o'78 Kilogramm Meter 
fpecififche Abnützarbeit erfuhr. 
Die Schubftange endete an beiden Seiten mit gefchloffen gefchmiedeten 
Köpfen, deren Innenfchalen je durch einen Schraubenzugkeil nachzuftellen 
war. Die Kurbel war aus Schmiedeifen und ftand in beftgekannter Weile 
anz knapp vor dem Kurbellager, welches keine vorfpringenden Schalenborten 
hatte. : 
Die Welle lag in diefem Lager mit 162 Millimeter Durchmeffer 390 Milli- 
meter lang auf, wodurch blos ır Atmofphären Schalendruck und 0:26 Kilogramm 
Meter fpecififche Abnützarbeit entftehen. 
Das Lager war für fich gegoffen und mit einer ausnehmend grofsen Grund- 
flanfche (Schraubenentfernung II Meter) direct aufs Fundament geftellt. Der 
Seitenbalken, welcher fich centrifch zur Druckrichtung aufsen an die Lagerwange 
anfchlofs, war mit diefer durch Bolzen und Einlagkeilen aufs Solidefte verbunden. 
Die Schale war viertheilig und der verfchnittene und übergreifende Deckeldurch 
jederfeits eine einzige Deckelfchraube niedergehalten. Die Seitenfchalen wurden 
durch keilförmige Druckplatten mit je einer Schraube im Deckel geftellt. Hinter 
dem Lager war ftatt des Bundes eine breite Platte (Stellring) verwendet, deren 
Nabe bis zu dem etwas entfernter ftehenden Steuerexcenter verlängert war, um 
auf der Welle nicht eine häfsliche und einer Eindrehung gleichfehende Rinne 
zu bilden. Die Achfe war mit den möglichft wenigen Abfätzen gedreht, mafs in 
der Radnabe 190 Millimeter und wog circa 350 Kilogramm. 
Das Schwungrad mafs 3:80 Meter Durchmeffer und fein gerade gedrehter 
Rand war 345 Millimeter breit. Es wog complet 3000 Kilogramm und war 
zweitheilig hergeftellt, aber mit vorn aufgezogenen Ringen in der Nabe und je 
einem Einlagkeil im Kranze verbunden. Die Arbeitsübertragung gefchah mit einem 
320 Millimeter breiten, ı5 Millimeter dicken Gliederriemen, deren Vortheile 
(halber Preis als ein gleich ftarker Kernlederriemen wegen der Herftellung aı 
Abfchnitzel und Selbftfpannung durch das gröfsere Eigengewicht, ferner gleich 
mäfsige Kraftübertragung und lange Dauer des geraden Laufes) fchon lange 
bekannt find. : 
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